Identifikation (kurz)
Titel
Wasserbauamt Verden
Laufzeit
1855 - 1955
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
1852 wurden im Königreich Hannover Wasserbau-Inspektionen für Deichbau, Uferschutz, Be- und Entwässerung und Strombau gebildet, unter denen auch eine Wasserbau-Inspection Achim vorgesehen war, die jedoch nicht personell besetzt, sondern mit der Wasserbau-Inspection Blumenthal vereinigt wurde, deren Bezirk sich so von Blumenthal bis Verden erstreckte. Etwa 1865 wurde davon für die ämter Achim, Rotenburg und Verden die Wasserbau-Inspection Verden abgetrennt, deren Leitung dem Wasserbau-Conducteur (später Wasserbau-Inspector bzw. Baurat) W. Bertram übertragen wurde.
Bei Auflösung der General-Direction des Wasserbaues in Hannover 1870 wurden die Wasserbauangelegenheiten den Baukreisen bei den Landdrosteien zugewiesen. Der Baukreis Verden war nun auch für die Wegebausachen seines Bezirks zuständig. 1876 wurden diese Aufgaben wieder abgetrennt, und aus dem Baukreis wurde der Wasserbaukreis Verden. Er wurde zugleich in die neu geschaffene preußische Weserstrombauverwaltung eingebunden und war hier für die Weserstrecke vom Einfluß der Aller bis zur Bremer Grenze (einschließlich der Hafenanlagen von Dreye und Hemelingen) zuständig.
1896 wurde der Wasserbaukreis Verden aus der Zuständigkeit der Regierung in Stade herausgelöst und als Wasserbauinspektion Verden ganz der dem Oberpräsidenten in Hannover unmittelbar zugeordneten Weserstrombauverwaltung unterstellt, die auch für die Strom- und Schiffahrtspolizei zuständig wurde. 1911 wurde aus der Wasserbauinspektion das Wasserbauamt Verden. Die vorgesetzte Weserstrombauverwaltung beim Oberpräsidenten in Hannover erhielt 1918 den Namen Wasserstraßendirektion.
Die Errichtung der Reichswasserstraßenverwaltung 1921 führte zunächst zu keinen wesentlichen Änderungen, da die preußischen Provinzialbehörden die Wasser- und Schiffahrtsaufgaben für die Wasserstraßen des Reiches auftragsweise übernahmen. 1939 erfolgte die Umbenennung des Wasserbaumtes in Wasserstraßenamt Verden. Für den an Bremen angrenzenden und seit 1939 mit der Eingliederung Hemelingens auch zum Teil durch Bremer Gebiet verlaufenden Weserabschnitt (mit Dreye) war der Wasserbaubezirk Hemelingen bzw. Weseraufsichtsbezirk Hemelingen als Dienststelle des Verdener Amtes zuständig.
1941 wurden die Wasser- und Schiffahrtsbehörden der Länder in Reichsbehörden umgewandelt. Die Wasserstraßendirektion Hannover war als Mittelbehörde den entsprechenden zentralen Oberbehörden erst des Reiches, dann der britischen Zone und der bizonalen Verwaltung nachgeordnet. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 wurde für die Bundesbehörde die heute noch gültige Bezeichnung Wasser- und Schiffahrtsamt Verden eingeführt, das der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Hannover (heute WSD Mitte) unterstellt war. Der Aufsichtsbezirk Hemelingen wurde 1955 aufgelöst, da sein Bereich in die Zuständigkeit des Wasser- und Schiffahrtsamtes Bremen überging.
Bestandsgeschichte
Die für den ehemaligen Weseraufsichtsbezirk Hemelingen relevanten Akten des Wasser- und Schiffahrtsamtes Verden wurden aufgrund der Zuständigkeitsänderung von 1955 dem Wasser- und Schiffahrtsamt Bremen übergeben. Sie gelangten mit den Akten der WSD Bremen an die WSD Nordwest in Aurich und wurden von dieser dem Staatsarchiv Bremen angeboten, das sie 1988 und 1996 vollständig übernahm.
Die Akten wurden beim WSA Bremen und bei der WSD Bremen nicht weitergeführt und nicht in die Registraturordnung übernommen, so daß sie von deren Beständen klar abzugrenzen sind. Sie wurden daher hier als eigener, wenn auch kleiner Provenienzbestand zu der Gruppe der Bremen betreffenden Ablieferungen auswärtiger Behörden ausgegliedert. Der Hauptteil der Provenienzüberlieferung befindet sich zuständigkeitshalber im Niedersächsischen Staatsarchiv in Stade.
Die vorhandenen Akten stammen aus der B(= Wasserbau)-Gruppe der Registratur des Wasserbauamtes Verden. Sie sind z. T. noch vom Wasser- und Schiffahrtsamt Verden bis 1955 fortgeführt worden. Die Altsignaturen sind zur Kennzeichnung des Registraturzusammenhangs links vor den Aktentiteln angegeben.
Bremen, 10.9.96
Dr. Adolf E. Hofmeister
Enthält
Hafen- und Löschplätze in Dreye und Hemelingen - Brücken und Fähren - Ausbau der Mittelweser - Motorboot "Eyter" - Vermessungswesen
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
0,6
Arcinsys