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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Schwesternhaus Hannover

Laufzeit 

1845-1945

Bestandsdaten

Beschreibung 

„Schwesternhaus“ ist die Bezeichnung für ein bürgerliches Damenstift in Hannover. Die Gründung der Stiftung und das Aufbringen des erforderlichen Geldes für ein „Asyl für hilfsbedürftige Frauenzimmer aus dem gebildeten Stande“ mit Hilfe hunderter Bittbriefe war das Verdienst des Pastors an der Marktkirche, des hannoverschen Ehrenbürgers und Gründers des Tierschutzvereins Hannover, Hermann Wilhelm Bödeker (1799-1875). Er organisierte einen Verwaltungsrat, kaufte von der Stadt Hannover in der heutigen Meterstraße ein Grundstück und ließ es bebauen. Für die Ausstattung des Gartens mit Obstbäumen gelang es Bödeker sogar, den hannoverschen Monarchen zu gewinnen. Das Schwesternhaus wurde 1847/1848 eröffnet und bot 37 unbescholtenen, unverheirateten oder verwitweten Damen – Mindestalter 25 Jahre – lebenslang gemieteten oder gekauften Wohnraum.

Wegen Baufälligkeit musste 1897 ein neues Gebäude im Nordosten Hannovers (in der heutigen Schwesternhausstraße) errichtet werden. 1943 lebten dort 66 Damen, Durchschnittsalter 72 Jahre. War die Beseitigung der schweren Bombenschäden bereits sehr kostspielig, so ließ sich die Erneuerung der Heizung und der sanitären Anlagen wirtschaftlich nicht mehr rechtfertigen. Deshalb verkaufte die Stiftung das Gebäude 1970 an das Land Niedersachsen und errichtete im Nachbarstadtteil in der Brabeckstraße ein neues Wohngebäude. Dort hat die Schwesternhausstiftung auch heute noch ihren Sitz. Das „alte“ Schwesternhaus von 1897 wird heute als Studentenwohnheim genutzt.

Der Bestand besteht aus Verwaltungsakten des Schwesternhauses Hannover aus zwei Zeiträumen: Für die Jahre 1845 bis 1894 sind Unterlagen überwiegend zur Gründung des Stifts, zur Mitgliederwerbung und zur Rechnungslegung und für die Jahre 1943 bis 1945 sind Akten des Verwaltungsrates (u .a. Geschäftsführung, Personalia, Korrespondenzen mit Bewohnerinnen, Aufnahmegesuche) vorhanden.

Verwandte und ergänzende Bestände: H 2 (Marienstift. Zöglingsanstalt für weibliche Domestiken in Hannover); Nachlass Hermann Wilhelm Bödeker im Stadtarchiv Hannover

Literatur 

Statuten und Hausordnung für das Schwesternhaus vor Hannover, Hannover 1855; Seniors Bödekers Tagebuch. Hrsg. von Otto Jürgens, Hannover 1901; Waldemar R. Röhrbein: Hermann Wilhelm Bödeker, in: Geschichten um Hannovers Kirchen. Studien, Bilder, Dokumente. Hrsg. von Hans Werner Dannowski und Waldemar R. Röhrbein, Hannover 1983, S. 123-132.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,2