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LkAH E 38m

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Kleine Predigerwitwenkasse des Fürstentums Göttingen

Laufzeit

1590-1952

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Die unten vorgestellte Predigerwitwenkasse gehört zu den Prediger- bzw. Schullehrerwitwenkassen, deren Schriftgut das Landeskirchliche Archiv Hannover in seinem Gesamtbestand E 38 verwahrt.
Die meisten dieser Witwenkassen wurden in der Mitte des 17. Jahrhunderts in verschiedenen Regionen oder Inspektionen der Landeskirche gegründet. Alle Geistlichen und Lehrer, die im Zuständigkeitsbereich der Kasse amtierten, waren zur Mitgliedschaft verpflichtet. Das benötigte Kapital für die jährliche Auszahlung von Witwen- und Waisengeldern an Hinterbliebene, wurde v. a. durch regelmäßige Beiträge der Mitglieder, aber auch durch die Vergabe von Krediten, Hypotheken u. ä., gebildet.
Ab den 40er Jahren der 20. Jahrhunderts begann die kontinuierliche Auflösung der örtlichen Witwen- und Waisenkassen. Das Vermögen ging an die Landeskirche, die nun die Witwen- und Waisenversorgung übernahm.

Bestandsgeschichte

Die Predigerwitwenkasse des Fürstentums Göttingen ist 1590 auf Anordnung von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg gegründet worden, um die Hinterbliebenen von Geistlichen finanziell zu unterstützen. Mit Ausnahme der Northeimer und reformierten Prediger waren alle im Fürstentum Göttingen beschäftigten Pastoren zur Mitgliedschaft in der Witwenkasse verpflichtet.
Einmal jährlich - zu Michaelis - waren die Beiträge zu leisten und wurden die Pensionen an die Pfarrwitwen ausgezahlt.
Neben einer Hauptkasse, die zeitweise vom Göttinger Generalsuperintendenten verwaltet wurde, bestanden Inspektionskassen, für die der jeweilige Superintendent zuständig war: Dieser sammelte die Beiträge ein, zahlte die Pensionen an die Witwen aus, die in seinem Bereich wohnten, und hatte darüber eine jährliche Abrechnung vorzulegen.
Die Predigerwitwenkasse des Fürstentums Göttingen ist in den [1940]er-Jahren aufgelöst worden, nachdem sie ihr Vermögen der Landeskirche übertragen hatte.
Die vorliegenden Akten sind [1952] in das Archiv gelangt. Neben allgemeinen Schriftwechsel besteht der Bestand v. a. aus Rechnungssachen, Spezialrechnungen aus einzelnen Inspektionen und aus Quittungen über erhaltene Witwengelder.

Literatur

F. G. Rettig: Nachrichten über die sogenannte kleine Predigerwitwenkasse des Fürstentums Göttingen, Göttingen 1848

Siehe

Korrespondierende Archivalien

A 12h (Generalsuperintendentur Göttingen)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

0,8