Eigenhändige Schreiben des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg an den Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg und dessen Gemahlin Hedwig
Enthält u.a.:
- des Kurfürsten dringendes Ansuchen, dass Herzog Julius oder eventuell dessen Gemahlin, die Herzogin Hedwig zu Braunschweig-Lüneburg, zu einer geheimen persönlichen Unterredung auf den 18. März mit ihm in Tangermünde zusammenkommen möge;
- die bei der durch eine erneuerte Steinplage und den Anfall der Grafschaften Hoya und Bruchhausen herbeigeführten Verhinderungen des Herzogs, von der Herzogin Hedwig unternommene Reise dahin und die derselben dort von ihrem Bruder gemachten vertraulichen Eröffnungen, namentlich in Betreff einer von ihm sehr gewünschten Vermählung des Herzogs Heinrich Julius zu Braunschweig-Lüneburg mit der Prinzessin Dorothea von Sachsen, der ältesten Tochter des Kurfürsten August von Sachsen, "welcher jetzt Münnich sei so den Abt und das ganze Kloster regiere";
- des Herzogs Julius Ablehnung einer bestimmten Erklärung, bevor nicht das auf dem vorseienden Reichstage von ihm nachgesuchte, auch zur Stiftung von Freitischen auf der Julius-Universität zu Helmstedt zu verwendende, näher angegebene Wispel- und Wegegeld ihm bewilligt und andere jetzt noch zurückgehaltene Bedenken beseitigt worden;
- des Herzogs Weigerung, den Herzog Heinrich Julius auf den Schützenhof zu Dresden zu weiterer Ersehung und Bekennung mit dem Kurfürsten ziehen zu lassen, ungeachtet der von diesem erteilten festen Versicherung, dass der junge Herzog daselbst nicht mit dem Trunke beschwert werden solle;
- des Kurfürsten eifriges Andringen wegen Beförderung der Heiratssache;
- den von ihm dem mit der Verwerfung seines Gesuches bei dem Reichstage höchst unzufriedenen Herzoge erteilten Rat, dass derselbe, da die vorgehenden Kurfürsten auf dem Reichstage alle Zollsuchungen abgeschlagen, den Kaiser Rudolf II. um eine der
02.1582 - 09.1583
Kapitulation keinesweges entgegen stehende Interzession an einen jeden Kurfürsten besonders anlangen möge;
- des Herzogs fortwährendes Leiden am Steinweh und seiner Gemahlin Erbrechung und Zurückhaltung brandenburgischer Schreiben, damit er in seiner Schwachheit nicht mit wichtigen Sachen bemühet werde;
- einen von dem Herzoge Karl von Schweden gemachten Antrag wegen einer Vermählung der Prinzessin Anna, Tochter seines Bruders, des Königs Johann von Schweden, mit dem Herzog Heinrich Julius;
- des Herzogs ausweichende Erklärung hierauf und dessen sonstige Heiratshändel, auch mit Österreich;
- des Kurfürsten große Erbitterung wegen Verzögerung der längst versprochenen Absendung einer vertrauten Person an ihn und die dadurch entstandenen ängstlichen Besorgnisse
Nr. 1
Bruchhausen, Grafschaft, Anfall
Dresden, Schützenhof
Helmstedt, Julius-Universität, Freitische
Hoya, Grafschaft, Anfall
Tangermünde, Unterredung in
Österreich, Heiratshändel mit
Brandenburg, Johann Georg, Kurfürst von
Braunschweig-Lüneburg, Dorothea, Herzogin zu
Braunschweig-Lüneburg, Hedwig, Herzogin zu
Braunschweig-Lüneburg, Heinrich Julius, Herzog zu
Braunschweig-Lüneburg, Julius, Herzog zu
Everdt, Wolf
Rudolf II., Kaiser
Sachsen, August, Kurfürst von
Sachsen, Dorothea, Prinzessin von
Schweden, Anna, Prinzessin von
Schweden, Johann, König von
Schweden, Karl, Herzog von
Schwichelt, Curd von, Hofmeister zu Halberstadt
Freitische, Julius-Universität, Helmstedt
Julius-Universität, Helmstedt, Freitische
Reichstag, Wispel- u. Wegegeldbewilligung
Schützenhof, Dresden
Steinplage
| Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
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| Original | Akte | 0003 / 23 |
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| Sicherungsfilm | Akte | 0003 / 23 |
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Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v5546426