1. Kläger/Appellant:
Raab Heinrich von Oberg [1655-1712] zu Duttenstedt (bei Peine), Stallmeister des Stifts Paderborn (Kl.), dann (1713) dessen Witwe Hedwig Louise geb. von Hammerstein [1688-1750]
2. Beklagter/Appellat:
Jobst Karl Freiherr von Schwicheldt [1660-1708] zu Peine, Erbmarschall des Hochstifts Hildesheim (Bekl.), dann (1711) dessen Witwe Charlotte Eleonore geb. Grote [1674-1743] für ihre Kinder
3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Dr. Johann Paul Fuchs, 1700, Prokurator
sub. Dr. Georg Friedrich Müeg, 1700, Prokurator
Lic. Christian Christoph Dimpfel, 1713, Prokurator
sub. Dr. Cornelius Lindheimer, 1713, Prokurator
3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Dr. Johann Friedrich Hofmann, (1704), 1711, Prokurator
sub. Lic. Konrad Franz von Steinhausen, 1711, Prokurator
wegen
4. Streitgegenstand:
appellatio
Jagdstreitigkeiten. Die Familien von Oberg zu Duttenstedt und von Schwicheldt zu Peine stritten um das Jagdrecht im sog. Gräffing, in Ohe und in der Ilseder Feldmark, das nach Ansicht der von Oberg zum Haus Duttenstedt gehörte. Der Streit begann im Jahr 1692, nachdem bei einer Jagd mehrere Hunde Levin Friedrich von Obergs von den Dienern des Freiherrn Karl Jobst von Schwicheldt angeschossen worden waren. Von Oberg eröffnete deshalb ein Verfahren bei der Regierung in Hildesheim, das nach seinem Tod von seinem Sohn Raab Heinrich von Oberg fortgeführt wurde. Im Jahr 1697 sprach die Regierung von Oberg das Jagdrecht zu. Von Schwicheldt legte dagegen Läuterung ein, woraufhin die Regierung 1698 ein Zwischenurteil erließ, dass von Oberg die Einreichung des 1648 von den Brüdern Hilmar, Jakob und Levin Friedrich von Oberg getroffenen Erbvertrags befahl. Von Oberg verweigerte jedoch die Herausgabe des Vertrags, den er als geheime Familiensache betrachtete und daher nicht öffentlich machen wollte, und appellierte an das RKG. Da bis zum Jahr
1700 - 1714
1703 kein Prokurator für den Beklagten Freiherrn von Schwicheldt vor dem RKG erschienen war, erließ das Gericht gegen ihn ein Urteil wegen Ungehorsams. Von Schwicheldt rechtfertigte sich damit, dass sein erster Prokurator gestorben sei und er sich mit dessen Nachfolger in einem Rechtsstreit befinde.
5. Vorinstanz:
Regierung zu Hildesheim 1698
Bd. 1: Priora mit Designatio actorum 1692-1700
Darin:
Q 7, 8 Zeugenvernehmung der Jagdschützen Levin Friedrichs von Oberg 1692
Q 48, 49 Zeugenvernehmung des Hermann Otto von der Lippe zu Wintrup und des Johann Hauff, Jägers zu Wintrup als frühere Jagdteilnehmer 1694
Q 61, 62 Zeugenvernehmung des Friedrich Kieckeland, Informator, dann Lehen- und Gerichtsschreiber und zuletzt
Ökonomievorsteher bei Levin Friedrich von Oberg 1695
Q 71 Urteil der Regierung zu Hildesheim, eingeholt von der Juristenfakultät Gießen, in Sachen Simon Gottfried von Oberg zu Duttenstedt gegen Erbmarschall von Schwicheldt 1697
Q 82 Bescheid der Regierung zu Hildesheim über die Vorlegung des Erbvertrags 1698
Hinweis:
Q 1-83
1
O 48/I
oberg 1393
Duttenstedt # Peine, Krs. Peine
Gießen, juristische Fakultät
Hildesheim, Hochstift, Regierung
Grote, Charlotte Eleonore von s. von Schwicheldt
Hauff, Johann
Kieckeland, Friedrich, Informator, Lehen- und Gerichtsschreiber, Ökonomievorsteher
Lippe, Hermann Otto von der
Oberg, Hedwig Luise von, geb. von Hammerstein
Oberg, Hilmar von
Oberg, Jakob von
Oberg, Levin Friedrich von
Oberg, Raab Heinrich von, paderb. Stallmeister
Schwicheldt, Charlotte Eleonore von, geb. Grote
Schwicheldt, Jobst Karl von, Erbmarschall
Dimpffel, Christian Christoph, Lic., 1713
Fuchs, Johann Paul, Dr., 1700
Hofmann, Johann Friedrich, Dr., 1704
Hofmann, Johann Friedrich, Dr., 1711
Lindheimer, Cornelius, Dr., 1713
Müeg, Georg Friedrich, Dr., 1700
Steinhausen, Konrad Franz, Lic., 1711
Appellation
Diener
Erbteilung, Vertrag
Jagdschütze
Jagdstreitigkeiten
Läuterung, 17. Jh.
Ungehorsamsurteil
Zeugenvernehmung, 17. Jh.
| Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
|---|---|---|---|
| Original | Akte | 0050 / 19 |
|
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2598454