NLA HA Hann. 74 Münden

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Amt Münden

Laufzeit 

1370-1970

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Enthält u.a. Generalia, Amtsverwaltung, Grenz- und Jurisdiktions-, Hoheitssachen, Steuern, Abgaben und Dienste, Domänen-, Militär-, Gemeinde-, Polizei-, Gewerbe-, Forst-, Landesökonomie-, Wege- und Wasserbausachen, Juden-, Jagd- und Bausachen, Universität Göttingen, Ablösungen, Kirche und Schule
Findmittel: EDV-Findbuch 2013
Umfang: 105,3 lfdm

Hinweis:
Wegen Pilzbefall, Verunreinigung und Beschädigungen kann es teilweise zu Benutzungsbeschränkungen kommen. Einige Archivalien werden nur noch als Mikrofiche zur Benutzung vorgelegt.

Bestandsgeschichte 

I. Behördengeschichte

Schloss Münden mit dem dazugehörigen Amtsbezirk bildet seit 1247, als es aus thüringischer Gewalt wieder in welfischen Besitz zurückkehrte, eine dauernde wichtige Bastion der Herzöge von Braunschweig gegen Hessen. Otto der Quade verstärkte und sicherte Mündens Position gegenüber den Landgrafen von Hessen durch den Bau der Burg Sichelnstein als vorgeschobene Grenzfeste (1370-1372).

Vom 14. bis ins 16. Jahrhundert diente das Amt Münden zusammen mit dem Amt Sichelnstein wiederholt als Leibzucht der Gemahlinnen der Herzöge von Braunschweig, zunächst der Göttinger dann der Calenberger Linie. Im Jahre 1377 wird zuerst der Amtmann "tzu dem Sichelnsteyne" erwähnt (Sudendorf V Nr. 108). Im Jahre 1381 nennt ein Vertrag Herzog Ottos des Quaden mit dem Landgrafen von Hessen u.a. die "amptlude" zu Münden und Sichelnstein (Sudendorf V Nr. 210 S. 251). Dieses dürfte die früheste urkundliche Erwähnung des Amtes Münden sein. In dem Vertrag werden Stadt, Schloss Münden und Sichelnstein als Leibgedinge der Herzogin Margaretha bezeichnet. Das Einnahme- und Ausgaberegister des Amtmannes zu Münden von 1397/1398 lässt die enge Verbindung des Amtes mit der Hofhaltung der Herzogin erkennen (Sudendorf VIII Nr. 184). Im Jahre 1444 wird der Kernbereich des Amtes Münden, das spätere Unteramt, deutlich. Er besteht aus den Orten: Hedemünden, Wiershausen, Ober- und Niederscheden, Dankelshausen, Mielenhausen, Bühren, Varlosen, Imbsen, Gimte, Volkmarshausen und Blume (Dep. 21 Nr. 17).

Um 1535 wurde das 1500 an Hessen verpfändete, nun wieder eingelöste und auch für die Leibzucht der Herzogin Elisabeth bestimmte Amt Sichelnstein verwaltungsorganisatorisch mit dem Amt Münden vereinigt (Brauch, Verwaltung des Territoriums Calenberg-Göttingen während der Regentschaft der Herzogin Elisabeth (1540-1546, 193 S. 163). Zwar unterstanden von da an beide Ämter einem in Münden

