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NLA HA Hann. 27 Hildesheim Nr. 474

Beschreibung

Identifikation

Titel

1. Kläger/Appellant:
Bürgermeister und Rat der Stadt Goslar

2. Beklagter/Appellat:
Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttel), als Rechtsnachfolger Herzog Heinrich Julius zu Braunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttel), dann Herzog Friedrich Ulrich zu Braunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttel), dann Herzog Christian Ludwig zu Braunschweig-Lüneburg (Calenberg), dann Herzog Georg Wilhelm zu Braunschweig-Lüneburg (Calenberg)

3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Dr. Malachias Ramminger, 1585 (1560), Prokurator
Dr. Leonhard Wolff, 1587, Prokurator
Dr. Georg Amand Wolff, 1607, Prokurator
Lic. Peter Paul Steurnagel, 1614, Prokurator
Dr. Jonas Eucharius Erhardt, 1644, 1656, Prokurator
sub. Dr. Johann Ulrich Stieber, 1656, Prokurator

3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Dr. Erhard Kalt, 1585, Prokurator
Dr. Johann Gödelmann, 1614, Prokurator
Dr. Konrad Fabri, 1617, Prokurator
Dr. Johannes Agricola, 1623, Prokurator
Dr. Christoph Stauber, 1625, Prokurator
Dr. Abraham Ludwig von Gülchen, 1655, Prokurator
sub. Dr. Paul Gambs, 1655, Prokurator

wegen
4. Streitgegenstand:
mandatum de relaxando arresto sine clausula
Jurisdiktionsstreitigkeiten. Im Streit um die Bergwerke, Hütten und Forsten am Rammelsberg war die Stadt Goslar Herzog Heinrich dem Jüngeren unterlegen und hatte durch den Riechenberger Vertrag von 1552 fast ihr gesamtes Territorium an die braunschweigischen Herzöge verloren. Dennoch brachte der Riechenberger Vertrag kein Ende der Streitigkeiten mit. Zwischen der Stadt und den braunschweigischen Herzögen weiterhin umstritten war die Vogtei über das Benediktinerinnenkloster Neuwerk, das beide Parteien seit 1528 für sich beanspruchten. Als Herzog Julius, Heinrichs Sohn und Nachfolger, 1585 das außerhalb der Stadt gelegene Vorwerk Ohlhof sowie die übrigen auswärtigen Gefälle und Güter des Klosters beschlagnahmen ließ, erwirkte die Stadt

Laufzeit

1586 - 1660

Enthält

dagegen das vorliegende Mandat am RKG. Das Verfahren ruhte während des Dreißigjährigen Kriegs von 1632 bis 1644 und wurde 1645 von der Stadt wieder aufgenommen. Beklagter war nun - nach dem Aussterben des Mittleren Hauses Braunschweig-Lüneburg (1634) - der Herzog von Calenberg, welchen die Stadt als Rechtsnachfolger der Herzöge von Wolfenbüttel ansah. Allerdings machte der Herzog geltend, dass er in in dieser Sache keineswegs der Rechtsnachfolger des Mittleren Hauses Braunschweig sei. Vielmehr sei nach der Rückgabe des Großen Stifts Hildesheim im Jahr 1643 wieder der Bischof zu Hildesheim zuständig.

Acta Camerae mit Protokoll

Darin:
Q 6 Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttel) verfügt die Zwangsverwaltung (Sequestration) über das Kloster Neuwerk 1572
Q 7 Kaiser Friedrich I. bestätigt die Stiftung des Klosters Neuwerk außerhalb des Rosentores (Ruzindore) durch den kaiserlichen Vogtes Volkmar von Wildenstein und seine Frau Helene und nimmt die Stiftung in seinen Schutz. (1188 August 28) (Drucke: UB Goslar I, Nr. 320, S. 353-355, MGH D F I.4, Nr. 978, S. 258-260)
Q 13a Obligation der Äbtissin Katharina Broetzem, der Priorin Anna Broetzem, des Propstes Franz Brams und des gesamten Konvents des Klosters Neuwerk an Hermann Wochmann über 100 Taler, Ausfertigung und Abschrift 1571
Q 14f König Philipp von Schwaben nimmt das Kloster Neuwerk in seinen Schutz. (1200 Januar 27) (Druck: UB Goslar I, Nr. 353, S. 380)
Q 20 Meierbrief von Propst Hermann und Äbtissin Gertrud zu Neuwerk für Werner Ide über die Gartenbleiche (gardenblecke) im Wischhofe 1518
Q 21 Meierbrief von Domina Katharina Broetzem und Priorin Anna Broetzem für Jürgen Ide 1570
Q 31 Paritionsinstrument 1604
Q 33 und Q 34 Verzeichnis der Einkünfte des Klosters Neuwerk 1572-1604
Q 52 Paritionsinstrument 1629
Q 66 Paritionsinstrument 1660
ohne Q Prokuratorenvollmacht für Dr. Jonas Eucharius

Erhardt 1644

Hinweis:
Q 1-66 und zwei weitere Schreiben
Vgl. Hann. 27 Hild. Nr. 467.

Band

Alte Archivsignatur

G 2279

Ergänzungen

Klassifikation Teil B

goslar 474

Index-Gruppe

GEOB

Goslar, Krs. Goslar, Gilden

Goslar, Krs. Goslar, Klöster/Stifter, Kloster Neuwerk

Goslar, Krs. Goslar, Stadtverfassung, Bürgermeister und Rat

Ohlhof # Goslar, Krs. Goslar, Gut

PERS

Brams, Franz, Propst

Broitzem, Anna von, Priorin

Broitzem, Katharina von, Äbtissin

Christian Ludwig, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Calenberg)

Friedrich I. Barbarossa, Kaiser

Friedrich Ulrich, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Wolfenbüttel)

Georg Wilhelm, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Celle)

Gertrud, Äbtissin zu Neuwerk

Heinrich Julius, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Wolfenbüttel)

Helene von Wildenstein, Klostergründerin

Hermann, Propst zu Neuwerk

Ide, Jürgen

Ide, Werner

Julius, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Wolfenbüttel)

Philipp von Schwaben, König

Volkmar von Wildenstein, kaiserl. Vogt

Wildenstein, Helene von

Wildenstein, Volkmar von, kaiserl. Vogt

Wochmann, Hermann

Prokuratoren / Advokaten / Notare

Agricola, Johannes, Dr., 1623

Erhardt, Jonas Eucharius, Dr., 1644

Erhardt, Jonas Eucharius, Dr., 1656

Fabri, Konrad, Dr., 1617

Gambs, Paul, Dr., 1655

Gülchen, Abraham Ludwig von, Dr., 1655

Gödelmann, Johann, Dr., 1614

Kalt, Erhard, Dr., 1585

Ramminger, Malachias, Dr., 1585

Stauber, Christoph, Dr., 1625

Steurnagel, Peter Paul, Lic., 1614

Stieber, Johann Ulrich, Dr., 1656

Wolff, Georg Amandus, Dr., 1607

Wolff, Leonhard, Dr., 1587

SACH

Gartenbleiche

Hoheitsstreitigkeiten, 16. Jh.

mandatum de relaxando arresto

Paritionsinstrument

Schutzbrief

Siegel, Gilde-

Repräsentationen

Typ Bezeichnung Zugang Info
Original Akte 0050 / 19