1. Kläger/Appellant:
Graf Albrecht Georg von Stolberg (Schwarza) [1516-1587] (Bekl.)
2. Beklagter/Appellat:
sein Bruder Graf Christoph von Stolberg (Königstein) [1524-1581], Dompropst zu Halberstadt (Kl.), als Vormund der Söhne ihres Bruders Heinrich von Stolberg des Älteren (Wernigerode) [1509-1572]: Botho von Stolberg [1559-1583], Ludwig Georg von Stolberg (Ortenberg) [1562-1618] und Christoph von Stolberg (Wernigerode) [1567-1638)
3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Lic. Hartmann Cogmann, 1579, Prokurator
3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Dr. Johann Buntz, 1579, Prokurator
wegen
4. Streitgegenstand:
appellatio
Klage auf Unterhaltszahlung. Die Parteien stritten um die Höhe der den Söhnen des Grafen Heinrich von Stolberg des Älteren zustehenden Pension. 1551 hatte Graf Heinrich der Ältere von Stolberg (gest. 1572) mit seinen Brüdern Wolfgang. Ludwig, Albrecht Georg und Christoph einen Vertrag geschlossen, in dem er auf seinen Anteil an den Grafschaften Stolberg und Wernigerode verzichtete. Im Gegenzug sollten seine Söhne eine jährliche Pension von 2000 Gulden aus den Einkünften beider Grafschaften erhalten. Später war diese Pension mit lehnsherrlichem Konsens auf das Amt Elbingerode und das dortige Eisenbergwerk angewiesen worden. Nachdem Graf Heinrich der Ältere 1572 gestorben war, reduzierte sein Bruder Albrecht Georg von Stolberg jedoch die jährliche Pension und zahlte seinen Neffen Botho, Ludwig Georg und Christoph von Stolberg jeweils nur 1000 Gulden aus. Dabei machte er geltend, dass die Zusage von 1551 an die Bedingung geknüpft gewesen sei, dass auch die Brüder des Grafen Heinrich jeweils jährlich 2000 Gulden aus den beiden Grafschaften erhalten sollten. Allerdings seien deren Einnahmen in einem 1566 geschlossenen Vergleich auf jeweils 1000 Gulden begrenzt worden. Lediglich der alle zwei Jahre wechselnde regierende Graf zu
1578 - 1581
Stolberg sollte zusätzlich noch 1000 Gulden erhalten. 1578 erließ eine von Herzog Wolfgang zu Braunschweig-Lüneburg (Grubenhagen) zur Schlichtung der Sache eingesetzte Regierungskommission einen Bescheid, wonach Graf Albrecht Georg von Stolberg zu Auszahlung der 1551 vereinbarten, vollen Pensionsumme verpflichtet wurde. Der Betroffene appellierte dagegen an das RKG.
5. Vorinstanz:
Regierung zu Herzberg 1578
Bd. 2: Acta Camerae mit Protokoll
Darin:
Q 9-10 Von Herzog Wolfgang zu Braunschweig-Lüneburg (Grubenhagen) erteilter Abschied betreffend die Versicherung des Grafen Christoph von Stolberg, Dompropst zu Halberstadt und Vormund der Söhne des verstorbenen Grafen Heinrich von Stolberg des Älteren (Wernigerode), des Franz von Minnigerode, der Familie von Oldershausen und des Dr. Konrad Ernst als Gläubiger der Grafen von Stolberg auf das Amt Elbingerode sowie entsprechende Befehle an Asche von Holle, Hauptmann und Inhaber des Amtes Elbingerode, an Jakob Lutterodt, Eisenfaktor, und an Johann Diettmar, Amtmann zu Elbingerode 1579
Q 16 Testament des Grafen Heinrich von Stolberg des Älteren 1569
Hinweis:
Q 1-17
2
S 8463/II
S 2865/II
stolberg 1869
Halberstadt (Sachsen-Anhalt), Hochstift, Domkapitel
Christoph, Graf zu Stolberg und Wernigerode (Königstein), Dompropst
Diettmar, Johann, Amtmann
Ernst, Konrad, Dr.
Holle, Asche von
Lutterodt, Jakob, Eisenfaktor
Oldershausen, Familie von
Testament, 16. Jh.
Type | Name | Access | Info |
---|---|---|---|
Original | Akte | 0050 / 19 |
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2598841