Der deutsche Michel in der Gewalt der Zensur.
1842/1843
Der sich schwerfällig erhebende, dabei auf einen Knüppel stützende Michel ist von willfährigen Helfern der Zensur umgeben. Dioe an seiner Seite kniende, die Freiheit symbolisierende Jungfrau wird von zwei gebrandmarkten Knechten gefesselt bzw. werden ihre Schwingen beschnitten. Die Schere führt Ernst-August von Hannover (Rücknahme der Verfassung von 1837). In der Kleidung der Jesuiten wird Friedrich von Gentz, der Sekretär des Wiener Kongresses und Mitarbeiter Metternichs, vermutet. Er zeigt dem Staatskanzler Metternich ein aufgeschlagenes Buch mit dem durchstrichenen Bild Martin Luthers. Die von dem Jesuiten geführte weibliche Gestalt weist sich mit einer übergroßen Papierschere und einer zweiten Wachskerzenputzschere als die personifizierte Zensur aus.
Befindet sich im Bomann-Museum
Knut Soine, Johnann Richard Seel - Der Zeichner des Deutschen Michel, Bremen 1998.
Johann Richard Seel
Kreidelithografie, Verlag J. Springer Berlin
33,5x53,5
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v8220094