StAB 7.256

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Familien Köhnemann/ Helberg

Laufzeit 

1903-2012

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Familie Köhnemann/Helberg
Hermann Köhnemann wurde am 13.11.1897 als letztes von insgesamt acht Kindern in Ostenburg geboren. Sein Vater Gerhard (18.9.1857-24.5.1901) stammte aus Garnholterfeld, Kreis Westerstede. Seine Mutter Mathilde Elise Wilhelmine (24.11.1859- ) stammte aus Logemannsdeich, Gemeinde Struckhausen und war eine geborene Lieken. Hermann Köhnemann legte bereits am 28.4.1916 seine Gesellenprüfung als Maurer in Oldenburg ab. Anschließend musste er zur Reichswehr.
Am 24.6.1927 heiratete er in Brinkum Wübke Anna Stahmann (20.4.1903 - 16.12.1943). Ihr einziger Sohn Helmut kam am 1.3.1929 in Bremen zur Welt. Hermann Köhnemann war von September 1925 - März 1928 in Essen-Ruhr als Kaminbauer tätig, zeitweilig als selbständig leitender Polier. Ab 1931 arbeitete er für die Kaffee Hag AG in Bremen. Auch er kam wie seine Frau durch Kriegshandlungen am 25.4.1945 ums Leben (Am Wall beim Staatstheater).
Vormund für den minderjährigen Helmut wurde Heinrich Stahmann in Brinkum, der Vater seiner Mutter. Ab 1935 besuchte er eine Grundschule in Bremen, ab 1939 besuchte er die Realschule in der Sögestraße und wechselte 1944 zur Oberrealschule Hamburger Straße. 1948-1950 absolvierte er eine kaufmännische Lehre in Bremen und lies sich anschließend zum kraftfahrtechnischen Beamten für den gehobenen Dienst bei der Polizei ausbilden. 1953 schied er auf eigenen Wunsch aus und gründete eine eigene Fahrschule (1954-1960). In diesen Jahren besuchte er die Akademie für Arbeit und Wirtschaft in Hamburg. Am 25.11.1960 ehelichte er die aus Hildesheim stammende Evamarie Helberg (17.1.1926-8.6.2012). Diese war Direktionssekretärin bei der Rolandwerft in Bremen-Hemelingen. Von ihr, ihrem geliebten Bruder Klaus (*28.7.1927), der am 13.4.1945 bei Bevern (Oldenburg) gefallen ist und der Familie Helberg liegt diverses Material im vorliegenden Bestand.

Vom 1.1.1961 - 31.7.1964 war Helmut Köhnemann geschäftsführender Gesellschafter der FIAT-Werksvertretung Hildesheim. Sein weiterer beruflicher Aufstieg führte ab1964 über die Chrysler Deutschland G. m. b. H. (1967 Prokurist, 1973-1975 Leiter der Marketing Investment CD). 1976 wechselte er in die Verkaufsdirektion der Peugeot Automobile GmbH.
Das erste Weihnachtsfest als Eigentümer feierten sie im Haus Oberneulander Landstr. 26 im Jahre 1967. Kinder sind aus der Verbindung nicht hervorgegangen.
Familie Helberg stammte, wie oben erwähnt, aus Hildesheim. Vater Friedrich (11.6.1897-2.8.1971) heiratete am 29.4.1924 Else Kresse (7.6.1901-März 1980). Tochter Evamarie und Sohn Klaus machten das Familienglück perfekt. Klaus ging von 1937-1940 in die Hindenburgschule Hannover. Der Vater kam bereits Ende 1939 nach Bremen und die Mutter zog im Juli 1940 nach. Vier teils dickleibige Personalakten dokumentieren seine Polizeikarriere von 1920 bis zu seinem Tode 1971. Sie liegen unter der Archivsignatur 4,10 - Akz. 30 - 224.
Familie Helberg wohnte in der Achimer Straße 37 bis zur Totalzerstörung des Hauses im September 1944. 1964 konnte ein Eigenheim Auf der Howisch 29 bezogen werden.
1941 wurde der 13-jährige Pimpf Klaus Helberg von der Oberschule Dechanatstraße (Lüderitzschule) für ein halbes Jahr nach Sonthofen geschickt (genau vom 2.4. - 9.10.1941, wo ihn die Mutter im August besuchte). Von dieser Kinderlandverschickung liegen sämtlich Briefe von ihm und seiner Familie vor. In dem Jahr starben die Großeltern Bertha Helberg (22.5.1865-17.5.1941) und Tischler und Landwirt Dietrich Helberg (21.1.1855-19.6.1941) in Bierde, Kreis Fallingbostel. Am 11.4.1943 wurde Klaus Helberg in St. Martini zu Bremen konfirmiert.

Vater Friedrich absolvierte Fortbildungskurse in Oberneuland, er war bereits im Range eines Hauptmanns der Schutzpolizei. Mutter Else hielt sich oft in Hildesheim auf, wo Tochter Evamarie zur Schule ging und im September Tanzstunden bei Editha Meyer bekam. Auch sie hatte Reichsarbeitsdienst abzuleisten. Vom 28.2.1944-4.4.1945 leistete sie diesen in Vorsfelde bei Wolfsburg ab. Aus dieser Zeit liegt ein beeindruckendes Fotoalbum vor. Ihre Reifeprüfung legte sie ebenfalls an der Goetheschule in Hildesheim 1944 ab. Von 1954 bis zur Heirat 1960 arbeitete sie, wie schon erwähnt, als Direktionssekretärin bei der Rolandwerft. Es liegen diverse Fotoalben aus den Fünfziger Jahren vor: Rom, Neapel, Capri, 1953, Paris, Mallorca 1955, Schwarzwald 1957. Weihnachten 1959 verlobte sie sich mit ihrem vier Jahre jüngeren Fahrlehrer Helmut Köhnemann. Obwohl dieser eine beachtliche Karriere in der Automobilindustrie vorweisen konnte, hat er sich nie von seinem Schwiegervater Helberg anerkannt gefühlt wie eine der letzten Hausangestellte versicherte. Frau Birgit Wagschal-Stelter hat das Staatsarchiv Bremen zu danken, dass dieser Nachlass mit so vielen Fotos nicht vernichtet worden ist.
Helmut Köhnemann ist nach kurzem Aufenthalt im Altenheim Ichonstift am 3.12.2013 verstorben.

Bestandsgeschichte 

Fotos bilden den Hauptanteil des Nachlasses. Sie sind nicht in die Bildsammlung, jedoch in enger Zusammenarbeit mit derselben im Bestand belassen und so gut es ging, sortiert und datiert worden, teilweise vorsortiert von zwei Praktikantinnen. Der reichhaltige Bildbestand ist ein Beispiel für zahlreiche Reisen ins In- und Ausland. Ehepaar Köhnemann feierte auch gerne und Frau Helberg liebte vor allem ihr Haus und den Garten. Sie fotografierte leidenschaftlich gerne Blumen und nahm an allen Jahreszeiten um ihr Haus herum regen Anteil. Für "Reiseforscher" wird dieser Bestand eine wahre Fundgrube sein. Er umfasst 44 Verzeichnungseinheiten, die in acht Karton Platz gefunden haben.
Im Juni 2015 erhielt der Bestand noch eine Plastiktüte voll mit weiteren Schriftstücken und Fotos. Diese liessen sich problemlos in vorliegend verzeichneten Bestand einarbeiten. Das Findbuch wurde ergänzt und korrigiert.

im März 2014
im Juli 2015
Dorothea Breitenfeldt

Enthält 

Personalunterlagen - Fotos und Alben

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,8