Das sogenannte Testament des Iko Onneken, Häuptlings von Inhausen, ist nach seinem Tode aufgesetzt und handelt im Gegensatz zu den Ansprüchen, die Hero Tantsen (siehe OUB 6, Nr. 162) stellte, von erbrechtlichen Bestimmungen über Ikos Besitz der Burg und der dazu gehörenden Güter und enthält Aufschluss über verwandtschaftliche Beziehungen. Die Feststellungen gehen auch auf den älteren Edo Wiemken (Ede Wimmeken) zurück. Viel ist auch von Totschlag, Einbruch, Mordbrand die Rede.
Allen heren vorsten, prelaten, prestern, Steden, landen, hovetlinghen unde guden luden, de dessen breff seet off höret lesen, doen wy her Haye kercher to Tzevenworden unde her Tyad unde her Merten presters unde vicarii darsulves, Lubbo Onniken to Kripense hovetlingh, Olric Itson, Johan Beer, Vinke Focke to Breddewort unde Peke Olfers wytlik unde kundich in krafft desses unde vormiddels dessen breve wytlik unde openbare, tugende, dat na godes bort dusent verhundert in den veer unde vyftigesten jare des ersten vrigdages in der vastene de duchtige wise vorsichtige unde beschedene man Ike Onniken kranck in synen live unde redelick unde vulmechtich al synre synne in synen lesten doetbedde, do he gebichtet hadde unde syn testament satte in des hilgen sacramentes unde unser unde meer guder lüde jegenwordicheit, de he to tughe darto eschede in der besten wise unde manere, so he van rechte scholde unde mochte umme syner sele salicheit willen, up dat me de warheit darvan mochte weten unde nemant myt unrechte dar umme hiir namaels worde overvallen, alle desse naghescrevenen stucke, puncte und articule to testamente sette unde to ewiger dechtnisse bekande unde sick ok beklaghede, unde dat de war syn, is up gestorven unde hevet na der bekantnisse dat hilge sacrament dar up entfangen und up syne leste hennevart genomen, welke stucke, puncte unde articule ludet van worde to worde aldus.
Dyt is dat testament, dat Ike Onniken hevet gesät in synen lesten doetbedde unde is darup gestorven unde hevet darup genomen dat hilghe sacrament, dat alle dusse puncte war syn, alse naghescreven steyt. In dat erste umme de borch to Inhusen by Ede Wommekens tyden unde Poppeken Inen tyden, den de borch syn was, unde se em ffghewonnen wart unde jeghen em beset, unde de kerke to Tzevenworden [= Sengwarden] was ok beset jeghen Ede Wommekene unde Poppekene vorgerort. Do vorenegheden sick Ede Wommeken unde Poppeken unde wannen de kerken unde de borch beyde. Do gaff Ede Wommeken Poppeken Inen den kore (Wahl), wer he lever wolde hebben, de kerken to Tzevenworden offte Inhusen, syns vaders borch. Do koes Poppeken up de kerken unde leet Eden de borch. Darna nam Ike Onnikens Poppeken Inens dochter to ener echten rechten husvrouwen. Also wolde Ike weder varen up de tobroken borch, also seyde Ede Wommeken, dat de borch syn hoerde. Do moste ik Ike de borch van Eden weder kopen myt swaren tugen unde myt ghelde. Dyt weren de tughen: also ik Iken tovoeren, darna myn moder Tyader 1 ), de ik darto van Bremen halde, Ghereke myn broder, Ernst to Pakense myn swagher, Tyarck Almedes myn oem, unde gaff em dartho vyffhundert blawer gülden [nicht vollwertig, also nicht rheinische Gulden] van mynes sulves gudes unde nicht van myner husvrouwen gude. Darna so vorbuwede ik Ike in der borch, als ik se weder ghekofft hadde, seeshundert blawen gülden van mynes sulves gude. Also starf myn husvrouwe, unde erveden unsen sone, gheheten Ine, de eer sone unde myn was, eer erve unde gut. Also starf Ine ok unde leet na eyn kint, van Syrikes moder tor Vredenborch ghetoghen was, dat Ikens kindeskint was, unde dat kynt starf ok, unde erveden na unses landes recht Iken, synen grotenvader, syn erver unde guder half, unde der rechter moder de ander helfte, als hadde dat kint ene grotemoders suster. [...]
1454 März 8 (int jar onses heren bort dusent veerhundert veer unde vyfftich, des vrigdaghes vor Invocavit)
08.03.1454
Ausfertigung; mnd.; Pergament, 34 x 45 cm; Plica: 3,5 cm. - Siegel: ja; Anzahl 2 (von 8; von 3 ein Bruchstück; an Pergamentpresseln anhängend); lose Fragmente (separat beiliegend). - Beilagen: ja. - Druck: OUB 6, Nr. 178 (Regest mit Transkription). - Abschrift: UB Kniphausen Bd. 1 (Slg 80, Best. 296 Nr. 13-1), S. 77-89.
Hinweis: Ike Onneken fruwen Ivesen vaders sustersone Urk. 1449 Januar 8. — Dide vrowe Iwesen vader . . . Rammot syn suster, Ike ore soene . . . Urk. 1462 September 1. Ike also Vetter der Ivese (Frau des Hayo Harldes) durch seine Mutter Rammot. Tyador kann oben also nur seine Stiefmutter gewesen sein, oder es liegt eine Verwechslung mit lkes Tochter Tyade vor.
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| Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
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| Original | Urkunde | 1140 / 1 |
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Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v515220