StAB 4.108

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Landeszentrale für politische Bildung

Laufzeit 

1954-2015

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Der Ursprung der "Landeszentrale für politische Bildung" liegt im Beschluss der Ministerpräsidenten der deutschen Länder in München vom 6. Februar 1954, für jedes Bundesland eine eigene Einrichtung zur Pflege der staatsbürgerlichen Bildung einzurichten. In Bremen sollte jedoch keine neue Dienststelle oder Organisation dafür geschaffen werden. Es wurde stattdessen vorgeschlagen, die Aufgaben der Landeszentrale für Heimatdienst der Bremer Volkshochschule zu übertragen, da diese den erheblichen Teil der von einer Landeszentrale wahrzunehmenden Aufgaben bereits erfüllen würde. Der Leiter der Volkshochschule, Herr Dr. Fritz Borinski, wurde zum Beauftragten für diese Aufgaben und zum Verbindungsmann zur Bundeszentrale und den anderen Landeszentralen vorgeschlagen. Die Arbeiten der Landeszentrale für Heimatdienst sollten in der Geschäftsstelle der Volkshochschule mit erledigt werden. Dieser Vorschlag wurde vom Bremer Senat in seiner Sitzung am 25.01.1955 angenommen. Diese Aufgabe nahm die Volkhochschule bis 1968 wahr. Zum Nachfolger von Dr. Borinski und neuen Beauftragten für die Aufgaben einer Landeszentrale für Heimatdienst wurde 1957 Dr. Günther Schulz. Erst 1968 wurde die Landeszentrale für Heimatdienst durch die Verabschiedung des Haushaltsgesetzes und des Haushaltsplanes zu einer eigenständigen Institution und wechselte ihren Namen in Landeszentrale für politische Bildung. Davor dem Bildungsressort zugeordnet, wurde sie 1968 der Senatskanzlei unterstellt. Im Laufe ihrer Tätigkeit wurde die Landeszentrale in unregelmäßigen Abständen anderen Ressorts zu-geordnet und war von 1974 - 1986 als nachgeordnete Dienststelle dem Senator für Bildung, Wissenschaft und Kunst, von 1988 - 1994 der Senatskanzlei, von 1995 - 2006 erneut dem Senator für Bildung und Wissenschaft und von 2007 - 2015 der Senatskanzlei unterstellt. Seit 2016 ist die Einrichtung der Senatorin für Kinder und Bildung untergeordnet. Zum ersten Leiter der Landeszentrale für politische Bildung wurde 1968 der

Oberregierungsrat Hans Gottschalk bestimmt, der davor beim Innensenator für die staatspolitische Bildung zuständig war. Seine Nachfolger waren von 1970 - 1972 Peter Stefanowsky (Regierungsrat), 1973 - 1980 Dr. Heinz Asendorf, 1980 - 1987 Dr. Frank Boldt und 1987 - 2014 Herbert Wulfekuhl. Die Leitung der Landeszentrale untersteht seit 2014 Dr. Thomas Köcher. Von 1968 bis 2016 wechselte sie insgesamt 4-mal den Sitz und ist derzeit in der Birkenstrasse 20/21 untergebracht. Die anderen Standorte waren: 1968 - 1974 Bremer Rathaus, 1974 - 1977 Martinistraße 57, 1977 - 1982 Langenstraße 34 und 1982 - 2016 Osterdeich 6. Die Landeszentrale für politische Bildung ist die Einrichtung des Landes Bremen für die staatliche politische Bildungsarbeit in Bremen und Bremerhaven. Sie hat ihren Hauptsitz in Bremen und eine Außenstelle in Bremerhaven. Sie setzt sich zum Ziel strikte parteipolitische Neutralität zu wahren und die Bevölkerung mit Informationsmaterialien zu politisch-historischen Themen zu versorgen. Eigenständig oder in Kooperation mit anderen Trägern der politischen Bildung führt sie Veranstaltungen, wie Ausstellungen, Tagungen oder Studienreisen durch. Über ihre Arbeit wacht seit 2008 ein Beirat, in dem Wissenschaftler und Politiker unterschiedlicher Fraktionen sitzen.