amtierenden Amtmann, doch erscheint das Gericht in Sichelnstein in den Registern und statistischen Handbüchern bis ins 19. Jahrhundert als besonderer Verwaltungsbezirk, als das sogenannte Oberamt. Das Amt Münden hatte für den Hof der in Münden residierenden Herzogin Elisabeth als Hauptversorgungsstätte eine besondere Bedeutung. Die Amtleute des Amtes Münden nahmen die Stellung von heimlichen Räten ein (Brauch a.a.O. S. 47). Ein Türkensteuerregister von 1557 (Cal. Br. 2 - XXXV - 54 h) lässt den Bestand des Gerichts Sichelnstein erkennen: Nienhagen, Sichelnstein, Benterode, Wahnhausen, Lutterberg, Escherode, Landwehrhagen, Uschlag, Spiekershausen, Speele, Oberode (Liste mit leichten Varianten auch im Landverzeichnis von 1550 bei Heinrich Lücke, Wieviel Einwohner hatten die südhannoverschen Dörfer im Jahre 1550? in: Norddeutsche Familienkunde 1. Jahrgang Heft 1, 1952, S. 15). 1557 lassen sich auch weitere Orte als zum Amt Münden gehörig nachweisen: Ellershausen, Mengershausen (1448 beim Amt Harste), Volkerodek, Settmarshausen, Obernjesa (letztere 1448 zum stockhausenschen Gericht Imbsen gerechnet), Löwenhagen (stockhausisch), Ossenfeld, Bördel, Varmissen (letztere drei 1585 zum Gericht Dransfeld gerechnet), Hemeln, Bonaforth. Die Calenbergische Musterungsrolle von 1585 (Max Burchard, Die Bevölkerung des Fürstentums Calenberg Göttingen S. 53-66) nennt weitere zum Amt Münden-Sichelnstein gehörende adelige bezw. Klösterdörfer: Fürstenhagen (Bursfelde), Dahlheim, Meensen (Hilwartshausen), Diemarden (Hilwartshausen). 1582 musste die Stadt Göttingen auf wesentliche Rechte in den vier Leinedörfern Rosdorf, Grone, Holtensen und Ellershausen verzichten. Diese wurden dem Amt Münden zugeschlagen (G. Wolters, Das Amt Friedland und das Gericht Leineberg S. 55/57). In der Calenbergischen Musterungsrolle von 1585 erscheinen sie jedoch noch nicht. Die Amtsbeschreibung von 1604 (Cal.

Br. 2-XXXV-1i) hat sie dann mitberücksichtigt. Dauernde Streitigkeiten zwischen Amt Münden, Leineberggericht und Stadt Göttingen führten 1743 zur Loslösung der sechs mündischen zum Leineberggericht gehörigen Dörfer Grone, Holtensen, Ellershausen, Rosdorf, Obernjesa und Settmarshausen und zur Schaffung eines herzoglichen Amtes Gericht Leineberg, in das sie eingegliedert wurden (G. Wolters a.a.O. S. 58/59). 1786 folgten ihnen die Dörfer Mengershausen und Volkerode (Hann. 74 Münden C 1242). 1832 wurden die Ortschaften Wahnhausen und Nieste an Kurhessen, der Ort Laubach an Hannover (Amt Münden) abgetreten (Hann. 74 Münden C 1244, F.B. Grefe, Hannovers Recht 1860 I S.179). 1852 gliederte man aus dem Amt Münden den größten Teil des sogenannten Unteramts aus und vereinigte ihn mit der Stadt Dransfeld und dem bisherigen Gericht Jühnde zu dem neugebildeten Amt Dransfeld (s. Ringklib von 1853). Das Amt Münden behielt das sogenannte Oberamt, einen Teil des Unteramts und erhielt vom bisherigen Amt Friedland die Gemeinden Meensen, Lippolshausen. 1858 vereinigte man wieder die Ämter Münden und Dransfeld und fügte noch vom Amt Adelebsen die Gemeinde Bursfelde an.


II. Literaturhinweise


III. Bestandsgeschichte

Der größte Teil des Bestandes ist lange vor dem Zweiten Weltkrieg ins Staatsarchiv gelangt. Er befand sich wahrscheinlich in der Ordnung, die die Amtsregistratur 1830 erhalten hat. Sie gliederte sich in die für die ältere Ordnung hannoverscher Ämter charakteristischen Abteilungen Regiminalia, Domanialia (Cameralia), Militaria, Civilia extrajudicialia, Criminalia, Consistorialia (Hann. 74 Münden A 78, Bericht vom 23. April 1830). Die Gerichtsakten sind, soweit sie nicht kassiert worden sind, mit dem Bestand Hann. 72. Münden 1943 verbrannt. Vor dem Kriege erschloss das alte, wohl 1830 neu angelegte und 1943 verbrannte Behördenfindbuch den Bestand. Das Amt hat eine

Umordnung nach dem Registraturplan für die königlichen Ämter aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr vorgenommen. 1932 lieferte der Landkreis Münden eine weitere größere Menge an älteren Akten des Amtes Münden (aus dem 17.-19. Jahrhundert) an das Staatsarchiv ab: Acc. 38/1932 (11 Kisten). Diese Abgabe ist 1943 verbrannt. Das Ablieferungsverzeichnis hat sich erhalten und wird in der hiesigen Dienstregistratur unter der Signatur Spez. E 1511 Münden aufbewahrt. 1966 gab der Landkreis 50 Fach ältere Amtsakten ab (Acc. 59/67).

1967 begannen Archivobberat Dr. Hamann und Verw.-Ang. Cordes mit der Neuordnung des Bestandes. Sie gliederten ihn dabei konsequent nach dem Registraturplan für die königlichen Ämter. Die Akten wurden bei der Verzeichnung auf numerus currens innerhalb der Hauptabteilungen umgestellt, die alten Fachnummern in der rechten Findbuchspalte unter Fortlassung der alten Abteilungsbezeichnungen (I. Regiminalia, II. Cameralia usw.) aufgeführt. Herr Verw.-Ang. Cordes hat während der Jahre 1967-1969 gewissenhaft und mit großer Sorgfalt die oft schwer lesbaren Aktentitel von den alten Aktendeckeln in das vorliegende Findbuch übertragen.

Hannover, den 20. Dezember 1969
gez. Dr. Jürgen Asch


Der Bestand ist im Rahmen eines größeren Erschließungsprojektes in die archivische EDV-Datenbank unter der Fachsoftware izn-AIDA übertragen worden.

Hannover, im August

2013

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Amt Dransfeld

Zeit von 

1852

Zeit bis 

1859

Objekt_ID 

51

Ebenen_ID 

6120

Geo_ID 

6120-51

Link 

Amt Dransfeld

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Amt Münden

Zeit von 

1852

Zeit bis 

1859

Objekt_ID 

50

Ebenen_ID 

6120

Geo_ID 

6120-50

Link 

Amt Münden

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Amt Münden westlicher Teil

Zeit von 

1815

Zeit bis 

1833

Objekt_ID 

8

Ebenen_ID 

7120

Geo_ID 

7120-8

Link 

Amt Münden westlicher Teil

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Amt Münden westlicher Teil

Zeit von 

1833

Zeit bis 

1841

Objekt_ID 

1

Ebenen_ID 

8020

Geo_ID 

8020-1

Link 

Amt Münden westlicher Teil

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Amt Münden

Zeit von 

1859

Zeit bis 

1885

Objekt_ID 

24

Ebenen_ID 

6320

Geo_ID 

6320-24

Link 

Amt Münden

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Amt Münden westlicher Teil

Zeit von 

1841

Zeit bis 

1852

Objekt_ID 

1

Ebenen_ID 

8120

Geo_ID 

8120-1

Link 

Amt Münden westlicher Teil

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Amt Münden östlicher Teil

Zeit von 

1815

Zeit bis 

1833

Objekt_ID 

5

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7120

Geo_ID 

7120-5

Link 

Amt Münden östlicher Teil

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Amt Münden östlicher Teil

Zeit von 

1833

Zeit bis 

1841

Objekt_ID 

2

Ebenen_ID 

8020

Geo_ID 

8020-2

Link 

Amt Münden östlicher Teil

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Amt Münden östlicher Teil

Zeit von 

1841

Zeit bis 

1852

Objekt_ID 

2

Ebenen_ID 

8120

Geo_ID 

8120-2

Link 

Amt Münden östlicher Teil

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Amt Adelebsen westlicher Teil

Zeit von 

1852

Zeit bis 

1859

Objekt_ID 

54

Ebenen_ID 

6120

Geo_ID 

6120-54

Link 

Amt Adelebsen westlicher Teil

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Gericht Dankelshausen (Gericht Imbsen)

Zeit von 

1815

Zeit bis 

1851

Objekt_ID 

60

Ebenen_ID 

6020

Geo_ID 

6020-60

Link 

Gericht Dankelshausen (Gericht Imbsen)

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Gericht Jühnde

Zeit von 

1815

Zeit bis 

1852

Objekt_ID 

62

Ebenen_ID 

6020

Geo_ID 

6020-62

Link 

Gericht Jühnde