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NLA HA Celle Or. 16

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Fürstlich Harburgisches Archiv

Laufzeit

1527-1641

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Der Bestand enthält für die von 1527 bis 1642 in Harburg residierende Seitenlinie des welfischen Hauses, die eine beschränkte Souveränität über die Ämter Harburg und später auch Moisburg besaß, ausgestellte Urkunden. Der Bestand gliedert sich in Eheberedungen, Wittumssachen, Hausverträge, Erbverträge, Familienverträge, Präbenden, Obligationen, Milde Stiftungen und Bestallungen.

Geschichte des Bestandsbildners

Von 1527 bis 1642 residierte in Harburg eine Seitenlinie des das Fürstentum Lüneburg beherrschenden mittleren Hauses Lüneburg der Herzöge Braunschweig und Lüneburg. Otto, der ältere Bruder des Herzogs Ernst, verzichtete in einem Vertrag vom 10. April 1527 auf die Regierung in Lüneburg und erhielt das Amt Harburg mit beschränkter Souveränität. Sein Sohn Otto bekam dazu noch das Amt Moisburg. Mit dessen Sohn Wilhelm starb die abgeteilte Linie aus; die Ämter Harburg und Moisburg fielen an das Fürstentum Lüneburg zurück.

Bestandsgeschichte

Die Archivalien dieser Harburger Linie des Welfenhauses sind wie folgt überliefert: Die Urkunden liegen in Celle Or. 16, soweit ihr Rechtsinhalt nicht über das Aussterben der Linie 1642 wirksam war. Urkunden, die auch die Hauptlinie verpflichteten, liegen in Celle Or. 8 und 9, z.B. die Grenzverträge mit der Stadt Hamburg oder die Kaufurkunden über die Insel Wilhelmsburg.

Der hier vorliegende Bestand ist wie folgt gegliedert:

1. Eheberedungen, 1563 - 1622 (Nr. 1-15)
2. Wittumssachen, 1604 - 1617 (Nr. 16-17)
3. Hausverträge, 1542 - 1594 (Nr. 18-25; Nr. 272)
4. Erbverträge, 1593 - 1636 (Nr. 26-32)
5. Familienverträge, 1597 - 1621 (Nr. 33-56)
6. Präbenden, 1566 - 1607 (Nr. 57-61)
7. Obligationen, 1529 - 1641 (Nr. 62-259)
8. Milde Stiftungen, 1634 (Nr. 260-263)
9. Bestallungen, 1531 - 1634 (Nr. 264-271)

Diese Gliederung entspricht der Ordnung des 18. Jahrhunderts, als das "Archivum Harburgicum" im 2. Schrank in der 2. Galerie oben im Cellischen Urkundengewölbe des Hannoverschen Archivs aufbewahrt wurde. Dieser Schrank enthielt 36 Kapseln, deren eine (Kapsel 35) - noch von Herzog Wilhelm in Harburg stammend - erhalten geblieben ist. Diese Art der Lagerung bestimmt noch heute die Signatur.

Bei der Neuverzeichnung sind Signatur und Reihenfolge unverändert geblieben. Die Urkunden sind nicht vom Hochwasser des Jahres 1946 betroffen. Bei der Verzeichnung nicht aufgefunden wurden die Urkunden Kapsel 1, Nr. 1 (ist inzwischen wieder im Bestand: Nr. 1); Kapsel 20, Nr. 1 und Kapsel 36, Nr. 1.

Stand: 1962

Der Bestand, dessen Verzeichnung inzwischen im Rahmen eines größeren Projektes in die EDV übertragen wurde, ist im Zuge der FaMI-Ausbildung auf laufende Nummern umgestellt worden - die bisherigen Signaturen sind unter "Alte Archivsignatur" nachgewiesen und über die Erweiterte Suche in Arcinsys gezielt recherchierbar. Der Abfindungsvertrag von 1527 April 10 (Altsignatur: Schrank II Kapsel 10 Nr. 1) wird in einem Sonderbehältnis am Ende des Bestandes aufbewahrt und als Nr. 272 eingereiht. Die als fehlend festgestellte Urkunde Kapsel 30, Nr. 1b/22 wird bei Wiederauffinden zu Nr. 273.

Stand: 2022

Literatur

Dieter Matthes, Die welfische Nebenlinie in Harburg zu Beginn des 16. Jahrhunderts, Phil. Diss., Hamburg 1962 (Band 14 der Veröffentlichungen des Helms-Museums in Hamburg-Harburg).

Findmittel

EDV-Findbuch

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Celle Or. 8 und Celle Or. 9 für die nach dem Aussterben der Nebenlinie auch für die Hauptlinie verbindlichen Verträge.
Aktenüberlieferung: Celle Br. 71, auch Celle Br. 60, Hann. 74 Harburg

Weitere Angaben (Bestand)

Bearbeiter

Walter Deeters (1962)

Hildegard Krösche (2022)