
Identifikation (kurz)
Titel
Mainzische Zeit (Rep. 11)
Laufzeit
1518-1802
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Der Bestand Dud 1 (Rep. 11) ist erst im Archiv in den Jahren 1982-1985 aus dem „Älteren Aktenbestand“ künstlich gebildet worden. Er umfasst Akten seit dem Beginn der Aktenbildung um die Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Jahre 1802, als die mainzische Landesherrschaft über die Stadt endete.
Eine weitere künstliche Teilung des „Älteren Aktenbestandes“ wurde an der Epochengrenze 1945 angesetzt, es entstand der Bestand Dud 2 (Rep. 13), der den Aktenniederschlag der Tätigkeit der Stadtverwaltung zwischen 1802 und 1945 darstellt. Für die Zeit des späten 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts sind daher beide Bestände gleichermaßen heranzuziehen.
Erste Ordnungsarbeiten an diesem Bestand unternahm von 1906 bis zu seinem Tode 1922 der Duderstädter Gymnasial-Professor Dr. Julius Jaeger, Herausgeber des Urkundenbuches der Stadt Duderstadt (1885) und Verfasser zahlreicher Abhandlungen über die Geschichte der Stadt.
Studienrat i. R. Prof. Feise aus Einbeck arbeitete von 1932 bis 1934 eine Systematik aus, nach der er den Bestand aufstellte und bündelweise signierte. Jedes der insgesamt 508 Bündel erhielt eine knappe Charakterisierung und eine (zum Teil sehr vage) Angabe der Laufzeit.
Für die Einteilung der Akten sind die beim Stadtarchiv zu Einbeck angewandten Gruppen zu Grunde gelegt. Wo eine weitergehende Gliederung notwendig erschien, diente das Handbuch der Verfassung und Verwaltung von Graf Hue de Grais als Anhalt.
Die Akten sind in folgende Gruppen eingeteilt worden:
A. Hoheitssachen
B. Wahl- und Volkszählungslisten [19. Jh.]
C. Steuern und Zölle
D. Militaria
E. Kirche und Schule
J. Justiz
L. Landesökonomie. Land- und Forstwirtschaft
M. Magistrat und Stadtverwaltung.
P. Polizei
R. Wohlfahrtspflege [mit den Unterabteilungen Versicherungswesen , Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe, Handel und Verkehr]
Das von Feise erarbeitete Verzeichnis diente zugleich als Teil einer Beständeübersicht, nach seinen Signaturen wurde zitiert. Feises Gehilfe Richard Kretzschmar, seit Feises Weggang 1936 Leiter des Stadtarchivs, legte in den rund zwei Jahrzehnten seines Wirkens ein sehr umfangreiches Generalrepertorium an, das ebenfalls als Fundstelle Feises Signaturen anführt.
Die Unzulänglichkeiten von Feises Arbeit (Titel nur für die Bündel, nicht für die einzelnen Akten, ungenaue und falsche Angaben zur Laufzeit, z.T. wenig nachvollziehbare Zuordnung der Akten zu den Bündeln) und die im Laufe der Zeit zunehmende Unordnung innerhalb der Aktenpakete ließen eine Neuverzeichnung geraten erscheinen. Dr. Myroslaw Wojtowytsch, von 1982 bis 1985 Stadtarchivar, initiierte und leitete nach dem Umzug des Stadtarchivs aus dem Rathaus das Projekt, den Akten Titel zu geben, die Laufzeit feststellen zu lassen und neue Signaturen zu vergeben. Er entschloss sich, die Klassifizierung nach dem Verzeichnis von 1934 beizubehalten, da nach diesem schon vielfach zitiert worden und archivinterne Findmittel aufgebaut waren.
Im Rahmen einer zweijährigen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme verzeichnete Frau Ulrike Ehbrecht fast den gesamten Bestand. Den Rest (ab R III d 11) übernahm Herr Dieter Wagner. Die Reinschrift fertigte Frau Roswitha Winter an.
Aus dem 1987 von Ulrike Ehbrecht unter Leitung von Dr. Ulrich Hussong verfassten Findbuch, das den Bestand Rep. 11 vollständig und den geringeren Teil von Rep. 13, der 1925 als „Ruhende Akten“ bezeichnet worden war, enthielt, wurden 1993 die Aktentitel des Bestandes Dud 1 (Rep. 11) extrahiert und dem neu erstellten Findbuch des Bestandes zugeordnet.
Die Dateneingabe mit dem Archivprogramm SACHAV erfolgte 1993 durch die Archivangestellte Erika Reischl, Ergänzungen wurden bis 2015 durch Archivinspektor Dieter Wagner vorgenommen.
Die Verzeichungsdaten wurden 2017 von ALeiter Hans-Reinhard Fricke für die Migration nach Arcinsys ergänzt und bearbeitet, dabei wurde die auf Feise zurückgehende Ordnung des Bestandes grundsätzlich beibehalten.
Findmittel: Ehbrecht, Wagner 1986; Dr. Ulrich Hussong 1987; Dr. Hans-Heinrich Ebeling 1997