1. Kläger/Appellant:
Heidenreich (Heinrich) Adrian von Veltheim [1673-1709] zu Bartensleben und Rosenthal (Bekl.) sowie die übrigen Mitglieder der Familie von Veltheim aus der sog. weißen Linie (Int.): Heinrich Christoph von Veltheim zu Beienrode, Joachim Ludolf von Veltheim [1629-1707] zu Destedt, Friedrich von Veltheim [1638-1675] zu Alvensleben, Georg Philipp von Veltheim [1635/46-1683] zu Niedeck, Domherr zu Magdeburg, und Heinrich von Veltheim [geb. 1644] zu Alvensleben; danach (1702) (Hieronymus) Leopold (Edmund) (von) Wolff-Metternich zur Gracht [1661-1719], Erbherr zu Rosenthal und Oberstallmeister; (1716) Wilhelm von Wolff-Metternich als Vormund der Kinder seines Bruders, des Oberstallmeisters; (1722) Franz Wilhelm von Wolff-Metternich [1700-1752]
2. Beklagter/Appellat:
Franz Freiherr Raitz von Frentz [gest. 1685] zu Frens und Kendenich, Drost zu Peine (Kl.), danach (1703) die Brüder Johann Sigsimund [1661-1712] und Franz Raitz von Frentz [gest. 1718]
3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Lic. Ulrich Daniel Küehorn, Prokurator 1674
sub. Dr. Johann Georg Vergenius, Prokurator, 1674
Lic. Johann Konrad Albrecht von Lauterburg, Prokurator, 1702
sub. Lic. Wilhelm Heeser, Prokurator, 1702
Lic. Johann Christian Wigandt, Prokurator, 1713
sub. Dr. Johann Stephan Speckmann, Prokurator. 1713
Dr. Georg Andreas Geibel, Prokurator, 1722
sub. Dr. Johann Rudolph Sachs, 1722
3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Lic. Johann Walraff, Prokurator, 1674
sub. Lic. Bernhard Henning, Prokurator, 1674
Lic. Wilhelm Heeser, Prokurator, 1703
sub. Dr. Johann Stephan Speckmann, 1703
sub. Dr. Ludwig Ernst Hert, Prokurator, 1716
wegen
4. Streitgegenstand:
appellatio cum (1675) mandato poenale de revocandis attentatis et lite pendente nihil amplius innovando sine clausula
Besitzstreitigkeiten. Die Parteien stritten um den Besitz eines Ackerhofes mit 3
1674 - 1722
Hufen Land zu Rosenthal, der von Berend Hawer bewirtschaftet wurde. Franz Raitz von Frentz verklagte Heinrich Adrian von Veltheim vor der Regierung in Hildesheim auf Herausgabe des Hofes, da dieser zum Rittergut Rautenberg der Familie von Rautenberg gehöre, mit dem die Familie Raitz von Frentz nach dem Aussterben der Familie von Rautenberg 1647 vom Bischof von Hildesheim belehnt worden war. Von Veltheim wandte hingegen ein, dass seine Frau Anna Maria geb. von Veltheim den umstrittenen Hof zur Zeit als Pfandbesitz innehabe, das Erb- und Lehnsrecht daran aber nach dem Tod seines Schwiegervaters Heinrich von Veltheim auf sämtliche Mitglieder der Familie von Veltheim aus der sog. weißen Linie übergegangen sei. Er beantragte deshalb bei der Regierung in Hildesheim die gerichtliche Streitverkündigung an alle von Veltheim weißer Linie als die wahren Besitzer des Hofes. Die Regierung hingegen verurteile von Veltheim zur Herausgabe der umstrittenen Güter an Raitz von Frentz. Von Veltheim legte daraufhin Läuterung ein, wobei ihm die Regierung schließlich 1672 die beantragte Aktenversendung gewährte. Gegen dieses Urteil legte von Veltheim erneut Läuterung ein, mit dem Ergebnis, dass das Urteil von 1672 im folgenden Jahr 1673 bestätigt wurde. Dagegen appellierte von Veltheim an das RKG.
5. Vorinstanz:
Regierung zu Hildesheim 1671, 1672, 1673
Bd. 1: Priora mit Protokoll 1669-1673
Darin:
Q 25 Lehnsbrief des Fritz von der Schulenburgs an Abel Ruck über die Güter zu Rosenthal, die bis dahin der verstorbenen Christoph von Steinberg besessen hatte 1570
Q 24 Auflassung dieser Güter durch Abel Ruck an Fritz von der Schulenburg zu Vienenburg unter der Bedingung, dass dieser oder der Oberlehnsherr Ludwig von Veltheim und seine Brüder und Vettern damit belehne 1573
Q 26-27 2 Lehnsbriefe des Bischofs Maximilian Heinrich zu Hildesheim für die von Veltheim und deren Güter zu
Rosenthal 1661, 1669
Q 31 Kaution des Franz von Frentz wegen Erstattung (Restitution) der umstrittenen Güter und wegen Indemnisation (Entschädigung) der Vorinstanz, falls er in der Läuterungsinstanz unterliege 1672
Q 35 Cautio de non appellando des Heinrich Adrian von Veltheim 1672
zu Q 44 Auszug aus der Kanzleiordnung des Stifts Hildesheim über die von Leuteranten (Läuterung Einlegenden) zu leistende Cautio de non appellando o.J.
Hinweis:
Q 1-55
1
V 304/I
V 2970/I
veltheim 1974
Magdeburg (Sachsen-Anhalt), Erzstift, Domkapitel
Peine, Stadt, Krs. Peine
Rosenthal # Peine, Krs. Peine
Hildesheim, Hochstift, Regierung
Frentz, Franz Frh. von
Frentz, Franz Frh. von, Drost
Frentz, Johann Siegmund Frh. von
Hauer, Berend
Maximilian Heinrich von Bayern, Bischof von Hildesheim
Ruck, Abel, wolfenb. Kammersekretär
Schulenburg, Fritz von der
Steinberg, Christoph von
Veltheim, Anna Maria von, geb. von Veltheim
Veltheim, Friedrich von
Veltheim, Georg Philipp von, Domherr
Veltheim, Heidenreich Adrian von
Veltheim, Heinrich Christoph von
Veltheim, Heinrich von
Veltheim, Joachim Ludolf von
Veltheim, Ludwig von
Wolff-Metternich zur Gracht, Franz Wilhelm Frh. von
Wolff-Metternich zur Gracht, Hieronymus Leopold Edmund Frh. von, Oberstallmeister
Wolff-Metternich zur Gracht, Wilhelm Frh. von
Ackerhof
Aktenversendung
Appellation
Auflassung
Besitzstreitigkeiten, 17. Jh.
Bürgschaft, 17. Jh.
cautio de non appellando
Herausgabe
Kanzleiordnung, Hochstift Hildesheim
Lehensbrief, 16. Jh.
Lehensbrief, 17. Jh.
Lehensherr, Ober-
Läuterung, 17. Jh.
mandatum attentatorum revocatorium
mandatum de lite pendente nihil innovando
Schadenersatz
Streitverkündung
| Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
|---|---|---|---|
| Original | Akte | 0050 / 19 |
|
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2599424