C 45 VoS Geis - Volksschule Geismar
1880-1968
Die Schule in Geismar war seit Jahrhunderten fest in die dörfliche Gemeinschaft eingebunden. Wie in vergleichbaren Fällen bestand hier eine enge materielle und personelle Beziehung zur Kirche (die Lehrer versahen z. B. den Küster- und Organistendienst), die sich erst 1921 mit der Trennung von Kirchen- und Schulvermögen lockerte. Den ihr zugewiesenen Platz am Thie behauptete die Schule bis nach dem 2. Weltkrieg, seit 1905 in einem eigenen Gebäude ("Backsteinschule", heute Moritz-Jahn-Haus).
Der Bevölkerungszuwachs nach 1945 brachte es mit sich, dass eine einzige Volksschule im Ort den Bedürfnissen nicht mehr entsprach. Es entstanden im Abstand weniger Jahre drei neue Volksschulen:
I. Volksschule (später: Käthe-Kollwitz-Schule) 1957,
II. Volksschule (später: Adolf-Reichwein-Schule) 1965,
III. Volksschule (später: Wilhelm-Busch-Schule) 1967.
Die alte Thieschule diente danach nur noch als Dependance bzw. zum vorübergehenden Abbau von Überkapazitäten. Mit ihrer Geschichte verbunden ist das Wirken des Dichters Moritz Jahn (1884-1979) als Rektor von 1921 bis 1943 sowie seines Vorgängers Hermann Hanker (1856-1928).
Der Bestand (ca. 0,8 lfd. Meter) beruht im wesentlichen auf Unterlagen der alten Volksschule, die dem Stadtarchiv 1989 (Acc. Nr. 963/1989) von der Käthe-Kollwitz-Schule übergeben worden sind. Die beiden anderen Nachfolge-Schulen hatten von ihrer gemeinsamen Vorgängerin keine Dokumente übernommen.
Die Zeit des 2. Weltkrieges ist wie im sonstigen Schriftverkehr auch in der überlieferten Schulchronik (Nr. 1) nur ungenügend berücksichtigt.
Dezember 1997
W. König und U. Sinemus: Göttingen - Stadt der Schulen. 100 Jahre öffentliche Volks- und Realschulen, Göttingen 1976
Der Bestand wurde mit Hilfe des EDV-Archivprogramms "AIDA" erschlossen. Die Datensätze dieses Bestandes wurden im Mai 2015 von AIDA in die nunmehr verwendete Archivsoftware "Arcinsys" übertragen.
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b9191