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NLA WO 283 N

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Teilnachlass des Geografen Dr. Eberhard Tacke

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Umfang: 9,4 lfdm
Inhalt: I. Materialslgen zur nds. u. dt. Papiergeschichte, dabei: Exzerpte betr. einzelne Papiermühlen alphab., genealogische u. sonstige Angaben über deren Personal alphab., Karteien, sonstige Materialslgen zu Papier (dabei Papiermacher, -mühlen, -fabrikation, Originalbüttenpapiere usw.), rd. 20.000 Wasserzeichenpausen. - II. Materialslgen zu Hagenorten, Industriegeschichte u. Weinbau in Nds., Geschichte des Sollingraumes.

Bestandsgeschichte

Herr Dr. Eberhard Tacke (* 6.1.1910, +25.12.1977), langjähriger Mitarbeiter am Niedersächsischen Institut für Landeskunde und Landesentwicklung an der Universität Göttingen, hat im Laufe der Jahre allein oder unter Mitwirkung seiner Gattin Irmgard geb. Jantz (+1981) rund 50 Arbeiten zur niedersächsischen Papiergeschichte veröffentlicht. Nach langjährigen Archiv- und Kirchenbuchforschungen plante Dr. Tacke zwei Bücher mit dem Titel "Die Wappen Niedersachsens und angrenzender Gebiete im Spiegel der Wasserzeichen" und "Die Papiermacher der vorindustriellen Zeit in Niedersachsen und angrenzenden Gebieten". Die Hauptgrundlage für das erstgenannte Buch sollte eine Sammlung von mehr als 20 000 Wasserzeichen-Pausen bilden, die größtenteils in den Jahren 1957 - 1961 von Irmgard Tacke erarbeitet worden ist. Mit dem zweiten der genannten Buchtitel wurde für Niedersachsen und die angrenzenden Gebiete eine soziologisch-morphologische Untersuchung und Darstellung des Berufsstandes der vorindustriellen Papiermacher angestrebt, wie es sie in dieser Breite und Tiefe bisher nirgends gibt.

Der Tod von Dr. Eberhard Tacke 1977 hat das Zustandekommen der beiden Bücher und anderer Pläne vereitelt.

Auf das Angebot des Staatsarchivs Wolfenbüttel vom 28.12.1977, einen Bestand "Nachlaß Dr. Eberhard Tacke" zu bilden antwortete Frau Tacke Ende Januar 1978: "Mein Mann hat in unserem gemeinsamen Testament festgelegt, dass er sich freuen würde, wenn mit seinem für Publikationen noch weithin unausgeschöpften handschriftlichen Material junge Forscher weiterarbeiten würden. So ist der Vorschlag, im Staatsarchiv Wolfenbüttel einen Bestand "Nachlaß Dr. Eberhard Tacke" einzurichten, ganz im Sinne unseres Testamentes".

Die nachstehend verzeichneten handschriftlichen Materialien betreffend Papiergeschichte, niedersächsische Hagenorte, Industrien und Industriestatistik, Weinbau und Geschichte des Sollings sind mit Hilfe von Herrn Direktor a.D. Erich Mäder, Leiter des Glashüttenmuseums in Grünenplan, am 21.3.1978 (Zugangsbuch 11/1978) neben etwa 180 Büchern und Schriften vornehmlich zur Papiergeschichte dem Staatsarchiv Wolfenbüttel übergeben worden.

Material Dr. Tackes zur Spiegelglashütte Grünenplan sowie Ausarbeitungen zur Glasforschung daselbst sind von Dr. Mäder nach Grünenplan gebracht worden. (Vgl. Dienstbücherei Zg. 265/82). (Glasmuseum)

Das Findbuch wurde vom Angestellten H. Wöhler geschrieben.

Wolfenbüttel, im Dezember 1978

Joseph König

Nachtrag zum Vorwort:

Aus dem wissenschaftlichen Nachlass von Dr. E. Tacke, dessen Fachgebiet Geographie und Geschichte waren, hat das Niedersächsische Institut für Landeskunde und Landesentwicklung an der Universität Göttingen Unterlagen über Raseneisenstein, Leineleggen, Zuckerfabriken, Salinen und Glashütten übernommen. Ferner befinden sich die großmaßstäblichen Kartenvorlagen betr. die Lage der Papiermühlen bei diesem Institut [siehe hier Seite 99a-99g].

Die Wasserzeichenpausen (283 N 1399 - 1505) sind mit einigen Ausnahmen landschaftlich geordnet und nach einzelnen Papiermühlen untergliedert. Die am oberen Rand der Pausen befindlichen Ziffern und das Datum der Anfertigung der Pausen sind für die Benutzung ohne Belang. Bei den im Stadtarchiv Göttingen gefertigten Wasserzeichenpausen (283 N 1486 - 1491) handelt es sich um Wasserzeichen verschiedener Papiermühlen, also nicht nur des Göttinger Raums. Die Pausen von 283 N 1495 (THK Milesien) sind Wasserzeichen mit Meisterzeichen und Jahreszahl.

Literatur

-Joseph König: Eberhard Tacke zum Gedächtnis (In: Blätter für Deutsche Landesgeschichte, 115. Jg., 1979, S. 175 f.) [Lebenslauf und Würdigung].

-Eberhard Tacke: Standorte der Papiererzeugung in Niedersachsen und angrenzenden Gebieten (In: Neues Archiv für Niedersachsen Bd. 13, 1964, S. 251-263) [über Tackes Papierforschungen; beiliegend Karte "Standorte der Papiererzeugung - Niedersachsen und angrenzende Gebiete" (bis 1834)].

-Wirtschaftshistorische Archiv- und Literaturhinweise (In: Neues Archiv für

Niedersachsen, Bd. 32, 1983, S. 299-310 [über Tackes Nachlass im Niedersächsischen Institut für Landeskunde und Landesentwicklung an der Universität Göttingen]. (siehe hier Seite 99a - 99g)

-Gerhard Meyer: Eberhard Tacke (in: Derselbe: Kleiner Führer durch das Schrifttum des Landkreises Holzminden, 1987, S. 99f.)

-Bibliographie der Veröffentlichungen von Dr. Tacke: s. Nr. 1597f.


Abkürzungen

BP = Briefpartner Dr. E. Tackes

P-Industrie = Papierindustrie

PF = Papierfabrik

PM = Papiermühle

P-Mühlen = Papiermühlen

P-Meister = Papiermeister

Pappen-F = Pappenfabrik

Pappen-M = Pappenmühle

Wind-M = Windmühle

WZ = Wasserzeichen

WZP = Wasserzeichenpausen

Lit. = Literatur (= Anhang II des Findbuchs)