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LkAH E 8

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Garnisonkirche Hannover

Laufzeit

1685-1945

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Die Evangelische Militär-Gemeinde Hannover wurde 1867 gegründet und nutzte für ihre Gottesdienste anfangs die Schlosskirche. 1892 errichtete der Reichsmilitärfiskus am Goetheplatz nach Plänen von Professor Christoph Heil (Charlottenburg) einen neoromanischen Neubau als eigenes Gotteshaus. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude beschädigt. Die Wehrmachtsgottesdienste fanden bis zur Auflösung der Garnison im Juni 1945 gemeinsam mit den Zivilgottesdiensten in der Dreifaltigkeitskirche und in der Bothfelder Kirche statt. Die Plünderung und weiterem Verfall preisgegebene Garnisonkirche wurde der Bundesvermögens- und Bauabteilung des Oberfinanzpräsidiums als Treuhänder übereignet. Nach anfänglicher Überlegungen zur Verwendung für die Neustädter Gemeinde verzichtete das Landeskirchenamt auf eine Übernahme der Kirche zugunsten eines Wiederaufbaus der Neustädter Hof- und Stadtkirche, deren Gemeindevorstand sich allerdings 1953 mehrheitlich für den Erwerb der Garnisonkirche ausgesprochen hatte. Ein Beschluss der Neustädter Kirchengemeinde vom 13. 4. 1954 zur eigenen Übernahme durch einen auf 99 Jahre befristeten Erbpachtvertrag scheiterte an der Ablehnung der Stadtverwaltung, die sich für einen Abriss einsetzte. Überlegungen zum Umbau in ein Ausstellungs-, Archiv- und Veranstaltungsgebäude werden ebenso wenig realisiert wie die Nutzung als Johanniter-Kirche oder durch einen katholischen Orden. Nach Verkauf des Grundstücks an das benachbarte Friederikenstift wurde das Kirchengebäude 1959/60 unter dem Protest zahlreicher Hannoveraner abgebrochen.
Die Akten der Garnisonkirchengemeinde wurden nach deren Auflösung im Juni 1945 dem Landeskirchenamt übergeben. Sie umfassen u. a. die Registratur des Garnisonpfarrers und des Armeeoberpfarrers des 10. Armeekorps.

Verwandte Bestände: B 1 (Generalakten) Nr. 4328 A

Literatur

Friedrich Wilhelm Engelhard: Die Garnisonkirche zu Hannover: entworfen und ausgeführt von Christoph Hehl, Hannover 1896; Garnison-Kirchenbuch Hannover: 1690-1811. Bearb. Von Jürgen Ritter u. Hans-Hermann Braubach, Hannover 1988; Hans Otte: Die hannoversche Garnisonkirche 1896-1959: Aufbau und Zerstörung eines Symbols, in: Karljosef Kreter, Gerhard Schneider (Hg), Stadt und Überlieferung Festschrift für Klaus Mlynek, Hannover 1999, S. 247-268.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

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Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet