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StadtA H 1.NR.3.06

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Amt für Zivilschutz

Laufzeit

1943-2009

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

Nach den Verwaltungstelefonbüchern der Landeshauptstadt Hannover wird 1963 im Zuge der stadtweiten Verwaltungsreorganisation erstmalig das "Amt für Bevölkerungsschutz" mit der Ziffer 38 erwähnt. Es hat seinen Sitz in der Bödeckerstraße 60.
Leiter ist der städtische Verwaltungsrat Hulecke, Vertreter der Stadtoberinspektor Leddin. Organisatorisch zugeordnet ist das neue Amt der Rechts-, Sicherheits- und Ordnungsverwaltung mit der Ziffer 3 im Dezernat B (Stadtdirektor Neuffer), zu dem auch das Hauptamt und das Personalamt gehören. 1966 besteht OE 38 - Amt für Bevölkerungsschutz aus den Abteilungen 0 Verwaltungsstelle, 1 Abt. für Schutzbau, Selbstschutz und Versorgungsmaßnahmen und 2 Abt. für Katastrophenschutz, Zivilschutz, Warn- und Alarmdienst.
Die Einrichtung des Amts für Bevölkerungsschutz 1963 passt zeitlich in den Gesetzgebungsprozess, der (spätestens) 1957 mit dem "Ersten Gesetz über Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung" begann, 1962 und 1963 mit Entwürfen zum Schutzbaugesetz fortgesetzt wurde und 1965 in das "Gesetz über bauliche Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung" (Schutzbaugesetz) mündete. Eine frühere Grundlage bildete das im Juli 1955 von der Bundesregierung erlassene "vorläufige Luftschutzprogramm".

1967 erfolgt die bis 1993 gültige Umbenennung der OE 38 zum "Amt für Zivilschutz", gleichzeitig mit dem Umzug in die Langensalzastraße 17. 1967 bestanden neben der Amtsleitung die Abteilungen für Verwaltung (38.0), Schutzbau (38.1) und Katastrophenschutz (38.2) mit jeweils 2 Mitarbeitern, insgesamt 8 Personen. 1992/1993 gab es zusätzlich zur Amtsleitung die Abteilungen für Allgemeine und Hausverwaltung (38.0) mit den Unterabteilungen Allg. Zivilschutz (38.11) und Selbstschutz/Schutzbau (38.12) sowie die Abteilung für Katastrophenschutz (38.2) mit je etwa 6 Mitarbeitern, zusammen ca. 20 Personen. Ab 1982 war das Amt in der Waldstr. 9 im ehemaligen Rathaus Misburg untergebracht.

1994 ging die Aufgabe Zivilschutz auf die Berufsfeuerwehr Hannover über, zunächst unter OE 37.9, Abteilung für Zivil- und Katastrophenschutz, später u.a. unter OE 37.04 Stelle für Zivilschutz (2000/2001), OE 37.5 Ausbildung, Zivilschutz usw. (2002) und seit Bildung der Fachbereiche im Jahre 2003 unter OE 37.13 Zivil- und Katastrophenschutz bzw. Zivilschutz (2003/2004, 2012/2013). Die Adresse Waldstr. 9 wird zuletzt 1995/1996 genannt.

Bestandsgeschichte

Zur Aktenüberlieferung:
Der Archivbestand "Amt für Zivilschutz" enthält - Stand Ende 2022 - ca. 300 Akten aus der Zeit von 1943 bis 2006, vornehmlich jedoch der 1960er- bis Anfang der 1990er Jahre.
Die Unterlagen wurden in bislang vier Akzessionen von der Feuerwehr Hannover übernommen:
Akz 2006_133
Akz 2012_083
Akz 2013_015
Akz 2019_042
Die später dem Amt für Zivilschutz zugeordneten, im Bestand enthaltenen Akten und Berichte aus der Zeit vor 1963 wurden wahrscheinlich im Zusammenhang mit den langwierigen und kontroversen Diskussionen über den Luftschutz in der Bundesrepublik (und seine Finanzierung) höheren Orts gesammelt (bspw. im Hauptamt).

Das Vorwort wurde bearbeitet von Dr. Christian Heppner und Stefan Kleinschmidt, M. A.
Die Erschließung des Bestandes sowie die Erstellung der Klassifikation wurde von der Studentin Frau Tanja Hoogestraat im Rahmen ihres Praktikums im März 2016 durchgeführt.

Findmittel

3.NL.600 Nachlass Kreiensiek: Baubericht über den Rohbau vom Luftschutz-Bunker Hannover Hauptbahnhof 1841/42 mit vielen Fotos