StAB 4.124/1

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Senator für das Wohlfahrtswesen, Ältere Registratur

Laufzeit 

1919 - 1960

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Bei der Schaffung von Fachressorts 1933 wurde der soziale Bereich dem Senator für Arbeit, Technik und Wohlfahrt zugewiesen. 1938 erfolgte die Unterstellung der Behörde für Wohlfahrt und Versicherungswesen unter die innere Verwaltung und 1942 die Umbenennung in Abteilung für Volkspflege. 1945 war erstmalig ein Senator ausschließlich für das Wohlfahrtswesen zuständig. Er hatte auch den Grundbesitz der aufgelösten Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) zu verwalten. Der Behördentitel wechselte infolge von Veränderungen im Aufgabenbereich mehrfach. Er lautete 1948 bis 1951 Senator für Arbeit und Wohlfahrt, dann wieder wie 1945 eingeführt, ab 1960 Senator für Wohlfahrt und Jugend und seit 1970 Senator für Soziales, Jugend und Sport. 1950 bis 1953 fiel der Behörde eine weit über die bremischen Belange hinausgehende Sonderaufgabe zu, nämlich in der ganzen Bundesrepublik die Verarbeitung der im Rahmen der Hilfsprogramme der UNICEF (United Nations International Children's Emergency Fund, Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) eingehenden Rohstoffe zentral zu lenken und die Produkte sowie Medikamente und Apparate zu verteilen. 1999 wurde die senatorische Behörde in eine Abteilung innerhalb der Behörde des Senators für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales umgewandelt.

Bestandsgeschichte 

Ablieferung von 1980
Es handelte sich um ältere Unterlagen, die beim Anlegen des ab 1953 gebildeten, nach dem Regis-Prinzip geführten Aktenbestands der senatorischen Behörde dort bereits vorhanden und in die neue Registraturschicht nicht übernommen worden waren. Ein Teil der Unterlagen war bereits in der Kriegszeit, insbesondere bei der NS-Volkswohlfahrt, angelegt worden und wurde beim Senator für Wohlfahrt und Jugend weitergeführt; meist handelt es sich dabei um die Gebäudeangelegenheiten.
Die Überlieferung befasst sich hauptsächlich mit Angelegenheiten, die für die unmittelbare Nachkriegszeit typisch waren, denn diese waren bereits 1953 bei Einrichtung der neuen Registratur nicht mehr von Bedeutung und blieben zunächst unbeachtet liegen. Die Ablieferung erfolgte mit einem Aktenverzeichnis, das in der senatorischen Dienststelle anhand der Aufschriften auf den Umschlägen angefertigt worden war. Die Akten sind offenbar nicht anhand eines Aktenplans angelegt worden, sondern wurden in einer Gruppenliste verwaltet. Da diese Liste nicht überliefert ist, sind dieTitel der Aktengruppen erschlossen worden. Weitere systematische Obergruppen sind zwecks verbesserter Übersicht eingefügt worden, die Einträge sind im vorliegenden Verzeichnis in eckige Klammern gesetzt.
Da es sich um einen Aktenbestand der unmittelbaren Nachkriegszeit handelt, sind wegen der schlechten Papierqualität einzelne Akten nicht gut erhalten; dies machte die Bearbeitung dringlich; sie wurde mit einer Bewertung und Neuverzeichnung verbunden.

Angesichts des geringen Umfangs des Bestand und der schlechten Überlieferungslage in der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde das Schriftgut großzügig übernommen, wobei auch wenig umfangreiche Aktenhefte bis hin zu einzelnen Vorgängen im Bestand behalten wurden. Lediglich ganz leere Umschläge und die im Bestand reichlich vorhandenen Drucksachen wie Amts- und Gesetzblätter, Parlamentsdrucksachen etc. und die Umdrucke von Unterlagen aus anderen Bundesländern wurden kassiert. Wegen des geringen Umfangs vieler Akten und ihres häufig auf Einzelangelegenheiten bezogenen Inhalts wurden mitunter Hefte zu größeren Einheiten zusammengefasst.
Die nachfolgende Aktenschicht aus der Behörde des Senators für Wohlfahrt und Jugend gelangte 2003 an das Staatsarchiv und bildet den Bestand 4,124/3. Zeitlich und inhaltlich gibt es zwischen beiden Beständen große Überschneidungen.
Ablieferung von 2008, Landesfürsorgeverband
Weitere Akten gingen 2008 ein, diese sind beim Landesfürsorgeverband in der unmittelbaren Nachkriegszeit entstanden. Sie waren - vermischt mit anderen Unterlagen - in dessen Diensträumen im Gebäude Am Wall 197/199 verblieben, wo sie 2008 beim Umbau des Gebäudes aufgefunden und dem Staatsarchiv angeboten worden sind. Aus den aufgefundenen Ordnern wurden diejenigen, die sich diesem Tätigkeitsfeld zuordnen ließen, übernommen.
Der Landesfürsorgeverband war Teil der Behörde für das Wohlfahrtswesen bzw. der senatorischen Dienststelle. Er bestand aus wenigen Mitarbeitern, die Angelegenheiten bearbeiteten, für die das Wohlfahrtsamt bzw. der Magistrat der Stadt Bremerhaven nicht oder nicht allein zuständig waren. Meist ging es um Verhandlungen wegen der Übernahme von Aufwendungen, zu deren Zahlung die kommunalen Fürsorgeverbände nicht verpflichtet waren oder in denen die Gemeindezugehörigkeit, der sogenannte Unterstützungswohnsitz, nicht eindeutig feststand.

Es handelt sich lediglich um wenige Ordner einer Registratur, die vermutlich recht klein war und anderweitig nicht bekannt war. Die vorgefundenen Ordner wurden bis auf die abgelegten Sammlungen von Amtsdrucksachen übernommen und anschließend nur von Doppelstücken bereinigt.
Zum Nachweis der alten Aktenzeichen liegt dem Aktenverzeichnis eine Konkordanz bei; alle überlieferten Gruppenüberschriften, auch wenn nur ein einzelner Eintrag dazu vorhanden ist, sind im Verzeichnis ausgeworfen und im Inhaltsverzeichnis nachgewiesen.
Schleier
Bremen, Mai 2003

Enthält 

Ausländer - Auswanderung - Fürsorgewesen, insbesondere Grundstücksverwaltung, Flüchtlinge, Heimatvertriebene und Evakuierte, Stiftungen und Vereine - Finanzwesen, insbesondere Soforthilfe, Lastenausgleich und Währungsreform - Heime, insbesondere Kinder- und Altenheime - Jugendpflege - Kriegsbeschädigte und -hinterbliebene - Kriegsgefangene und Heimkehrer - Personalangelegenheiten - Statistik - Unterstützungen - Wehrmachtsangelegenheiten - Wohnungswesen

Literatur 

Alfred Jacobs, Die Leistungen der öffentlichen Fürsorge in Bremen, Bremen 1954 (Mskr.).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

6