LkAH N 103

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Friedrich Wilhelm Barkhausen

Laufzeit 

1847-1901

Bestandsdaten

Beschreibung 

Der Nachlass wurde dem Landeskirchenamt Hannover 1933 von den Erben Barkhausens (Superintendent Baustädt, Uelzen) geschenkt und 1987 von Praktikanten des Studiengangs „Allgemeine Dokumentation“ der Fachhochschule Hannover verzeichnet.
Der Bestand besteht weitgehend aus Handakten, die Barkhausen während der unterschiedlichen Stationen seines Berufslebens für sich angelegt hat. Dabei sind zwei Bestandsgruppen von besonderem Interesse: Einmal die Akten, die die Provinz Hannover betreffen, denn diese Akten füllen einige Lücken bei den Generalakten auf, die 1943 beim Brand des Landeskirchenamtes entstanden. Bemerkenswert ist zum zweiten die Sammlung von Druckschriften zur Inneren Mission. 1883 bat Barkhausen die einzelnen Einrichtungen und Vereine für Innere Mission um Übersendung der Statuten und des letzten Jahresberichts. Die eingesandten Unterlagen der einzelnen Institutionen geben ein gutes Bild über den Stand der Inneren Mission in dieser Zeit. Personalakten Barkhausens aus seiner Zeit als hannoverscher Beamter sind als Nr. 23, 701 und 961 im Bestand "A 7 (Beamtenakten)" verzeichnet.

Geschichte des Bestandsbildners 

D. Dr. jur. Friedrich-Wilhelm Barkhausen, geboren am 24. April 1831 in Misburg, sudierte nach dem Besuch der Gymnasien in Hildesheim und Celle von 1849 bis 1854 u. a. Mathematik und Jura in Göttingen und Heidelberg.. Nach Tätigkeiten zu Beginn seiner Laufbahn beim Amt Emden ab 1859, der Landdrostei Aurich ab 1863 und der Klosterkammer Hannover ab 1865 wurde er 1869 Direktor des Konsistoriums in Stade und außerordentliches Mitglied des Landeskonsistriums in Hannover. 1873 ging Barkhausen ins Kultusministerium nach Berlin, wo er u. a. mit Arbeiten an den kirchlichen Verfassungen der neuen preußischen Provinzen befasst war. Der beabsichtigte Wechsel des Geheimen Oberregierungsrats nach Kassel als Präsident des dortigen Konsistoriums 1881 unterblieb; vielmehr übernahm er die Leitung der Abteilung für Geistliche Angelegenheiten im preußischen Kultusministerium. 1890 wurde Barkhausen zum Unterstaatssekretär dieser Behörde ernannt. 1891 verließ er das Ministerium, denn er war zum Präsidenten des Evangelischen Oberkirchenrats berufen worden. Diese Behörde war 1850 als oberste Kirchenbehörde der Ev. Landeskirche der älteren Provinzen Preußens gegründet worden. Sie handelte unabhängig von Parlament und Staatsorganen und war zunächst unmittelbar nur dem preußischen König als summus episcopus verantwortlich, ab 1876, der Einführung einer Generalsynodaordnung, mit leichten Einschränkungen auch der Generalsynode. 1893 übernahm Friedrich-Wilhelm Barkhausen auch das Präsidium der Preußischen Hauptbibelgesellschaft. Besondere Verdienste hat er sich bei der Revision der preußischen Agenda, bei der Bildung des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses und bei der Verbesserung der Predigerausbildung erworben.
1894 wurde er zum Mitglied des Herrenhauses ernannt.
Barkhausen starb am 31. August 1903 in Breslau.

Literatur 

Friedrich Wilhelm Bautz: Barkhausen, Friedrich Wilhelm. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1990, Sp. 371–372;
Heinrich F. Curschmann: Blaubuch des Corps Hannovera zu Göttingen, Band 1: 1809-1899 Göttingen 2002, S. 171, Nr. 522;
D. Dr. Friedrich Wilhelm Barkhausen (1831-1903). Dokumente, Bilder zur Lebensgeschichte des Präsidenten des evangelischen Oberkirchenrates. Zusammengestellt von Wolfgang W. Ewig, Barsinghausen 2014;
Walter Lampe: Barkhausen, Friedrich Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 590;
Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie Band 1: Hannoversche Männer und Frauen seit 1866, Hannover 1912, S. 23-30.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

1

Benutzung 

Der Bestand ist uneingeschränkt benutzbar.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Am 11. März 1959 wurden dem Landeskirchlichem Archiv von der Familie Barkhausen (Hannover) folgende Unterlagen von seiner Reise zur Grundsteinlegung der deutschen Erlöserkirche in Jerusalem aus dem Nachlass F. W. Barkhausen abgeben:
- Fotoalbum „ Jerusalem 1893“, Fotograf Felix Bonfils (= LkAH S 2 A103)
- Weitere Fotografien aus der Zeit 1893-1900, v. a. aus Palästina, darunter Aufnahmen von der Grundsteinlegung für die deutsche Erlöserkirche in Jerusalem 1893 (= LkAH S 2 A103a).
- Druckschriften von der Einweihung der deutschen Erlöserkirche in Jerusalem am 31. Oktober 1898 (= LkAH N 103 Nr. 77)
Die Fotografien wurden im März 2010 digitalisiert und die Archivalien den angegebenen Signaturen zugeordnet.