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LkAH N 006

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Nachlass Johannes Bosse

Laufzeit

1920-1959

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Ernst Wilhelm Johannes Bosse (1896-1970), Superintendent in Stolzenau von 1936 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1964, begann Ende der 1920er Jahre kirchenpolitisch und landeskirchlich aktiv zu werden: 1928 übernahm er die Geschäftsführung der AWL (Arbeitsgemeinschaft für evangelische Weltanschauung und Lebensgestaltung) und hatte in dieser Funktion intensiven Kontakt mit deren Vorsitzenden Landesbischof Marahrens. 1929 übernahm er die Geschäftsführungen der "Lutherischen Vereinigung", einer aus der "Pfingstkonferenz" hervorgegangenen konservativen kirchlichen Gruppe, und der mit ihr verbundenen Zeitschrift "Evangelische Wahrheit". 1930 wurde B. als Vertreter der "kirchlichen Rechten" Mitglied der Synode.
Im Mai 1933 gehörte B. zu den Initiatoren des Gründungsaufrufes zur "Landeskirchlichen Sammlung", deren erster Geschäftsführer er wurde. Ende des Jahres übergab er diese Funktion an Friedrich Duensing und wurde Landesobmann. Diese Aufgabe behielt B. auch, als im Mai 1934 aus der Landeskirchlichen Sammlung die hannoversche "Bekenntnisgemeinschaft" wurde. Als Landesobmann war er auch Mitglied des Reichsbruderrates und nahm bis 1936 an den Bekenntnissynoden teil. Im Dezember 1938 gab B. sein Amt als Landesobmann an Johannes Schulze ab und engagierte sich, während er weiterhin Mitglied der Bekenntnisgemeinschaft blieb, in der "Volkskirchlichen Arbeitsgemeinschaft" von Theodor Ellwein und für die Neuordnungspläne und Einigungsversuche des Reichskirchenministers Kerrl. Seit 1936 gehörte B. der vom Reichskirchenminister und von Landesbischof Marahrens ernannten hannoverschen Kirchenregierung an.
Nach 1945 nahm B. wichtige Aufgaben im Kirchensenat, in der 14. (1947-1952) und 15. Landessynode (1953-1959) und im deren Ständigem Ausschuss wahr.

Der Nachlass spiegelt B.´s vielfältiges kirchenleitendes und kirchenpolitisches Wirken und die daraus resultierenden persönlichen Kontakte während der Weimarer Republik, des Kirchenkampfes in den Jahren der NS-Herrschaft und der Nachkriegszeit wider und ist entsprechend zeitlich gegliedert.

Verwandte und ergänzende Bestände: B 7 (Personalakten Pastoren) Nr. 492 (Personalakte Bosse); E 6 (Bekenntnisgemeinschaft) Nr. 42 I und 43 I; L 2 (Kanzlei Landesbischof Marahrens) Nr. 3a; L 5a (Landessuperintendentur Calenberg-Hoya) Nr. 1087; N 19 (Nachlass F. Duensing) Nr. 2; S 1 (Kirchenkampfdokumentation)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet