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LkAH E 25

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Männerwerk

Laufzeit

1894-1984

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Unter dem Druck des Nationalsozialismus wurden 1934 Vereine und Gruppen, die sich der Männerarbeit widmeten (Arbeiter- und Volksvereine, Männergruppen, Ev. Kampfbünde) zum Evangelischen Männerwerk zusammengefaßt, nachdem schon 1932 ein landeskirchlicher Männerbeauftragter berufen worden war. Das Männerwerk sollte durch Schrifttum, Förderung von Vorträgen, Kurse und sonstige organisatorische Maßnahmen die Männerarbeit in den einzelnen Kirchengemeinden fördern, um so die Verbundenheit der evangelischen Männer mit Kirche und Gemeinde zu stärken. Durch gemeindeübergreifende Veranstaltungen auf Kirchenkreisebene sollten die Männer aus den einzelnen Gemeinden zu einer größeren christlichen Gemeinschaft evangelischer Männer zusammengeführt werden. 1937 begann die Zusammenfassung der Männerarbeit in Sprengeln mit dem Ziel, einheitliche Arbeitspläne zu entwickeln.
Das Männerwerk stand unter der geistlichen Führung des Landesbischofs und war organisatorisch dem Amt für Gemeindedienst eingegliedert. In den Gemeinden, Kreisen und Sprengeln wurde die Arbeit von Beauftragten geleitet, die jeweils von den Kirchenvorständen bzw. dem Leiter der Männerarbeit auf Vorschlag der Pastoren, der Pastorenkonvente bzw. der Landessuperintendenten berufen wurden. Der Leiter der landeskirchlichen Männerarbeit war für die gesamte Arbeit verantwortlich, vertrat diese nach außen und unterhielt Beziehungen zu anderen Landeskirchen. Er war von der Landeskirche angestellt und als Beauftragter des Landesbischofs diesem verantwortlich; der Landesarbeitsausschuß beriet ihn bei der Erfüllung seiner Aufgaben.

Informationen zum Männerwerk finden sich im "Kirchlichen Amtsblatt für die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers", in den "Kirchenrechtlichen Vorschriften der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers" sowie im "Aktenstück Nr. 4 der 15. Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers" von 1953. Weitere Unterlagen zur Männerarbeit der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers (Materialien, Schriften, Zeitschriften) sind im Bestand S 3 d unter den Signaturen S 3 d/280 und S 3 d/281 enthalten.
Der Bestand zum Evangelischen Männerwerk E 25 enthält einen Teil der Registratur des Geschäftsführers, Dr. Hermann Reinboth; ein kleinerer Teil der Registratur ist in den Bestand S 1 (Kirchenkampfdokumentation) übernommen worden, er findet sich dort unter der Aktenbezeichnung S 1 E II Nr. 210-213. Der Gesamtbestand wurde vermutlich E. Klügel für dessen Geschichte des Kirchenkampfs in der hannoverschen Landeskirche übergeben; dieser sonderte die ihn interessierenden Akten aus und fügte sie seinem 'Archiv für die Geschichte der Landeskirche 1933-1945' (später: Kirchenkampfdokumentation) bei; die übrigen Akten wurden direkt dem Landeskirchlichen Archiv übergeben, wo sie nur grob verzeichnet wurden. 1989 wurde der Bestand von Frau Ruth Höftmann geordnet und verzeichnet. Da die Akten des Männerwerks, die in die Kirchenkampfdokumentation eingegangen waren, schon benutzt und in der Literatur zitiert worden sind, war es nicht zweckmäßig, sie aus der Kirchenkampfdokumentation (Bestand S 1) herauszulösen. Benutzer müssen also ggf. beide Bestände benutzen.

Der vorliegende Bestand gliedert sich in Generalia und Spezialia; die Spezialia sind in Sprengel und Kirchenkreise aufgeteilt. Die wenigen Generalia dokumentieren vorwiegend die soziale Ausrichtung der Männerarbeit in der Zeit von 1947 - 1949 und weisen insbesondere Aktenmaterial von Ausschüssen, Arbeitsgemeinschaften und Sozialschulen sowie Presseberichte auf. Infolge des rudimentären, z.T. ungeordneten Zustands wurde eine Neuordnung einzelner Akten vorgenommen; dabei wurden die jeweiligen Vorgänge chronologisch sortiert. Zu den Sprengeln sind ausschließlich Akten zur Männerarbeit im Sprengel Göttingen-Grubenhaben aus der Zeit von 1936 - 1939 vorhanden, die ebenfalls chronologisch geordnet sind.
Die Akten der Kirchenkreise bilden den Hauptteil des Bestandes. Sie geben Aufschluß über die Entwicklung der Männerarbeit in den Kreisen und Gemeinden und enthalten vorwiegend Schrifttum zu Veranstaltungen und Vorträgen, Literaturbestellungen sowie Arbeitsberichte, Informationen über Mitarbeiter und die Werbung von Mitgliedern. Zum Teil werden auch Konflikte mit staatlichen Organen sichtbar sowie unterschiedliche Auffassungen innerhalb der Männerarbeit. Der nachgewiesene Zeitraum umfaßt in der Regel die Jahre 1934 - 1939/40, zu einzelnen Kirchenkreisen ist jedoch auch jüngeres Schriftgut vorhanden. Die Akten der Kirchenkreise sind nach den einzelnen Kirchengemeinden untergliedert. Dabei wurde das Verzeichnis der Kirchengemeinden in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers von 1945 zugrundegelegt. Die Sortierung der Ortsnamen richtet sich nach dem Alphabet, die einzelnen Vorgänge sind chronologisch geordnet. Im Zuge der Neugliederung der Kirchenkreise 1945 waren einzelne Kreise und Gemeinden umstrukturiert worden. Die Aktenablage wurde der neuen Struktur angepaßt. Um eine eindeutige Zuordnung der Akten zu gewährleisten, wird

deshalb ggf. auf die vormalige Zusammensetzung der Kirchenkreise hingewiesen, die dem Verzeichnis der Kirchenkreise von 1933 entspricht. Für die Gestaltung der Titel und der Darin-Vermerke wurden die Abkürzungen DEM = Deutsches Evangelisches Männerwerk und KK = Kirchenkreis(e) verwendet.
Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte [1988] und 1989 mit Unterstützung der EDV. Der Bestand ist uneingeschränkt benutzbar.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet