StadtA H 4.AS.01

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Autographensammlung

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Die gesamte Autographensammlung des Stadtarchivs Hannover umfasst ca. 6800 Dokumente aus unterschiedlicher Provenienz. Der Gesamtbestand ist in einer Datenbank erfasst und im Lesesaal des Stadtarchivs recherchierbar. Ein großer Teil (5811 Stücke) ist online über den Verbundkatalog Kalliope recherchierbar:
http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de/de/index.html

Das Stadtarchiv arbeitet daran, die Erschließungsdaten der Autographensammlung in das Archivportal Arcinsys zu überführen. Bisher wurden die Autographen folgender Personen überarbeitet und eingestellt:
VOLLSTÄNDIG VERZEICHNETE AUTOGRAPHEN (2023):
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716)
Johann Carl Bertram Stüve (1798-1872)
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Beschreibung 

VORWORT
Der Begriff "Autograph" ist als Handschrift einer bekannten Persönlichkeit, als ein Sammlungsobjekt definiert, besonders, wenn eine eigenhändige Unterschrift vorhanden war. Das konnte, wie im Falle von Goethe, auch lediglich das Kürzel "G" sein. Der Autograph wird vom Manuskript, das auch von unbedeutenden Verfassern stammen kann, unterschieden. Hier zeigt sich die Problematik einer Definition, die auf der "Bedeutung" einer Person basiert. Franz Georg Ferdinand Schläger (1781-1869), Pfarrer in Lauterberg und Hameln, heute eher allgemein unbekannt, galt beispielsweise dem Sammler Friedrich Culemann als bekannte Persönlichkeit. Die Autographen sagen daher in erster Linie etwas über den Sammler und seine Zeit bzw. den Sammlungszusammenhang aus.

Im Bestand Autographen sind folgende Unterlagen vertreten:
(1) Korrespondenz: Briefe, Couverts
(2) Werke und Werkauszüge: Gedichte, Manuskripte
(3) persönliche Stücke: Glückwünsche, Visitenkarten mit Widmungen, Stammbuchblätter, Notizzettel, Billets, Autogramme,
(4) offizielle Schriftstücke: Passierscheine, Taufscheine, Schutzbrief, Pässe
(5) Drucksachen und Abbildungen: Abbildungen und Fotos, Buchbesprechungen, Zeitungsartikel

Geschichte des Bestandsbildners 

PROVENIENZEN
Die Sammlung ist ein in Kestner-Museum und Stadtarchiv Hannover entstandener Bestand.Die Autographensammlung im Stadtarchiv geht im Wesentlichen zurück auf die Sammlungen der Verleger Friedrich Culemann und Georg und Hermann Harrys, die ihre privaten Sammlungen Ende des 19. Jahrhunderts dem städtischen Kestner-Museum übergaben bzw. verkauften. Das Museum ergänzte seine Autographensammlung durch eigene Zukäufe und Akzessionen im 20. Jahrhundert.
Das Stadtarchiv hat die Autographensammlung 1980 vom Kestner Museum Hannover (heute Museum August Kestner) übernommen und neu verpackt. In der Folge ergänzte auch das Stadtarchiv die Sammlung durch Zukäufe und Übernahmen.
Viele der Stücke stammen aus Nachlässen: Teil-/Nachlass Theodor Lessing, Friedrich Jänecke, Julius Kettler, Albrecht Riesenberg, Georg Fischer, Hermann Wilhelm Bödecker, Georg Harrys, Otto Jürgens, Barthold Homeister, Karl Henckell, Friedrich Behme, Konrad Wrede, Ortwin Meier, Edor Hillebrecht, Friedrich G. H. Culemann. Eine Erweiterung der Sammlung durch Stücke aus dem Nachlass Kestner wurde später revidiert.
Die Stadt ist testamentarisch verpflichtet, Stücke aus der ehemaligen Sammlung Culemann in der Signatur mit einem Kürzel kenntlich zu machen.

Bestandsgeschichte 

Die Sammlung wurde nach der Übernahme aus Museum August Kestner im Stadtarchiv umgelegt, um weitere Stücke z. B. aus dem Nachlass Kestner erweitert, die später wieder in den ursprünglichen Zusammenhang zurück kamen. Die in der Niedersächsischen Datenbank arcinsys vorgenommene Verzeichnung sieht von weiteren Störungen des nach 2020 Bestandes ab und verzeichnet den vorgefundenen Ist-Zustand.

