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StadtA GOE B 21

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

B 21 AA, Personenstandssachen, Geburtsbriefe, Trauscheine

Laufzeit

1610-1766

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Im Bestand "Altes Aktenarchiv" (AA) befinden sich vier Konvolute mit den Aufschriften "Geburtsbriefe" bzw. "Geburtsscheine" de anno (...). Die Verzeichnung dieser Akten ergab, dass es sich inhaltich um sog. Geburtsbriefe handelte, die vom Rat der Stadt Göttingen für Bürgersöhne, die sich auswärts niederlassen oder als Lehrjungen oder auch Meister in eine Göttinger Gilde aufgenommen werden wollten, ausgestellt worden sind. Daneben finden sich aber auch zahlreiche Geburtsbriefe, bei denen der Antragsteller aus einem Ort der Umgebung Göttingens stammt. Was in diesen Fällen den Antragsteller veranlasst hat, sich vom Rat der Stadt Göttingen einen Geburtsbrief ausstellen zu lassen, ist nicht ersichtlich. Zum großen Teil wird es sich um Personen handeln, die ebenfalls in eine Göttinger Gilde aufgenommen werden wollten. In vereinzelten Fällen mag auch der Umstand ausschlaggebend gewesen sein, dass die Zeugen in Göttingen wohnten. In allen diesen Urkunden bescheinigt jedenfalls der Göttinger Rat aufgrund von Zeugenaussagen, dass der Antragsteller "echt und recht geboren" und nicht "meidhafter" Herkunft ist. Es werden die Namen der Eltern sowie des mütterlichen Großvaters, meist unter Bezeichnuns des vom Vater und Großvater ausgeübten Berufs angegeben. Die Namen sämtlicher vier Großeltern, die in anderen Orten für einen Geburtsbrief verlangt wurden, sind in den Göttinger Geburtsbriefen nur ausnahmsweise aufgeführt.Die einzelnen Vorgängen gliedern sich meist in ein Protokoll über die Zeugenaussagen und den Entwurf des Geburtsbriefes. Dazu kommen im 18. Jahrhundert noch vielfach Kirchenbuchauszüge über die Eheschließung der Eltern und die Geburt des Antragstellers. Zu bemerken ist schließlich noch, dass unter den Urkunden des 18. Jahrhunderts ein kleiner Teil nicht als Geburtsbriefe sondern als sog. Herkommenscheine einzuordnen ist, da sie meist nur Angaben über den Vater des Antragstellers machen.

Geburtsbriefe, die von anderen Orten ausgestellt worden sind, befinden sich nur vereinzelt in diesen Konvoluten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese für die zahlreichen in Göttingen zugezogenen Neubürger vorhanden gewesen sein müssten, leider aber nicht mehr erhalten sind. Erst vom 18. Jahrhundert an befinden sie sich in den Belegen zu den Kämmereiregistern.


Göttingen, Mai 2013

Im Jahr 1962 wurden die Geburtsbriefe auf vier Konvolute aufgeteilt, und es wurde eine Kartei angelegt. Diese Kartei wurde später mit AIDA unter B 21 erfasst. Bei der ersten Neuvergabe von Signaturen wurde den Geburtsbriefen die Signatur 8069,1-8069,4 – entsprechend den vier Konvoluten – zugeteilt. Bei der Migration der AIDA-Software in „Arcinsys“ wurde B 21 als Bestand angesehen. Da die einzelnen Geburtsbriefe bereits 1962 durchgehend nummeriert wurden, bestand keine Notwendigkeit, die alten Konvolute zusammenzuhalten.
Im Jahr 2024 wurde diese Kartei durch konkrete Fundstellen ergänzt, die teilweise "modernisierten" Namensschreibungen behutsam korrigiert, wobei Schreibvarianten in den Index aufgenommen wurden. Die Geburtsbriefe finden sich in den Akten AA Nr. 8285-8293.

Als weitere Kategorie wurden zunächst die Trauscheine (AA Nr. 8304-8330) mit Namen der Verlobten aufgenommen. In diesem Konvolut, das früher unter der Signatur AA Personenstandssachen Nr. 12 aufgenommen worden war, befinden sich zuweilen auch Ablehnungen von Traugesuchen. Die Gesuche wurden vor allem gestellt, wenn nicht beide Verlobten Göttinger Bürger oder Göttinger Einwohner waren bzw. wenn auch die Heirat auswärts stattfinden sollte. Als Laufzeit wurde nur das Jahr des endgültigen Bescheids bzw. der Erteilung des Trauscheins angegeben. Auf die Aufnahme der Eltern der Brautleute in dieser Kartei wurde verzichtet, sie sind aber jeweils aus den Anträgen zu entnehmen.

Die letzte Kategorie betrifft die Sterbefälle (AA Nr. 8340), wobei nur Sterbefälle Göttinger Einwohner im damaligen Ausland oder Sterbefälle von Ausländern in Göttingen erfasst wurden.

Göttingen, März 2024

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Der Bestand wurde mit Hilfe des EDV-Archivprogramms "AIDA" erschlossen. Die Datensätze dieses Bestandes wurden im Mai 2015 von AIDA in die nunmehr verwendete Archivsoftware "Arcinsys" übertragen.