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LkAH D 54

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Ephoralarchiv Esens

Laufzeit

1671-1973

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Für das seit 1744 als Provinz zu Preußen gehörende Ostfriesland wurde 1766 eine Inspektionsordnung erlassen, die sich schon in anderen Landesteilen als ausführendes Instrument des vom preußischen Landesherrn ausgeübten Kirchenregiments bewährt hatte. Nach dem ersten Kapitel dieser Ordnung erfolgte eine Einteilung der lutherischen Kirchengemeinden Ostfrieslands und Harlingerlands in zunächst acht Inspektionen oder Aufsichtsbezirke, die jeweils von einem zum Inspektor, nach 1806 zum Superintendenten ernannten Pastoren aus dem Inspektionsgebiet geleitet wurden.
Während in anderen Inspektionen der Sitz des Superintendenten wechselte, amtierte der Leiter der 7. lutherischen Inspektion ohne Unterbrechnung in Esens. Diese Inspektion, der spätere Kirchenkreis Esens, wurde 1766 aus den Gemeinden Dunum, Esens, Fulkum, Ochtersum, Roggenstede, Spiekeroog, Stedesdorf, Thunum, Werdum, Westeraccum, Westerbur und Westerholt gebildet. Das Gebiet der Inspektion vergrößerte sich 1851 durch die wiedererrichtete Kirchengemeinde Langeoog und 1870 durch die Neugründung Blomberg-Neuschoo. Danach änderte sich ihr Umfang bis zur Zusammenlegung der Kirchenkreise Esens und Wittmund zum Kirchenkreis Harlingerland mit Sitz in Esens Anfang 1974 nicht mehr.
Auch dadurch zeigt sich das Ephoralarchiv Esens als gewachsene und abgeschlossene Einheit (Umfang 10,5 Regalmeter, Zeitraum 1689-1973): Die generelle Überlieferung beginnt schon mit Errichtung der Inspektion. Spezialakten, die mit Ausnahme von Esens für alle Kirchengemeinden vorhanden sind, setzen zeitlich hier ebenfalls ein. Allerdings ist die Altregistratur [1925-1973] zwar benutzbar, aber noch nicht abschließend verzeichnet. Von besonderer Bedeutung sind noch das Inspektionsprotokollbuch und entsprechende Protokollbücher für alle Gemeinden (Ausnahme: Esens), die meist sofort nach Bildung der Inspektion 1766 angelegt wurden und im Handschriftenbereich verzeichnet sind.

Dr. Helmut Speer hat das Ephoralarchiv zwischen 1951 und 1953 in drei Arbeitsgängen geordnet und [1955] in einem Findbuch verzeichnet, welches später aktualisiert worden ist. Im Oktober 2008 wurde der immer in Esens verwahrte Bestand aus Platzmangel im Landeskirchlichen Archiv Hannover deponiert. Das von Speer erstellte Findbuch ist 2010 in die EDV-Version umgesetzt worden. Dabei sind in der Regel die Originaleinträge übernommen worden, wobei jedem Eintrag eine neue Bestellnummer zugewiesen wurde, die sich an die alte Verzeichnung anlehnt. Auf andere Besonderheiten wird an entsprechender Stelle hingewiesen.
Über Geschichte und Entwicklung des ehemaligen Kirchenkreises Esens liegt weiteres im Landeskirchlichen Archiv Hannover aufbewahrtes Archivgut u. a. in den Beständen "A 6 (Pfarrbestellungsakten)", "A 8 (Corpora bonorum)", "A 12d (Generalsuperintendentur Aurich)", "D 53 (Ephoralarchiv Reepsholt)", "D 57 (Ephoralarchiv Wittmund)" und "L 5i (Landessuperintendentur Aurich)" vor.

Siehe

Korrespondierende Archivalien

A 6 (Pfarrbestellungsakten), A 8 (Corpora bonorum), A 12d (Generalsuperintendentur Aurich), D 51 (Ephoralarchiv Emden), D 53 (Ephoralarchiv Reepsholt), D 57 (Ephoralarchiv Wittmund), D 80 (Ephoralarchiv Aurich [Großefehn]), D 81 (Ephoralarchiv Leer), D 82 (Ephoralarchiv Norden), D 107 (Ephoralarchiv Potshausen), L 5i (Landessuperintendentur Aurich)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

10,5

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet