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NLA HA Cal. Or. 31

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Auswärtige Sachen

Laufzeit

1013-1791

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Enthält v.a. Verträge, Bündnisse, Pfandschaften und Verkäufe betreffend Brandenburg, Goslar, Hessen, Stadt Hildesheim, Hohnstein, Homburg, Kaiser, Mainz, Minden, Niedersächsischer Kreis (Abschiede), Oldenburg, Plesse, Sachsen, Sachsen-Lauenburg, Schaumburg, Schweden, Spiegelberg und Stolberg. Der Bestand weist Wasserschäden auf. Urkunden nach 1705 siehe bei Hann. 10. Eine wichtige fremde Provenienz: Archiv der Edelherren von Homburg.
Einige Stücke jetzt bei Dep. 84. Parallelbestand: Celle Or. 8. Akten: Cal. Br. 24.
Findmittel: EDV-Findbuch in Bearbeitung
Umfang: ca. 700 Nrn.

Bestandsgeschichte

Cal. Or. 31 vereint die sogenannten 'Auswärtigen Sachen' des Fürstentums Calenberg. Dazu gehören Urkunden, die man heute als Staatsverträge mit fremden Mächten bezeichnen würde ebenso wie Privaturkunden, die von Ausstellern über Geschäfte in außerwelfischen Territorien (Immobiliengeschäfte, Verpfändungen, Kredite) ausgestellt wurden. Die Ordnung erfolgte nach Alphabet der Territorien, denen die Urkundenbetreffe zugeordnet werden konnten (Anhalt, Brandenburg, Hessen, Hildesheim usw.) und innerhalb dieser Abteilungen in chronologischer Reihe. Naturgemäß umfassten die Abteilungen der unmittelbar benachbarten Territorien, mit denen sich intensivere Beziehungen ergaben, mehr Einzelstücke als die von weit entfernten Mächten, wie z. B. Venedig. Sehr umfangreich ist u. A. vertreten der Frankfurter Landfrieden von 1658 (1. Rheinbund/Rheinische Allianz) in Form der Ratifikationsurkunden aller beteiligten Mächte. Eine Besonderheit bildet eine Reihe von 63 Kreisabschieden des Niedersächsischen Reichskreises aus den Jahren 1555-1677 (mit Lücken).

Der Bestand überliefert ferner den wesentlichen Teil des Urkundenarchivs der Edelherren von Homburg; einige weitere Urkunden dieser Provenienz bilden den Bestand 62 Urk im Staatsarchiv Wolfenbüttel.

Viktor Loewe hatte im Juli 1900 begonnen, die Calenbergischen Staatsverträge und älteren auswärtigen Urkunden neu zu verzeichnen. Seit Juni 1901 beteiligte sich der Archivar Jean Lulvés an dieser Arbeit. Loewe beendete im Okt. 1901 das Register "zu den aus Cal. Or. Des. 31 ausgeschiedenen Domstift Hildesheimischen Urkunden". Dez. 1901 hatte er die Verzeichnung seines Teils von Cal. Or. 31 (vor 1705) abgeschlossen. Lulvés arbeitete Feb. 1903 bis Juni 1904 am Register. Inzwischen hatte Loewe im Okt. 1902 angefangen, die "in Cal. Or. Des. 31 befindlichen Hann. Staatsverträge seit 1705" neu zu verzeichnen und zumindest teilweise nach Hann.

10 zu verlegen. (Hann. 1/3 Nr. 608 - 610). Die die Beziehungen zu Braunschweig-Lüneburg betreffenden Stücke waren bereits im 19. Jahrhundert herausgezogen worden, um daraus den Bestand Cal. Or. 32 zu bilden. Aus Dep. 37 S Nr. 178 ergibt sich, dass auch eine Abteilung Hoya bestanden hat. Die Stücke dürften nach Celle Or. 13 überführt worden sein.

Die Neuverzeichnung in izn-AIDA begann 1999-2001 Dr. Brage Bei der Wieden; sie wurde zwischen Februar 2007 und Januar 2008 durch den Unterzeichneten abgeschlossen. Dabei erfolgte eine durchlaufende Numerierung der Stücke.

Die Verzeichnung strebte keine Vollregestierung der Urkunden an. Sie verfolgte vor allem das Ziel, die Stücke zu identifizieren, um den Bestand benutzbar zu machen, nicht die Erschließung aller Informationen. Dies wäre auch durch die z. T. gravierenden Wasserschäden kaum möglich. Entsprechend ging auch der Ehrgeiz nicht dahin, alle älteren Druckorte vollständig nachzuweisen. Hier gab die leichte Erreichbarkeit den Maßstab (z. B. Lünig vor Londorp oder Dumont, da in der Dienstbibliothek verfügbar). Die Uneinheitlichkeit und unterschiedliche Intensität der Erschließung musste in Kauf genommen werden.

In 2007/08 wurden die Nummern 368 bis 901 verzeichnet. Nachweise von Drucken und Sekundärüberlieferungen konnten in diesem Abschnitt nicht recherchiert werden.

Hannover, 4. Januar 2008
gez. Uwe Hager


Für den Ausdruck des Findbuchs sind geringfügige Änderungen und formale Anpassungen vorgenommen worden. Die keiner einzelnen Herrschaft zuzuweisenden Urkunden, Reste am Ende des Bestandes, wurden aus dem Gliederungspunkt 01.23 herausgenommen und einem neu geschaffenen (04. Verschiedenes) zugeordnet; für Cal. Or. 31 Nr. 900 sind knappe Angaben neu aufgenommen (Datierung, Betreff).

Pattensen, im März 2010
Hildegard Krösche


Im Januar 2013 fanden sich unter einer falschen Signatur (Cal. Or. 6a L Nr. 2) die nun unter

den Nummern 902 bis 909 verzeichneten Ratifikationen des Defensivbündnisses mit Dänemark samt Nebenrezess von 1672 März 31, die - wie die Quadrangelnummern zeigen - offenbar einmal einer Akte beigelegen haben.

Pattensen, im Februar 2013
Hildegard Krösche

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

teilweise verzeichnet

Abgeschlossen: Nein