NLA AU Rep. 147

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Wasserbauinspektion bzw. Wasserbauamt Norden

Laufzeit 

1780-1949

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Die Wasserbauinspektionen entstanden nach 1814 als untere Ausführungsbehörden für alle Belange des Wasserbaus, ab 1910 hießen sie Wasserbauämter. Die Ämter in Emden, Leer, Norden und Wilhelmshaven wurden 1978 im Wasser- und Schiffahrtsamt Emden vereinigt, das seit 1984 eine reine Bundesbehörde ist und die Landesaufgaben an die Hafenämter in Emden und Norden übertragen hat.

Bestandsgeschichte 

VORWORT

1. Behördengeschichte
Die Wasserbauinspektionen entstanden nach 1814 als untere Ausführungsbehörden für alle Belange des Wasserbaus und sind somit die ältesten Spezialbehörden technischer Art in Ostfriesland. Seit 1830 hießen sie förmlich Wasserbauinspektionen. Dabei bearbeitete die Wasserbauinspektion Norden die Ämter Aurich, Berum und Norden, und war zudem für die Inseln Juist, Norderney und Baltrum, zeitweise auch für die Inseln Langeoog und Spiekeroog zuständig, während Borkum der Wasserbauinspektion Emden zugeschlagen wurde.

Vom Aufgabengebiet waren die Wasserbauinspektoren für den Küsten- und Inselschutz, insbesondere das Deichbauwesen, für die Überwachung der Entwässerung und Entwässerungsanlagen, für die Überwachung und Unterhaltung aller bestehenden Wasserbauwerke sowie für die Aufstellung von Entwürfen und die technische Leitung bei Bauausführungen zuständig.

1871 versuchte man, den Staatsbau in einer Behörde zu vereinigen, und schuf Baukreise, die Hoch-, Tief- und Wasserbau betrieben. Die dort beschäftigten Kreisbaubeamten hatten in der Regel sämtliche Chaussee-, Land- und Wasserbaugeschäfte zu verrichten. Getrennt von dieser Bauverwaltung blieb der Eisenbahnbau als selbständige Verwaltung bestehen. Ab 1871 nahmen die einzelnen Baukreise für ihren Bezirk auch die Seeaufgaben, d.h. die Betonnung und Befeuerung des Fahrwassers selbst wahr, während diese Aufgabe zuvor für die gesamte ostfriesische Küste bei der Wasserbauinspektion Emden gelegen hatte.

Schon bald zeigte sich, dass die Anforderungen an den einzelnen Baubeamten durch die Zusammenlegung der drei Bauzweige zu vielseitig und zu groß waren. Mit der Abschaffung der Ämter 1884 und der Einrichtung der Stadt- und Landkreise hob man diese Einheit wieder auf und erneuerte die Wasserbauinspektionen in jedem Kreis. Ab 1910 hießen sie Wasserbauämter. Sie bestanden in Aurich, Emden, Leer, Norden und Wilhelmshaven. Das Amt in Wilhelmshaven hatte die Aufgaben der Wasserbauinspektion Esens mit übernommen.

Die Übertragung der Verwaltung der hauptsächlichen Wasserstraßen auf das Reich nach dem Ersten Weltkrieg änderte vorerst nichts an dieser Organisation. Mit der Bildung einer "Abteilung Wasserstraßenverwaltung" 1940 beim Regierungspräsidenten in Aurich, die direkt dem Reichs- und preußischen Verkehrsminister unterstand, bzw. im Zuge deren Unterstellung unter den "Generalinspekteur für Wasser und Energie" 1941 wurden aus den Landesbeamten in den Ortsbehörden Reichsbeamte. Nach mehreren Umbenennungen entstanden auf unterer Verwaltungsebene ab 1949 die Wasser- und Schifffahrtsämter. Die Akten des Wasser- und Schiffahrtsamtes Norden und seiner unmittelbaren Vorbehörden (Wasserstraßenamt 1941-1947, Seewasserstraßenamt 1947-1949) finden sich in dem Bestand Rep. 152 (Wasser- und Schifffahrtsamt Norden).

2. Der Bestand

Die nunmehr in Rep. 147 zusammengefassten Unterlagen sind über das Wasser- und Schifffahrtsamt Norden in drei Abgaben ins Staatsarchiv Aurich gelangt und zu dieser Zeit dem damaligen Bestand Rep. 47 Wasser- und Schiffahrtsamt Norden zugeordnet worden. (Daraus erklären sich auch die Altsignaturen: Rep. 47 I, Rep. 47 II und Rep. 47 III). Als Findbuch dienten bislang die jeweilige Abgabelisten. Nach einer Überarbeitung der Archivtektonik wurde im Staatsarchiv Aurich der Altbestand Rep. 47 in die Bestände Rep. 147: Wasserbauinspektion bzw. Wasserbauamt Norden und Rep. 152: Wasser- und Schifffahrtsamt Norden aufgeteilt, dabei jedoch ohne Einzelüberprüfung der Akten sämtliche Unterlagen dem Bestand Rep. 152: Wasser- und Schifffahrtsamt Norden zugeschlagen.

Erst 2009/2010 konnte nunmehr der Bestand Rep. 152 erneut durchgesehen und die provenienzmäßig zum Bestand Rep. 147 gehörden Akten ausgeschieden werden. Da bisher nur Abgabelisten für diese Akten vorhanden waren, erfolgte sogleich eine Neuverzeichnung der Akten, die im Januar 2010 abgeschlossen werden konnte.

Aurich im Januar 2010

Dr. Michael Hermann

Nachtrag:
Im August 2010 gab die Niederlassung Norden der Niedersachsen Ports GmbH & Co eine Reihe von Akten ab, die provenienzmäßig den Beständen Rep. 152 und Rep. 147 zugeordnet wurden. Anschließend erfolgte eine Verzeichnung der Akten im Staatsarchiv Aurich.

Aurich, im September 2010
Dr. Michael Hermann

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet