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LkAH D 35

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Ephoralarchiv Hannover-Linden

Laufzeit

1394-2000

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

1. Inspektions- und Bestandsgeschichte

"Die Kirchen rund um Hannover gehörten ursprünglich zur Inspektion an der Neustädter Kirche, die 1642 errichtet wurde. An diese grenzten im Calenberger Lande die alten Inspektionen Jeinsen, Ronnenberg und Wunstorf. 1848 wurde die Superintendentur an der Neustädter Kirche aufgehoben und als ihre Nachfolgerin die Inspektion Hainholz errichtet, wo seit 1851 ein Superintendent seinen Sitz hatte. Aber bereits 1859 erfolgte die Verlegung des Superintendentursitzes nach Limmer. 1868 wurden die eigentlichen Vorstadtgemeinden Hannovers zur Inspektion Hannover zusammengefaßt. Dafür erhielt die Inspektion Limmer die Kirchen Seelze, Marienwerder und Kirchwehren aus der aufgehobenen Inspektion Seelze, sowie Lenthe aus der Inspektion Ronnenberg. Somit umfaßte die Inspektion nun folgende Kirchen: Limmer, Döhren, Kirchrode, Bothfeld, Langenhagen, Engelbostel, Hainholz, Marienwerder, Seelze, Kirchenwehren und Lenthe.
1909 erfolgte eine kirchliche Neugliederung des Raumes um Hannover. Die Inspektion Limmer erhielt nun den Namen "Linden", behielt aber ihren alten Sitz. Ihr wurden die Lindener Martins-, Bethelehems- und Zionskirche zugeschlagen, ebenso Ricklingen. Dafür trat sie Döhren, Kirchrode, Bothfeld, Langenhagen, Engelbostel, Hainholz und Marienwerder ab. Der Kirchenkreis zerfällt nunmehr in zwei deutlich voneinander abgehobene Hälften: Städtische Gemeinden im Bereich der ehemaligen Stadt Linden, sowie drei Landgemeinden im Landkreis Hannover.
Das Prinzip der Behandlung von Ephoralarchiven, bei der Umgliederung von Kirchen ihre Spezialakten abzugeben, ist auch in Limmer eingehalten worden. Da Limmer als Rechtsnachfolger der alten Inspektion an der Neustädter Kirche betrachtet werden kann, konnte gehofft werden, hier ein großes altes Ephoralarchiv vorzufinden. Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt. Offenbar sind bereits nach 1898 große Bestände alter Akten in Verlust geraten."

Mit diesem ernüchternden Ergebnis beendete Dr. Helmut Speer 1958 seine Bestandsaufnahme des Ephoralarchivs Hannover-Linden und fertigte ein Findbuch an, dessen Vorwort oben vorgestellt worden ist.
Der verbliebene Aktenbestand (Repositur) enthält daher vorwiegend Schriftgut des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

2. Der Bestand als Depositum im Landeskirchlichen Archiv

Der Kirchenkreis Hannover-Linden bestand bis Ende 2000 und ging im neuen Amtsbereich "Hannover-West" des Ev.-luth. Stadtkirchenverbandes Hannover auf. Als Folge der neuen Nutzung mancher kirchlicher Gebäude fehlten nun Räume zur Unterbringung der Archivalien, so dass das Ephoralarchiv Linden 2001 vom Landeskirchlichen Archiv Hannover als Depositum übernommen worde.
Das von Dr. Speer erstellte Findbuch wurde 2007 in eine EDV-Version umgesetzt. Dabei sind in der Regel die Originaleinträge übernommen worden, wobei jedem Eintrag eine neue Bestellnummer zugewiesen wurde, die sich an die alte Verzeichnung anlehnt. Auf andere Besonderheiten wird an entsprechender Stelle hingewiesen.

Literatur

Der Kirchenkreis Hannover-Linden. Gestalt und Geschichte. Festschrift zu seinem 100-jährigen Bestehen, hrsg. von Klaus Pape und Ekkehard Hieronimus, Osnabrück 1959; Fritz Garbe: Inventare der Archive des Kirchenkreises Hannover-Linden, Göttingen [1965].

Siehe

Korrespondierende Archivalien

A 1 (Pfarroffizialakten), A 6 (Pfarrbestellungsakten), A 9 (Visitationsakten), L 5 d (Landessuperintendentur Hannover)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

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