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NLA OS Rep 430 > Dezernat 902 - Entschädigungsbehörde

Beschreibung

Identifikation (Gliederung)

Titel

Dezernat 902 - Entschädigungsbehörde

Beschreibung

Aufgrund des Bundesergänzungsgesetzes zur Entschädigung der Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden mit Wirkung vom 1.10.1953 Entschädigungsbehörden bei den Regierungen eingerichtet, die die Aufgaben der in jedem Stadt- und Landkreis existierenden kommunalen Kreissonderhilfsausschüsse übernahmen. Die Sonderhilfsausschüsse hatten zunächst noch beratende Funktion (Beratende Ausschüsse), die Mitwirkung der Beauftragten für das öffentliche Interesse entfiel.

Die Entschädigungsbehörde Osnabrück war zuständig für die Antragsteller aus dem Regierungsbezirk Osnabrück. Bearbeitet wurden die Wiedergutmachungsansprüche von Personen, die wegen ihrer politischen Überzeugung, aus Gründen der Rasse, des Glaubens oder der Weltanschauung verfolgt wurden und hierdurch bestimmte Personen- und Sachschäden erlitten hatten, insbesondere Schäden an Leben, Körper oder Gesundheit, an Eigentum und Vermögen sowie im beruflichen und wirtschaftlichen Fortkommen.

1958 übernahm die Osnabrücker Behörde zusätzlich die Bearbeitung von Inlandsfällen der Entschädigungsbehörde in Hildesheim und fungierte als deren Außenstelle.

1961 wurden die Entschädigungsbehörden in Osnabrück aufgelöst und sämtliche Wiedergutmachungsakten zur Erledigung der Restaufgaben an die Regierung in Hannover übersandt. 1976 ging die Aufgabe auf das Niedersächsische Landesverwaltungsamt über.

Die Verwaltungsakten der Wiedergutmachungsbehörde Osnabrück sowie eine Auswahl von Einzelfallakten gelangten mit den Akzessionen 8/65 und 39/76 als Abgaben der Bezirksregierung in das Staatsarchiv. Weitere 2400 Entschädigungsakten wurden im Jahre 2003 vom Hauptstaatsarchiv Hannover abgegeben (Akz. 2003/036 und Akz. 2003/068). Daneben enthält der Bestand etliche als Vorakten aus anderen Dezernaten übernommene Unterlagen, die nur in einigen Fällen Zuwachs in der Entschädigungsbehörde erhielten und vermutlich als

Grundlage für die Erfüllung der Aufgaben dienten.

Die Entschädigungsbehörde trug die Dezernatsbezeichnung I 21. Nach der Neugliederung der Regierung 1967 wurden Akten aus Zuständigkeitsbereichen, die ersatzlos weggefallen sind, in eine fiktive Abteilung 9 eingeordnet. Dementsprechend trägt der vorliegende Bestand die Bezeichnung Rep 430 Dez 902.