1. Kläger/Appellant:
Friedrich August von Veltheim [1709-1775] zu Harbke und Dingelbe, braunschweigischer Hofrichter (Kl.), für sich und als Vormund für seine Neffen Friedrich Achaz [1739-1767] und Ferdinand Werner von Veltheim [1744-1783] zu Ostrau und Weißandt, Söhne des verstorbenen Josias von Veltheim [1696-1747]
2. Beklagter/Appellat:
Amt Steuerwald (Bekl.)
3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Lic. Simon Heinrich Gondela, 1757, Prokurator
sub. Lic. Johann Werner, 1757, Prokurator
Dr. Johann Philipp Gottfried von Gülich, 1762, Prokurator
sub. Lic. Gabriel Niderer, 1762, Prokurator
3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Lic. Johann Franz Wolff, 1764, Prokurator
sub. Lic. Johann Joseph Flach, 1764, Prokurator
wegen
4. Streitgegenstand:
appellatio
Privilegiensache. Das Rittergut Dingelbe im Amt Steuerwald, das - seit 1459 zusammen mit dem Erbschenkenamt - vom Bischof von Hildesheim als Lehen vergeben wurde, war nach dem Tod des Asche von Cramm im Jahr 1578 in den Besitz der Familie von Veltheim aus der sog. schwarzen Linie übergegangen. Seit 1737 stritten die von Veltheim mit dem Amt Steuerwald um den Umfang der zu dem Gut gehörenden Rechte. Besonders umstritten war die von der Familie von Veltheim beanspruchte Freiheit der auf den Dienst- und Meierhöfen des Rittergutes wohnenden Häuslinge von dem Schutzgeld, das vom Amt erhoben wurde, sowie das Recht der Gutsbesitzer, den Dienstzwang über ihre Bedienten und Dienstleute auszuüben und die Hurenbrüche zu erheben. Grundsätzlich beanspruchten die von Veltheim die alleinige Jurisdiktion auf dem Gut und den zugehörigen Höfen ohne die vom Amt geforderte Beteiligung des Amtsuntervogtes sowie das alleinige Pfändungsrecht. Die Familie von Veltheim erhob vor der Regierung in Hildesheim Klage gegen das Amt, wobei insbesondere die Publikation eines Zeugenverhörs, die von der Familie von Veltheim
1758 - 1766
beantragte Aktenversendung sowie die Art des Verfahrens umstritten waren. 1756 verurteilte die Regierung von Veltheim zu einem Eid darüber, dass die 1743 in seinem Namen übergebene Provokationsschrift weder von ihm veranlasst noch genehmigt worden sei. Als die Regierung diese Entscheidung in dem anschließenden Läuterungsverfahren noch im selben Jahr bestätigte, appellierten die von Veltheim an das RKG.
5. Vorinstanz:
Regierung zu Hildesheim 1756
Bd. 2: Acta Camerae mit Protokoll
Darin:
Q 7-9 Priora 1736, 1756
Q 13 Tutorium für Juliane Friederike Louise Gräfin von der Schulenburg, Witwe des Josias von Veltheim, und für Friedrich August von Veltheim 1748
Q 17-20, 22-24, 28 Gerichtskosten des Friedrich August von Veltheim 1737-1765
ohne Q (prod. 06.06.1766) Auszug aus einem Vertrag über den Verkauf des Gutes zu Dingelbe an das Domkapitel zu Hildesheim 1764
Hinweis:
Q 1-30 sowie 4 weitere Schreiben ohne Q
2
V 313/II
V 2971/II
veltheim 1975
Hildesheim, Hochstift, Domkapitel
Schulenburg, Juliane Friederike Luise Gfin. von der s. von Veltheim
Veltheim, Friedrich August von
Veltheim, Juliane Friederike Louise von, geb. Gfin. von der Schulenburg
Vormundschaft
| Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
|---|---|---|---|
| Original | Akte | 0050 / 19 |
|
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2599431