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LkAH E 2

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Landesverein für Innere Mission

Laufzeit

1850-1988

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Der "Landesverein für Innere Mission (Evangelischer Verein)" wurde 1865 als "Evangelischer Verein" in Hannover gegründet. Zu den ursprünglichen Gründungsvätern gehörten die Pastoren Julius Freytag, Gerhard Uhlhorn und der Verwaltungsjurist Karl August Grote. Als Vereinszweck nannte die Vereinssatzung die Förderung des christlichen Lebens und Wirkens im Sinne der lutherischen Kirche.

Zu den ersten Aktivitäten des Vereins gehörten u. a. die Organisation von Vorträgen über Fragen des christlichen Glaubens, die Übernahme der Verantwortung für die "Herberge zur Heimat" sowie (seit 1868) die Herausgabe des "Hannoverschen Sonntagsblatts" durch den Vereinsgeistlichen Pastor Julius Freytag. Die Arbeit des Evangelischen Vereins konzentrierte sich zunächst auf die Stadt Hannover, jedoch entstanden mit seiner Unterstützung zahlreiche diakonische Anstalten und Vereine in den größeren Städten der Provinz wie z. B. 1883 die Einrichtung der Arbeiterkolonie Kästorf .

Nach verschiedenen organisatorischen Zwischenstufen wurden Einrichtungen und Anstalten diakonischer Art 1948 zum "Landesverband für Innere Mission" zusammengeschlossen, der mit dem "Evangelischen Hilfswerk" 1968 das Diakonische Werk (Innere Mission und Hilfswerk) bildete und 1978 im "Diakonischen Werk der Ev.-luth. Landeskirche Hannover" aufging. Dennoch besteht der Landesverein für Innere Mission (Evangelischer Verein) weiter fort. Zu seinen Aufgaben gehört z. B. die Unterhaltung der gemeinnützigen Familienferienstätten auf den Nordseeinseln Langeoog, Norderney und Spiekeroog. Zudem ist er landesweit in der familienpolitischen und volksmissionarischen Arbeit engagiert.

Vom vorliegenden Bestand wurde der erste Teil (Hauptgruppen A - N des vorliegenden Verzeichnisses) 1973 von Dr. Michael Guenter verzeichnet. Er enthält die zentralen Akten des "Landesvereins für Innere Mission" aus dem Zeitraum 1865 - 1966. Die Akten waren lt. dem Findbuch von 1973 bei Ihrer Abgabe nicht

vollständig und wurden in ihrer alten Ordnung belassen. 1986 wurde vom Diakonischen Werk ein weiterer Bestand (Hauptgruppen O - R dieses Verzeichnisses) abgegeben und 1993 von Matthias Fricke-Zieseniß provisorisch verzeichnet. Beide Teile wurden auf der Grundlage der alten von Dr. Guenter übernommenen Gliederung vereinigt und bei der Verzeichnung weitergeführt. Ergänzt wurde der Bestand durch ein Protokollbuch der Elternbünde, dass aus dem Bestand S 6 (Handschriften, Vorlesungsnachschriften) übernommen wurde. Im Februar 2004 übergab der derzeitige Geschäftsführer des Landesvereins der Inneren Mission, Pastor Heino Masemann, dem landeskirchlichen Archiv u. a. Protokollbücher der Vorstandssitzungen des Evangelischen Vereins. Diese Bände wurden ebenfalls in den Bestand übernommen.

Folgende Archivbestände können zur Ergänzung des vorliegenden Bestandes mit herangezogen werden:

- E 2 a Landesführer der Inneren Mission
- E 52 Diakonisches Werk der Landeskirche
- N 1 Nachlass Gerhard Uhlhorn (Nr. 59 - 63, 65, 67, 68, 71, 74 -76, 113)

Der Bestand ist uneingeschränkt benutzbar.

Literatur

Hans Otte: Mehr als ein loses Nebeneinander von Sozialarbeit und Volksmission? Grundlinien der Geschichte des Landesvereins für Innere Mission in Hannover. In: Soziale Arbeit in historischer Perspektive: Zum geschichtlichen Ort der Diakonie in Deutschland / hrsg. v. Jochen-Christoph Kaiser. - Stuttgart [u. a.] : Kohlhammer, 1998, S. 1 - 23;
Der Liebestätigkeit Raum geben: Briefe und Berichte zur Geschichte der Inneren Mission und zur Gründung des Evangelischen Vereins in Hannover / bearb. v. Matthias Hasselblatt u. Hans Otte. - Hildesheim, 1990;
Hans Otte: Die Tradition der hannoverschen Diakonie und der Landesverein für Innere Mission in der NS-Zeit. In: Caritas und Diakonie in der NS-Zeit. Beispiele aus Niedersachsen, Hildesheim [u. a.] : Olms, 2002, S. 107-127;
Hans Otte: Diakonie in der Nachkriegszeit. Der Aufbau des Evangelischen Hilfswerks. In: Neubeginn nach der NS-Herrschaft. Die hannoversche Landeskirche nach 1945, Hannover : Luth. Verl.-Haus, 2002, S. 129-152.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet