Identifikation (kurz)
Titel
Braunkohlenbergwerk Meissner (BaCl)
Laufzeit
1855-1906
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Am Meissner befindet sich der älteste Braunkohlenbergbau Hessens und Deutschlands überhaupt. Die erste urkundliche Erwähnung datiert 1555, 1570 wurde man fündig, und 1575 legte man einen Stollen an, in dem ab 1578 abgebaut wurde. Die Kohlen wurden als "Schwarzkohlen" bezeichnet. Ab 1790 erst baute man die Braunkohlen ab, im Schwalbenthaler Revier bis 1888. Hauptsächlicher Abnehmer war die Saline in Sooden.
Um 1840 war das Bergamt Schwalbenthal zuständig, und 1842 waren nur wenige Häuser mit den Dienstwohnungen und einer Gastwirtschaft in diesem Amt vorhanden, die alle zum fiskalischen Bergwerk am Meissner gehörten. Zu dem Zeitpunkt wurden südlich über Schwalbenthal, im Schwalbenthaler Stollen, nördlich davon im Friedrichstollen, am nordwestlichen Abhang zu Brandsrode und im Wilhelmstaler Stollen Kohlen abgebaut. Das Bergwerk beschäftigt an 207 Bergleute , und liefert jährlich an 80,000 Maas Kohlen, die beinahe alle in der Saline bei Allendorf verwendet werden. [Landau 1842:311]
Für die Zeit von 1855 bis 1906 waren laut Akten das Salzamt Sooden und Berginspektion Habichtswald zuständig für die staatliche Verwaltung. 1888 stellte man den Braunkohlenbergbau im Schwalbenthaler Revier aufgrund von Unrentabilität und wegen schlechter Infrastruktur ein.
Das Braunkohlenwerk wurde 1906 an die Firma Georg Köhler GmbH in Kassel, später Lichtenau, auf dreißig Jahre verpachtet (BaCl Hann. 84 e Meissner Nr. 58).
Braunkohlegewinnung hat im Gebiet des Hohen Meissners bis zum Jahre 2003 stattgefunden.
Bestandsgeschichte
Der Bestand umfasst 1,60 lfm und hat eine Laufzeit von 1855 bis 1906. Mit der preußischen Annexion Kurhessens 1867 gelangte der fiskalische Betrieb in preußische Verwaltung. Er ist in Varia (hier Bergfiskus, Schul- und Gutsbezirksangelegenheiten), Unterstützungskassenangelegenheiten und Rechnungsangelegenheiten unterteilt.
Enthält
Produkten- und Materialienrechnungen, auch Akten der Meissner und Großalmeroder Knappschaft
Findmittel
EDV-Findbuch
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
1,6
Bearbeiter
Wolfgang Lampe, 2008
Benutzung
Der Bestand lagert in der Außenstelle Clausthal (Bergarchiv) des Niedersächsischen Landesarchivs. Das Archivgut kann nur dort (An der Marktkirche 9, 38678 Clausthal-Zellerfeld, Standort LBEG) unter Berücksichtigung der entsprechendenen Schutz- und Sperrfristen nach §5 Niedersächsisches Archivgesetz (NArchG) eingesehen werden.