ZETTELKARTEI: AUTOGRAPHENSAMMLUNG
Die alte Autographen-Zettelkartei ist heute unter den Archiv-Findmitteln archiviert. Die Karteikarten aus dem Kestner-Museum bieten Informationen, die über die access-Datenbank hinausgehen: Zuordnung zu Fremdschreibern, Zuordnung einzelner Teile einer Handschrift zu verschiedenen Schreibern mit Angabe der Zeilen, Angaben zu Beschreibmittel, zu Korrekturen etc., Maße der Stücke, weitergehende Angaben zum Inhalt, zur Provenienz mit Altsignaturen. Die Karteikarten tragen laufende Nummern, die den Autographennummern entsprechen. Weitere Karteikarten tragen lediglich Akzessionsangaben zum Ankauf etc., wie sie mit den Autographennummern korrespondieren, ist derzeit nicht festzustellen.

VERBUNDDATENBANK KALLIOPE
Um eine ortungebundene Recherche der Autographen zu ermöglichen, hat sich das Stadtarchiv in den 1990er Jahren für eine Kooperation mit dem "Verbundkatalog Kalliope für Archiv- und archivähnliche Bestände" entschieden.
Ende des 20. Jahrhunderts wurden vorübergehend Unterlagen (Karteikarten[?], die u. a. aus dem ehemaligen Lagerungsort Kestnermuseum stammen), dem "Verbundkatalog Kalliope für Archiv- und archivähnliche Bestände" zur Verzeichnung zur Verfügung gestellt. Derzeit sind in Kalliope 5811 Verzeichnungseinheiten dem Stadtarchiv Hannover zugeordnet. Die Schriftstücke lassen sich ca. 2400 Verfassern zuordnen. Die einzelnen Verfasser sind meist mit 1-2 Stücken vertreten, August Kestner ist mit 188 in Kalliope vertreten. In dem Katalog findet sich heute nur eine Auswahl der hannoverschen Autographensammlung, oftmals mit überholten oder unvollständigen Signaturen sowie weiteren fraglichen Angaben. Darunter sind u.a. 858 Autographen der Familie Kestner, die inzwischen zum Nachlass rückgeführt wurden. Von Goethe sind ca. 10% der Autographen aufgenommen.
HINWEIS: Vor allem auf Grund der überholten Signaturen ist perspektivisch geplant, die Datensätze in Kalliope löschen zu lassen.

ACCESS-DATENBANK
Im weiteren Verlauf entstand eine Vorverzeichnung in einer access-Datenbank nach Numerus currens. Diese umfasst heute 6799 Einträge. Die im Stadtarchiv vorhandene Verzeichnung beruht auf der vom Kestnermuseum mit abgelieferten Kartei, die in eine Datenbank übertragen wurde und auch Grundlage der Daten im Kalliope-Portal ist. Letzteres enthält leider zahlreiche Übertragungsfehler. Die Verzeichnung in der Datenbank enthält Daten der Karteikarten und sind durch erweitert durch Angaben zu Sichtungs- bzw. Umlagerungsbefunden, veranschlagter Versicherungswert.

VERZEICHNUNG IN ARCINSYS 2023
Die Verzeichnung in arcinsys basiert auf der access-Datenbank sowie der Autopsie der Stücke, um belastbare Angaben zum Umfang der Stücke (Folio-Angaben) zu ermöglichen. In Einzelfällen wurden einliegende Fotokopien und andere Fremdmaterialien wie Transkriptionen kassiert. Frühere Bestandsbezeichnngen und Provinienzen sowie alte Signaturen, die für die Einordnung der Stücke von zentraler Bedeutung sind, werden im Feld "Alte Archivsignatur" mitgeführt.

DIGITALISIERUNG
Die Autographen sind derzeit nur fallweise digitalisiert: auf Anfrage oder Auftrag, wie im Falle der Goethe-Autographen, sind sämtliche Stücke (einschließlich Leerseiten) digitalisiert, für wenige Stücke einschließlich der zugehörigen Karteikarte.
c.p.-t. 2023

Literatur 

Thorsten Henke: Sammeln in Hannover. Friedrich Culemann (1811-1886) und seine Sammlung im städtischen Kontext. Hannover 2019.

Findmittel 

Im Lesesaal Stadtarchiv Hannover einsehbar:
Access-Datenbank
Zettelkartei

Derzeit noch frei zugänglich (2023)
http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de/de/index.html

Weitere Angaben (Bestand)

Bearbeiter 

c.p.-t. 2023