Alte Exerzierhalle: Gesprächsrunde verfehlte Zielgruppe: Zwangsehe kein Thema für Ezidinnen
6. Februar 2006
Mehr als 350 Zuhörer bei Veranstaltung zur Unterdrückung kurdischer Frauen in Alter Exerzierhalle. Zu einer hitzigen Debatte kam es am vergangenen Freitag bei einer Podiums-Diskussion über die Situation kurdischer Frauen in Celle: Vorausgegangen war die Aufführung eines Theaterstücks in der Alten Exerzierhalle, das die Probleme der Zwangsehe und Ehrenmord unter Kurden thematisierte. Die anschließende Gesprächsrunde war gekennzeichnet von dem Vorwurf, dass man in Celle nicht genügend für die Integration von Migranten leiste. Die anwesenden ezidischen Frauen kurdischer Herkunft betonten nachdrücklich, innerhalb ihrer Religionsgemeinschaft nicht unterdrückt zu werden.
Müller: Martin Biermann: "Wer sich isoliert, wird in der globalisierten Gesellschaft nicht bestehen." Kriminalhauptkommissarin Sabine Pfeiffer: "Es gibt Fortschritte bei der Integrationsarbeit." Naciye Celebi-Bektas: "Ich vermisse die Mehrheitsgesellschaft in Deutschland." Gerd Schomburg: "Die kurdische Gemeinschaft ist aufgefordert, ihre Regeln zu überdenken." Gleichstellungsbeauftrage Brigitte Fischer: "Das Grundgesetz bindet alle, die hier leben wollen." Die Frankfurter Schauspielerinnen Gisela Peschke (links) und Heike Köber führten das Theaterstück "Savage Rose" in der Alten Exzerzierhalle auf. Es thematisiert das Problem der Zwangsehe unter Kurden.
Andrea Hackenberg
Cellesche Zeitung
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Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v8242567