Die Bedingungen sind erfüllt, soweit nötig war, die Verpfändung der Güter in Lehe (Le) ist aufgehoben, sie sind in den Besitz Graf Johanns II. von Oldenburg zurückgekehrt. Er fasst das Ergebnis des Rechtsgeschäftes zusammen: 1. Die Güter in Lehe waren verkauft und von seiner Herrschaft getrennt worden. 2. Seine Güter in Scapen wurden für das Kloster der Prediger-Nonnen [in Blankenburg] verkauft. 3. Für den Preis erwarb er die Güter in Lehe zurück. Die Urkunde ist ausgestellt von Graf Johann II. von Oldenburg und seiner Frau Elisabeth [geb. von Braunschweig-Lüneburg], deren beider Siegel angekündigt wird.
Johannes dei gratia comes in Aldenborch et Elyzabeth uxor sua comitissa ibidem omnibus presentia audituris sive inspecturis salutem in domino. Notum facimus protestantes, quod cum bona nostra in villa dicta Le constituta essent iusto venditionis titulo a nostro dominio penitus alienata nec ea possemus aliquatenus recuperare, adhibito consilio amicorum nostrorum et prudentium virorum bona nostra in Scapen ad usus claustri sororum fratrum ordinis Predicatorum vendidimus et cum dicta pecunia bona nostra in Le recuperavimus. In cuius testimonium et munimen sigilla nostra presentibus sunt appensa.
1294 Mai 20, Oldenburg (Datum Aldenborch anno domini MCCXCIIII tertio decimo Kal. Junii)
- 20.05.1294
Ausfertigung; lat., Pergament, 12 x 18 cm; Plica: 2,5 cm. - Siegel: ja; Anzahl 2 (Rundsiegel mit Wappen; restauriert; an grünen Hanfschnüren anhängend); je 6 cm. - Beilagen: ja. - Druck: OUB 4, Nr. 608 (Regest mit Abschrift). - Abschrift: Leverkus, Urkundenbuch Blankenburg (Slg 80, Best. 296 Nr. 6), S. 13.
Hinweis: Der Name Blankenburg ist zu dieser Zeit noch nicht in Gebrauch. Das Kloster erscheint in dieser Urkunde schlichtweg als Dominikaner-Frauenkloster, gegründet nach den Wünschen der Dominikaner in Bremen. Dass sich 1307 in der Stadt Oldenburg Augustiner-Eremiten niederließen, kann mit der vom Papste nach Urk. 604 geforderten Anlehnung an den Augustinerorden zusammenhängen, der Nachweis lässt sich dafür aber aus den Quellen nicht erbringen. Dass Zweck und Einrichtung des neuen Klosters von den übrigen Frauenklöstern des Dominikanerordens abgewichen seien, lässt sich nicht annehmen. Nach Scheeben, Der heilige Dominicus, 1927, S. 164, waren es Reuerinnenheime, hundertmal verbanden sie seit der ersten Gründung zu Prouille bei Toulouse bekehrte Dirnen zu einer klösterlichen Gemeinschaft, wo sie unter die Leitung der Predigerbrüder gestellt und durch eifrige Seelsorge für ein religiöses Leben gewonnen wurden. So wird dem Konfessor vom Predigerkloster in Bremen in Verbindung mit den in den Blankenburger Urkunden hervortretenden Nonnen diese Aufgabe der inneren Mission und sozialen Fürsorge zugefallen sein
| Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
|---|---|---|---|
| Original | Urkunde | 1010 / 11 |
|
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v370504