
Identifikation (kurz)
Titel
Ritter, Eugen
Laufzeit
1814-2011
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Der Soldat Eugen Ritter wurde am 12.6.1899 als Sohn des Kaufmanns Emil Ritter und dessen Frau Anni, geb. Bergfeld, in Bremen geboren. Sein Großvater Georg Bergfeld war der Sohn des Mitbegründers der Silberwarenfabrik Koch & Bergfeld. Ritter nahm am Ersten Weltkrieg teil und kämpfte in den Freikorps gegen die Bremer Räterepublik und die Weimarer Republik. Im "Stahlhelm" pflegte er militaristische Traditionen und diente in Hitlers Wehrmacht als Oberst. Er verstarb 1974. Ein ausführlicher Lebenslauf kann der Publikation zum Bestand entnommen werden.
Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde am 5.2.2016 durch einen Sohn Ritters dem Staatsarchiv übergeben. Der Nachlass, dessen einzigartiger Wert bereits Jahre zuvor durch die Nachkommen Ritters erkannt worden war, besteht zu einem Großteil aus Fotos, Negativen, Rollfilmen und Fotoalben vorrangig aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, aber auch aus Korrespondenzen, Tagebüchern, persönlichen Erinnerungsstücken sowie einem Handapparat. Das Leben Ritters, der stets seinen nationalkonservativen und monarchistisch geprägten Prinzipien treu blieb, wird vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis in die frühen Jahre der Bundesrepublik hinein auf vielfältige Weise dokumentiert.
Die Bearbeitung erfolgte gemeinsam durch das Bildarchiv und das zuständige Schriftgutreferat im Frühjahr 2016. Die innere Ordnung des Bestandes wurde weitgehend beibehalten, nur im Einzelfall wurden neue Ordnungskriterien an den Bestand herangetragen. Die Korrespondenzen wurden, sofern das noch nicht der Fall war, nach einzelnen Korrespondenzpartnern geordnet. Ein Karton mit militärischen Orden und Medaillen wurde in die Medaillensammlung (13,P) eingearbeitet (Signaturen s.u. "Korrespondierende Archivalien").
Aus Sicherheitsgründen wurden einzelne Nitratfilme entnommen und in Kühlschränken in einem gesonderten Magazin eingelagert. Für eine Benutzung dieser Filme ist das Bildarchiv anzusprechen.
Auf einer externen Festplatte gesichert befinden sich Digitalisate von Teilen des Bestandes sowie von weiteren Unterlagen aus dem Nachlass der Familie Ritter, darunter Tonbandaufnahmen und die Tagebücher Heti Ritters, geb. Klingenberg. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Auswertung sollte auch hier Einsicht genommen werden. Für eine Benutzung ist die Fotowerkstatt anzusprechen.
Im Landesfilmarchiv sind die 9,5 mm Schmalfilme von Eugen Ritter eingelagert.
Literatur
Diethelm Knauf, Armin und Rüdiger Ritter: Mit Fotoapparat und Infanteriegewehr. Der Bremer Eugen Ritter. Bilder eines deutschen Lebens. Biografische Skizzen aus dem deutschnationalen Milieu, Bremen 2014.
Siehe
Korrespondierende Archivalien
13,P - 111: Eiserner Roland, 1919 durch den Bremer Bürgerausschuss gestiftet
13,P - 107: 3 Sportabzeichen des Bremer Rudervereins von 1882
13,P- 118: 10 Abzeichen und Anstecknadeln des Stahlhelmbundes, Bund der Frontsoldaten, 1930-1933
13,P - 125: 4 Anstecknadeln mit bremischem Bezug (Stadtwehrnadel, Anstecknadel goldener Schlüssel, Abzeichen silberner Schild mit Bremer Schlüssel, Plakette des Infanterieregiments 16), 1919-1956
13,P - 67: Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern, 2. Klasse, 1939
13,P - 101: Eisernes Kreuz I. Klasse, 1939
13,P - 102: Eisernes Kreuz II. Klasse (defektes Exemplar auf Schraubscheibe), nach 1939
13,P - 108: Wiederholungsspange zum Eisernen Kreuz II. Klasse, 1939
13,P - 109: Ordensschnalle (Eisernes Kreuz II. Klasse, 1914; Hanseatenkreuz; Frontkämpfer-Ehrenkreuz; Schlesisches Bewährungsabzeichen; Dienstauszeichnung der Wehrmacht 4. Klasse)
13,P - 110: Verwundetenabzeichen, 1939
13,P - 122: Ehrenkreuz der deutschen Mutter 3. Stufe Bronze (2. Form), 1938
13,P - 123: Ehrenkreuz der freiwilligen Hundertschaft Krose, 1921
13,P - 124: Pitschener Kreuz, 1921?
13,P - 90: Abzeichen zum Tag der nationalen Arbeit am 1. Mai 1933
13,P - 95: Dank der Inneren Mission - Spendenabzeichen, 1935; 2 ovale und halbovales Abzeichen Adler mit Eichenlaubkranz, 1938-1941
13,P - 114: Kleine Ehrennadel in Gold des Deutschen Ruderverbandes
13,P - 116: Abzeichen und Anstecknadeln aus nationalsozialistischer Zeit (Reichsluftschutzbund, Wehrmacht, Sudetendeutsche Partei, JUNGSTA, Tennisverein Blau-Weiß Scheeßel, Jungdeutscher Orden), 1939-1945
13,P - 117: Anstecknadel der Bundesverkehrswacht
13,P - 112: Schulterstücken und Zubehör zu Infanterie-Regimenten Nr. 75 und Nr. 76, 1866-1919
13,P - 113: Freikorps-Abzeichen, 1918-1923
13,P - 120: Uniformknöpfe und Mützenschilde (auch französische und britische), 1914-1918
13,P - 115: Abzeichen des Selbstschutzes Oberschlesien, ca. 1920
13,P - 119: Erkennungsmarken der Infanterieregimenter 76 und 87
13,P - 121: Kragenauflage "Wehrsport" des Stahlhelmbundes, Bund der Frontsoldaten, ca. 1914-1918
13,P - 126: Nicht identifizierte Abzeichen und Anstecknadeln