KreisA Bent CEEB 22a

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Bentheimer Eisenbahn AG - Akten

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der vorliegende Bestand unterlag keiner Strukturierung oder inneren Ordnung mehr. Unter Mithilfe von Ralf Alexander Tyborczyk wurden umfangreiche Bearbeitungen vorgenommen und der Bestand thematisch neu gegliedert. Es wurden zwei Bestände gebildet.
Der Bestand CEEB 22a beinhaltet Aktenvorgänge aus dem Verwaltungsbetrieb der Bentheimer Eisenbahn. Der Bestand CEEB 22b umfasst die zugehörigen Gleis-, Bau- und Fahrpläne, sowie Konstruktionszeichnungen zu Waggons und Triebfahrzeugen der Bentheimer Eisenbahn.
Gleichwohl sind vereinzelt auch Pläne im Aktenbestand vorhanden, um den Aktenvorgang in sich geschlossen zu halten und sich die Pläne auf den Aktenvorgang beziehen bzw. in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Aktenvorgang stehen.

Darüber hinaus wurden die vorliegenden Schriftstücke in alterungsbeständige Schutzverpackungen umgebettet und gesäubert.

Geschichte des Bestandsbildners 

Der Bestand beinhaltet das Schriftgut der Bentheimer Eisenbahn AG, welche als kreiseigener Eigenbetrieb am 16. April 1896 den Betrieb aufnahm, 1924 in Bentheimer Eisenbahn unbenannt wurde und seit 1935 als Aktengesellschaft firmiert. Nach Inbetriebnahme der Teilstrecken Bentheim – Neuenhaus (1896), Gronau (Westf) – Bentheim (1908) und Neuenhaus – Coevorden (1910) nebst der drei Übergabebahnhöfe zu anderen Bahnverwaltungen in Gronau, Bentheim und Coevorden hatte sich das Unternehmen so weit entwickelt, dass es auch in den überregionalen Güterverkehr mit eingebunden werden konnte.

Mit Dienstantritt von Eisenbahndirektor Regierungsbaumeister a. D. Karl Oppermann im April 1921 wurde das Unternehmen erheblich modernisiert. Neben der Instandsetzung und Erweiterung der Gleisanlagen und Hochbauten wurden insbesondere moderne Dampfloks (Typ Elna) und Personenwagen (Typ Wismar) angeschafft. Bereits im Jahre 1933 wurde der erste Triebwagen (Wismarer Schienenbus) angeschafft.

Nach der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre und der langsam verlaufenden wirtschaftlichen Erholung des Unternehmens, welches inzwischen die Betriebsführung der Meppen-Haselünner Eisenbahn (MHE) und der Ahaus-Enscheder Eisenbahn (AEE) übernommen hatte, bedeutete der Beginn des Zweiten Weltkriegs einen erheblichen Einschnitt in der Geschäftsentwicklung. Der planmäßige Schienenpersonenverkehr in die Niederlande wurde ab 1. September 1939 erheblich reduziert. Mit dem Bombenangriff auf das Direktionsgebäude in Bentheim am 14. Februar 1945 und der Sprengung der Eisenbahnbrücke über den Coevorden-Vechte-Kanal im April 1945 stand das Unternehmen am Ende des Krieges vor erheblichen Herausforderungen. Mit dem Wiederaufbau des Verwaltungsgebäudes (vollendet 1949) und der Wiedereröffnung des Streckenabschnitts Laarwald – Coevorden im Jahre 1951 konnte fast der Status quo ante wieder hergestellt werden. Jedoch verkehrten zwischen Laarwald und Coevorden keine Personenzüge mehr. Mit der Eröffnung der Grubenanschlussbahn Esche – Osterwald im Jahre 1949 zum Abtransport des seit 1944 in der Niedergrafschaft geförderten Erdöls wurden die betrieblichen Voraussetzungen für eine über rund 15 Jahre andauernde wirtschaftliche Blütezeit gelegt. So war es möglich, die Dampfloks ab 1955 sukzessive durch Dieselloks (Hersteller MaK) zu ersetzen. Für den Personenzugdienst waren schon ab Oktober 1952 moderne Triebwagen (Hersteller Esslinger Maschinenfabrik) im Einsatz. Mit der Auflösung des Niedersächsischen Landeseisenbahnamtes im Jahre 1959 übernahm die Bentheimer Eisenbahn bei weiteren Eisenbahnunternehmen die Betriebsführung.

Nach dem Ende des Erdölverkehrs im Wechselverkehr zur Deutschen Bundesbahn im Mai 1964 setzte im Schienenpersonenverkehr eine Verlagerung zum Busverkehr ein, der seinen Abschluss mit der Einstellung des Schienenpersonenverkehrs im Mai 1974 fand. 1981 erfolgte die Stilllegung des Streckenabschnitts Gronau – Achterberg. 1986 wurde die Neubaustrecke zum Bundeswehrdepot von Achterberg nach Ochtrup-Brechte in Betrieb genommen. Seit 1989 ist die Bentheimer Eisenbahn erfolgreich in die Entwicklung des Europarks in Emlichheim/Coevorden eingebunden. Mit der Wiederaufnahme des Schienenpersonenverkehrs zwischen Bad Bentheim und Neuenhaus im Juli 2019 gelang der erste Schritt bei der Wiedereinbindung der Bentheimer Eisenbahn in das landesweite Nahverkehrskonzept auf der Schiene.

(verfasst von Ralf Alexander Tyborczyk)

Literatur 

Personenverkehr auf der Bentheimer Eisenbahn; Tyborczyk, Ralf Alexander; Raben, Herbert; 2019 (Schriftenreihe das Bentheimer Land 224); Verlag Heimatverein der Grafschaft Bentheim e.V.
weitere Publikation siehe Präsentzbibliothek - Bentheimer Eisenbahn)

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

DOBI 5 Bentheimer Eisenbahn AG - Fotografien
CEEB 22b Bentheimer Eisenbahn AG - Pläne

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Magazin 1