StadtA GOE Kl. E. 325

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kl. E. 325 - Nachlass Gottfried Stein

Laufzeit 

1915 - 2005

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Gottfried Stein wurde am 29. August 1915 als Sohn eines bekannten Göttinger Musikers und Komponisten, Bruno Stein, und Karoline (auch genannt: Lina) Stein, geb. Schade, geboren und war ein Göttinger Künstler. Er malte vor allem Portraits, Landschaften, Blumen und Stillleben.

Ab Ostern 1922 bis 1932 ging er zur Schule und besuchte zuerst die Volksschule zu Göttingen und ging anschließend auf das Staatliche Gymnasium zu Göttingen. Noch im Jahr 1932 begann Stein sein Studium an der Werkkunstschule Kassel. Von 1935 bis 1937 besuchte er die Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg. Dort wurde er Meisterschüler in der Portaitklasse bei Otto von Kursell, mit welchem er auch Jahre später noch in Kontakt stand.

Vom Wehrdienst blieb Stein nicht befreit. Von 1935 bis 1937 war er im Militär und wurde 1939 erneut in den Kriegsdienst eingezogen. Während eines Studienurlaubs heiratete Stein 1942 Ursula Becker, die Tochter des Organisten Otto Becker. Diese brachte aus vorheriger Ehe mit Rudolf Karl Große eine Tochter mit in die Familie. 1943 kam ihr gemeinsamer Sohn zur Welt.

Daraufhin war Gottfried Stein von 1944 bis 1946 Kriegsgefangener in Frankreich, wo er den Maler Dietz Edzard kennenlernte, welcher einen großen Einfluss auf ihn hatte. Auch hier ging er seiner Passion nach und portraitierte einige Soldaten und Offiziere. Auf Grund guter Führung und der finanziellen Lage seiner Familie sowie des gesundheitlichen Zustands seiner Frau kehrte Stein nach Göttingen zurück, wo er durch das Portraitieren bekannter Persönlichkeiten wie Otto Hahn bekannt wurde.

Im Jahre 1954 arbeitete Stein bei der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt als Maler für Insekten.

Schließlich verstarb Gottfried Stein am 15. März 1999 im Alter von 83 Jahren.

Weitere Informationen zu Gottfried Stein sind in der KL. E. 328 "Sammlung Ursula Stein" zu entdecken.

Bestandsgeschichte 

Anfang Februar 2019 wurde dem Stadtarchiv der Nachlass Gottfried Steins von Göttinger Privatpersonen angeboten. Eine der anbietenden Personen war als Jugendlicher von Gottfried Stein porträtiert worden, anschließend bestand ein langjähriger privater Kontakt zu dessen Familie und ab 1999 zur Witwe Ursula Stein. Nach dem Umzug Ursula Steins in ein Pflegeheim kümmerte sich die anbietende Familie um die Wohnungsauflösung in der Dahlmannstraße 9 und stellte den Nachlass aus vorhandenen Unterlagen etc. zusammen. Am 27. Februar 2019 wurde der Nachlass abgeholt und ins Stadtarchiv übernommen (Acc.-Nr.: 2297/2019). Nachträglich wurden am 31. Juli 2019 einige weitere Unterlagen ins Stadtarchiv übernommen, die das anbietende Ehepaar noch gefunden hatte (Acc.-Nr.: 2318/2019).

Die studentische Praktikantin Inga Freye übernahm im März 2019 die Ordnung und Verzeichnung des Großteil des Bestandes (Acc.-Nr.: 2297/2019). Eine darin enthaltene Farbpalette (Inventarnummer Städtisches Museum: 2019/70), eine lederne Hülle für Visitenkarten (Inventarnummer Städtisches Museum: 2019/72) sowie eine Ledermappe/Briefmappe (Inventarnummer Städtisches Museum: 2019/71) wurden an das Städtische Museum Göttingen abgegeben. Bücher und Publikationen zumeist kunstgeschichtlichen Inhalts wurden vollständig aussortiert, da sie weder einen direkten Bezug zu Göttingen noch zu Gottfried Stein aufwiesen, sondern lediglich aus seinem Besitz stammten. Publikationen zum Dichter Peter Hille, die Ursula Stein sammelte, wurden ebenfalls aussortiert, da kein Bezug zu Göttingen oder zur Person Gottfried Steins bestand.

Bei der Übernahme ins Stadtarchiv waren viele Unterlagen, meist nach inhaltlichen Aspekten, in Aktenordern zusammengefasst. Diese wurden bei der Bearbeitung in der Regel zusammen belassen und jeweils als eine Verzeichnungseinheit behandelt. Einzeln vorliegende, lose Dokumente wurden nach Inhalt den Gliederungspunkten zugeordnet und bei der Verzeichnung nach Möglichkeit zu Konvoluten zusammengefasst.

Fotos sowie Negative waren zum Großteil nicht beschriftet und boten keine Anhaltspunkte zu den abgebildeten Personen, sodass lediglich eine grobe Verzeichnung vorgenommen werden konnte.

Ein Plakat zur Ausstellung "Gottfried Stein - Malerei und Zeichnungen", die vom 27. Juni bis zum 18. Juli 1971 im Städtischen Museum Göttingen stattfand, wurde in die Plakatsammlung des Stadtarchivs übernommen (Signatur: PS D 83 / 1971-3).

Die nachträglich übernommenen Unterlagen mit der Acc.-Nr. 2318/2019 wurden von der Archivarin Lena Uffelmann im Oktober 2020 in den Bestand eingearbeitet.

Der Nachlass umfasst 82 Verzeichnungen und erhielt folgende Gliederung:

1. Berufliche Tätigkeit, öffentliches Wirken
2. Biographisches
3. Private Korrespondenz
4. Provenienzfremde Inhalte
5. Sammlungen des Nachlassers

Literatur 

Gottfried Stein zum 75. Geburtstag. Städtisches Museum Göttingen 13. Mai - 16. Juni 1990, Göttingen, 1990.

Kurz, Carl Heinz: Künstler im südlichen Niedersachsen. Sammlung und Vorstellung [Wilhelm Bobring, Johannes Lebek, Heinz Müller-Jung, Friedrich Reimann, Walter Reinboth, Gottfried Stein, Erich Zimmer], Herzberg, 1976.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Kl. E. 328 - Nachlass Ursula Stein

Weitere Angaben (Bestand)

Referent 

Lena Uffelmann

Bearbeiter 

Inga Freye