StAB 7.246

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kröning, Volker

Laufzeit 

1964-2008

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Volker Kröning wurde am 15. März 1945 in Zwickau geboren. Nach Aufnahme des Abiturs an den altsprachlichen Gymnasien in Osnabrück und Wuppertal, schloss er dieses 1964 ab. Ebenfalls in Wuppertal absolvierte Kröning seinen Wehrdienst, u. a. als Leutnant der Reserve. Anschließend begann er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen, der Freien Universität Berlin und der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, welches er mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Von 1964 bis 1966 arbeitete er neben dem Referendariat an der Universität Bremen, wo er an der Gründung der Universität sowie an der Entwicklung der einstufigen Juristenausbildung maßgeblich beteiligt war. Ab 1969 folgten Mitgliedschaften in der SPD, der AWO und ÖTV (heute ver.di). Nachdem er auch das zweite Staatsexamen bestanden hatte, war Kröning von 1974 bis 1979 als Referent in der Bremischen Verwaltung tätig.
Von 1979 bis 1983 gehörte Kröning der Bremischen Bürgerschaft an, wo er in der Innen- und Finanzdeputation arbeitete. In diese Zeit fiel auch das erste Engagement für Friedens- und Sicherheitspolitik. Hier engagierte sich Kröning einige Jahre in der "Bremer Initiative für Frieden, internationalen Ausgleich und Sicherheit" und wirkte an der Integration des Datenschutzes in das Recht der inneren Sicherheit mit. Er war Mitbegründer des Zentrums für Europäische Rechtspolitik und der Juristischen Gesellschaft und setzte erste Schwerpunkte in der Verfassungsgesetzgebung. Auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung reiste er zwei Mal im Rahmen des International Visitors Program in die USA.

Ab 1983 war Kröning Mitglied im Senat der Freien Hansestadt Bremen. Hier war er von 1983 bis 1987 Senator für Inneres und von 1987 bis 1991 Senator für Justiz und Verfassung sowie Senator für Sport und Senatskommissar für Datenschutz. In der Zeit des atomaren Wettrüstens und der Unfälle in Reaktor- und Raketentechnologie gewann der Zivil- und Katastrophenschutz an Aktualität. Der Einsatz Krönings für das humanitäre Völkerrecht trug ihm in der Folge die Zugehörigkeit im Deutschen Roten Kreuz ein (1991 bis 2000 Mitglied des Präsidiums und seit 1994 Bundesschatzmeister). Gleichzeitig verlangte die Haushaltsnotlage Bremens nach Antworten, die Kröning in der damals neuen Aufgabekritik und -optimierung fand. Außerdem engagierte er sich für die Stärkung der Bürgerrechte durch die Reform des Wahlrechts zu den Beiräten und des Petitionsrechts. Von 1991 bis 1994 war Kröning Senator für Finanzen sowie Senatskommissar für das Personalwesen und musste die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Haushaltsnotlagenhilfe umsetzen. Er stellte das Sanierungsprogramm für Bremen auf, das auf dem Motto von Sparen und Investieren fußte und Teil des Solidarpaktes wurde. Eine entsprechende Umsetzung erfolgte in den Haushalten von 1993 und 1994 und der mittelfristigen Finanzplanung.

Von 1994 bis 2009 war Kröning Mitglied des Deutschen Bundestages. Schwerpunkt seiner Arbeit waren auch hier Finanzen und Recht. Kröning ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Bremen-Ost bzw. seit 2002 des Wahlkreises Bremen I in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte er hier 48,3% der Erststimmen. Im Frühherbst 2008 entschied Kröning, 2009 nicht wieder zum Deutschen Bundestag zu kandidieren. Von 1994 bis 1998 war Kröning ordentliches Mitglied des Finanzausschusses, wo er sich mit der Vollendung der europäischen Wirtschaftsunion und der Einführung des EURO beschäftigte. Die Auseinandersetzung mit dem Stabilitäts- und Wachstumsregime sollte ihn insbesondere während seinen darauffolgenden Mitgliedschaften im Haushaltsausschuss (seit 1998) und im Rechtsausschuss (seit 2002).
Ebenfalls seit 1994 übte Kröning mehrere Ehrenämter aus, u. a. als Vorsitzender der Wilhelm und Helene Kaisen-Stiftung, die er im gleichen Jahr gründete, als Vorsitzender des Vereins zur Förderung von Forschung und Lehre zum Friedenssicherungsrecht und zum Humanitären Völkerrecht an der Ruhr-Universität Bochum, als kooptiertes Mitglied des Vorstandes am Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen sowie als Vorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbands im Landesverband Bremen.

http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/inhalt/nachlass/nachlass_k/kroening-vo.htm
http://webarchiv.bundestag.de/archive/2010/0427/bundestag/abgeordnete/bio/K/kroenvo0.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Volker_Kr%C3%B6ning

Bestandsgeschichte 

Die im früheren Sammlungsbestand 9, S 9 - 52 verwahrten Akten wurden dem Staatsarchiv Bremen im Herbst 2003 von Herrn Volker Kröning MdB übergeben, der Unterlagen und Dokumente aus seiner politischen Tätigkeit von etwa 1973 bis 1981 zusammengestellt hatte. Inhaltliche Schwerpunkte liegen im Radikalenerlass bzw. den sog. Berufsverboten, der Kontrolle der Geheimdienste und der Polizeigesetzgebung
Am 11. Februar 2010 wurden dem Staatsarchiv weitere Unterlagen von Volker Kröning übergeben, hierbei handelte es sich vornehmlich um Schriftgut aus seiner Tätigkeit als Senator für Inneres (1983-1987), Senator für Justiz und Verfassung (1987-1991) und Senator für Finanzen (1991-1994).
Die Unterlagen aus dem bisherigen Bestand 9, S 9-52 wurden mit dem neu gebildeten Bestand 7,246 zusammengeführt. Der Sammlungsbestand 9, S 9-52 wurde aufgelöst.
Der Bestand wurde 2012 von Christoph Rahn im Rahmen eines studentischen Praktikums geordnet und verzeichnet.

Enthält 

Presseausschnitte - Reden und Vorträgen als Senator und Bundestagsabgeordneter - Radikalenerlass - Innere Sicherheit - Rüstungskontrolle - Länderfinanzausgleich

Literatur 

Kröning, Volker: Eine moderne Bundeswehr. Realistischer Pfad zwischen finanz- und sicherheitspolitischen Erfordernissen, in: Ders.; u. a. (Hrsg.): Hegemonie oder Stabilität, Bremen: Edition Temmen 2002, S. 182 - 197. E-1145
Ders.; u. a. (Hrsg.): Alternativen zur Militarisierung der Politik, Bremen: Edition Temmen 2002. E-1145
Ders.: Reform der Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern. Eine Bremer Grundsatzposition aus aktuellem Anlaß. Vortrag vor der Juristischen Gesellschaft Bremen am 23. Mai 2000, in: Juristische Gesellschaft (Hrsg.): Jahrbuch der Juristischen Gesellschaft Bremen, Bremen: Edition Temmen 2000, S. 31 - 44. Za-938.2000
Ders.: Kernfragen der Verfassungsreform, in: Fehrmann, Eberhard; u. a. (Hrsg.): Gorbatschow und die Folgen, Hamburg: VSA-Verlag 1992, S. 21-31. E-1105
Ders.; u. a. (Hrsg.): Handbuch der Bremischen Verfassung, Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1991. Ac-158 a LS

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

1,2