Bestandsgeschichte 

Die Unterlagen von der "Landeszentrale für politische Bildung" wurden am 27.10.2015 an das Staatsarchiv Bremen abgegeben. Für diesen Registraturbildner wurde der Bestand "4,108 - Landeszentrale für politische Bildung" neu angelegt. Der Kontakt zur Einrichtung kam über Dr. Günther Rohdenburg zustande, der jahrelang im Verein "Erinnern für die Zukunft" tätig war. Die Bewertung der Unterlagen erfolgte durch das zuständige Sachgebiet. Nicht archivwürdige Akten, die älter als 10-15 Jahre waren, wurden in Anschluss von der Landeszentrale vernichtet. Der Bestand umfasst ca. 4 lfd. Meter Akten aus dem Zeitraum von 1954 bis 2015. Es handelt sich dabei um Dokumente, die in der Verwaltung der Landeszentrale für politische Bildung entstanden sind, sowie um Unterlagen des Referenten der Landeszentrale für Geschichte und Publikationen, Michael Scherer, die seine Tätigkeit widerspiegeln. Einen wesentlichen Teil bestimmen dabei die Unterlagen zu den zahlreichen Projekten und Ausstellungen, die die Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit verschiedenen Bremer Einrichtungen und Institutionen durchführte. Zu einem dieser Kooperationspartner zählte der Verein "Erinnern für die Zukunft", der 1988 als ein Koordinationskreis bei der Landeszentrale für politische Bildung gegründet wurde.

Der Bestand wurde 2016 von Juli bis Oktober von den Auszubildenden Anna Czech und Sven Wagner in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Sachgebiet bearbeitet. Bereits am Anfang der Bearbeitung traten Probleme auf, die sich aus der teilweise unzureichenden Registraturführung und der damit verbundenen schlechten inneren Ordnung der Akten ergeben haben. Diverses Schriftgut wurde ungeordnet in Vorgangsmappen gelagert. Diese wurde aufgelöst und den bestehenden Akten zugeordnet. Darüber hinaus wurde bei der Bearbeitung festgestellt, dass viele Vorgänge von dem Registraturbildner mehrmals kopiert wurden und zusammen mit dem Original abgeheftet wurden. Diese Kopien wurden aus archivischen Gründen und für bessere Übersichtlichkeit kassiert. Grundsätzlich wurde jedoch die ursprüngliche Ordnung der Akten beibehalten. Die Unterlagen wurden von dem Registraturbildner sowohl nach der kaufmännischen Heftung wie auch nach der Behördenheftung abgeheftet. Eine Ordnung nach Aktenplan existierte nur bei den Verwaltungsunterlagen aus der älteren Zeit. Hier wurde auch bei der Verzeichnung die alte Registratursignatur erfasst. Eine Anfrage beim stellvertretenden Leiter der Landeszentrale, Sebastian Ellinghaus ergab, dass die Landeszentrale derzeit über keinen aktuellen Aktenplan verfügt. Aus diesem Grund musste die Klassifikation ohne Berücksichtigung des veralteten Aktenplans erstellt werden. Die einzelnen Klassifikationsgruppen sind auf der Grundlage von der vorhandenen inneren Ordnung und dem Inhalt der Akten entstanden. Sie wurden in drei Hauptgruppen gegliedert: "Verwaltung und Organisation", "Fachliche Arbeit" und "Gemeinsame Angelegenheiten der Bundeszentrale und der Landeszentrale". Die Gruppen "Verwaltung und Organisation" und "Fachliche Arbeit" beinhalten mehrere Unterpunkte. Der Zustand der Akten war insgesamt gut. Es gab nur vereinzelt Blätter, die aus ihrer Heftung gerissen, verschmutzt oder zerknittert waren. Der gesamte Bestand wurde archivgemäß bearbeitet und verpackt.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

4,111/2 - 244 Landeszentrale für politische Bildung
4,111/2 - 328 Einnahmen und Ausgaben der Landeszentrale für politische Bil-dung
4,111/2 - 333 Rechnung Landeszentrale für politische Bildung
4,111/2 - 556 Landeszentrale für politische Bildung
9,V - A 40 - A 41, A 2001 Landeszentrale für politische Bildung
9,S 0 - 3231 Landeszentrale für politische Bildung
9,S 3 Asendorf, Dr. Heinz - Leiter der Landeszentrale
4,10 Akz. 64 - 93 Feldhaus, Günter - wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Landeszentrale
3-V. 2. - 2869 Bundeszentrale bzw. Landeszentrale für Heimatdienst

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

4,5