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WirtA NW WAN F 19

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Norder Eisenhütte Julius Meyer & Co., Norden

Laufzeit

1846 - 1969

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Bestand aus dem Firmenarchiv der Norder Eisenhütte Julius Meyer

Beschreibung

Erhalten sind u.a. Musterbücher, Akten über die Entstehung, Besitzerwechsel, Arbeitnehmer, Kataloge, Hinweise zur Geschichte, Zeitungsartikel, Betriebsbücher, Preislisten, Bilder. Die Dokumente erlauben einen durchgehenden teilweise lückenhaften Einblick in die Unternehmensgeschichte von 1848 - 1969. Die Entstehung des Unternehms ist dabei gut dokumentiert. Weitere Objekte (hier nicht aufgenommen) sind im Norder Teemuseum in der Dauerausstellung zu besichtigen. Die Akten wurden übergeben vom Heimatverein Norderland e.V. in Norden.

Geschichte des Bestandsbildners

Aufgrund der günstigen Schiffsanbindung mit England und den dadurch einfachen Zugang zu Rohstoffen gründete der westfälische Unternehmer Julius Meyer im Jahr 1848 eine Eisenhütte in Norden. Er setzte die Gebrüder Ibrügger als Direktoren ein und gewann später den Gießerei-Ingenieur Direktor Kohlschütter als technischen Leiter hinzu. Der Betrieb war das erste Eisenhüttenwerk im damaligen Königreich Hannover.
Das Unternehmen entwickelte sich zu einer der führenden Firmen im Bereich Kachelofenbau im deutschen Gebiet. Die Hauptabsatzgebiete waren Hannover, Lüneburger Heide, Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Hamburg. Zudem wurde auch nach Holland, Dänemark, Mexiko, und Ägypten exportiert. Der Anschluss Ostfrieslands an Preußen 1866 bewirkte Zollbarrieren gegen Eisen und Kohl aus England, auch der wirtschaftliche Aufstieg des Ruhrgebietes, besonders nach dem Krieg 1870/71, brachte eine Verschiebung der Frachtlage zu Ungunsten des Werkes mit sich.
Das um die Rentabilität ringende Unternehmen hatte in den folgenden Jahrzehnten verschiedene Eigentümer. Ab der Jahrhundertwende waren Familie Landmann, Norden und Tenge, Westfalen Inhaber der Eisenhütte. Nach dem 1. Weltkrieg wechselte das Werk mit der Fa. Onno Behrends und Familie Landmann, 1927 mit den Senatoren P. Fegter und C. Stegmann sowie H. Landmann mehrmals die Besitzer. Um 1930 kam das Werk in den Alleinbesitz der Familie P. Fegter.

Ab 1950 wurde in neue Maschinen investiert, um im Preiskampf wieder Boden gutmachen zu können. Zudem wurden Eisengussauftragsarbeiten für andere Firmen neben dem Tagesgeschäft abgewickelt. Auch Fensterrahmen aus Gusseisen wurden in das Programm aufgenommen. Die Eisenhütte hatte feste Vertretungen in Hannover, Hamburg und Kiel. Sogar im Herrscherpalast des Schah von Persien in Teheran soll ein Kachelofen der Norder Eisenhütte gestanden haben.
Der letzte Allein-Inhaber der Eisenhütte war der Kaufmann W. Kutz, der das Werk 1969 aufgeben musste.

Bestandsgeschichte

Der Bestand wurde im September / Oktober von H. Czapski und C. Röben (beide Wirtschaftsarchiv Nord-West-Niedersachsen) erschlossen, bewertet, verzeichnet und in die Datenbank eingearbeitet.

Emden, 11. Oktober 2012, Christian Röben M.A.

Enthält

Unternehmensgründung, Geschäfte, Vertriebsmittel, Rechtsangelegenheiten, Produktion, Ein- und Vertkauf

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet