StAB 4.55/1

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Stadtbremischer Schlacht- und Viehhof, Akten

Laufzeit 

1882 - 1977

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Der städtische Schlachthof wurde 1882 in Betrieb genommen, gleichzeitig trat das Verbot der Benutzung von Privatschlachtereien in Kraft. 1905/6 erfolgte die Gründung eines Schlachthoflaboratoriums, das neben der Fleischbeschau auch Aufgaben der allgemeinen Lebensmittelüberwachung wahrnahm. Seit 1928 oblag dem Schlachthof auch die veterinärpolizeiliche Kontrolle des im Industriehafen eröffneten Seegrenzschlachthofs für Importvieh. Nach dessen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg fielen auch die Auslandsviehschlachtungen an den städtischen Schlachthof. 1967 wurde die Tierkörperbeseitigungsanstalt des Schlachthofs geschlossen.
Seit den 60er Jahren unterlagen der Schlacht-, Verwertungs- und Marktbetrieb einem rapiden Wandel: Statt das Lebendvieh zu den Viehmärkten mit angeschlossenen Schlachthöfen zu verschicken, wo es von mittelständischen Fleischhändlern und Schlachtereien aufgekauft und verarbeitet wurde, ließen Versandschlachtereien das Vieh in den Erzeugergebieten schlachten, zerlegten die Ware und lieferten sie tiefgekühlt in das gesamte Land. Der Betrieb des Schlachthofs in der angestammten Weise und am innerstädtischen Standort wurde immer unrentabler.
1974 wurde der Schlachthof privatisiert und schließlich 1977 stillgelegt; ein neuer Schlachthof existiert seitdem in Oslebshausen.

Bestandsgeschichte 

Nach der Stilllegung gelangten die Akten in das Staatsarchiv. Sie gliederten sich in zwei Schichten (Regis-Schnitt) sowie diverse Handakten. Bei der Verzeichnung wurde diese Einteilung aufgelöst. Ausgesondert wurden zahlreiche Akten mit Vorschriften zur Personalverwaltung, Tierhygiene usw. sowie Unterlagen, die Einzelaspekte des Schlacht-, Verwertungs- und Marktbetriebs sehr detailliert und zumeist nur ausschnitthaft dokumentierten.
Die Tätigkeitsberichte sind in der Bibliothek verwahrt (StAB Za 246). Die in der Nähe des Schlachthofs ansässigen Firmen lassen sich mit einem Blick in der Bremer Adressbuch (Schlachthofstraße) ermitteln. Als Parallelüberlieferungen können in der Senatsregistratur die Bestandsgruppen StAB 3-M.1.p (Schlachthof, Viehmarkt und Fleischbeschau sowie Abdeckerei) und StAB 3-M.1.m (u.a. über die Untersuchung von ein- und ausgeführtem Vieh) herangezogen werden.

Enthält 

Veterinärwesen, insbesondere Schlachtvieh- und Fleischbeschau, Überwachung des Seegrenzschlachthofs, Viehseuchen - Schlacht- und Viehhofbetrieb, insbesondere Betriebsüberwachung, Kühlhäuser, Freibankbetrieb - Vieh- und Fleischmarkt, Viehverteilungsstelle Aumund - Maschinentechnischer Betrieb - Fleischmehlfabrik (Tierkörperbeseitigungsanstalt)

Literatur 

Carl Julius Ludwig Schneemann, Der Stadtbremische Schlachthof in seiner Entwicklung 1882-1907, Bremen 1907; Herbert Herzer, Geschichte des öffentlichen Veterinärwesens der Freien Hansestadt Bremen, 2. Ausg., Bremen 1981 (Mskr.); ders., Zur Geschichte des öffentlichen Veterinärwesens der freien Hansestadt Bremen, in: Tierärztliche Umschau 32, 1977, S. 86-100.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

5,5