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NLA AU Rep. 56

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Gewerbeaufsichtsamt Emden

Laufzeit

1892-2006

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Seit ihren Anfängen als "Gewerbeinspektion" war die Aufgabe der Gewerbeaufsicht die Genehmigung und Überwachung gewerblicher Betriebe und ihrer technischen Anlagen, aber auch Fragen der Arbeitsordnung, der Sonntagsarbeit, der Arbeit von Jugendlichen und Freauen sowie die Beobachtung und Schlichtung von Streiks und Aussperrungen.

Bestandsgeschichte

Seit ihren Anfängen als "Gewerbeinspektion" war die Aufgabe der Gewerbeaufsicht die Genehmigung und Überwachung gewerblicher Betriebe und ihrer technischen Anlagen, aber auch Fragen der Arbeitsordnung, der Sonntagsarbeit, der Arbeit von Jugendlichen und Frauen sowie die Beobachtung und Schlichtung von Streiks und Aussperrungen. Damit erfüllte sie sowohl polizeiliche als auch sozialpolitische Aufgaben.

Diese Aufgaben oblagen anfangs einem Gewerberat, der für alle Regierungsbezirke der Provinz Hannover zuständig war. Seit dem 1. April 1908 nahm ein bei der Regierung in Osnabrück angesiedelter Regierungs- und Gewerberat auch die Gewerbeaufsicht im Regierungsbezirk Aurich wahr. Zu seiner Unterstützung wurde eine Gewerbeinspektion errichtet, die ab 1894 ihren Sitz in Leer, seit dem 1. April 1897 aber in Aurich hatte. Sie wurde bis 1919 von einem Gewerbeinspektor, dann von einem Gewerberat geleitet.

Von 1914-1937 bestanden nebeneinander Gewerbeaufsichtsämter in Aurich und in Emden. Seither besteht allein die Emder Behörde, deren Zuständigkeit neben dem ehemaligen Regierungsbezirk Aurich auch die Kreise Aschendorf-Hümmling und Meppen umfaßt.

Der vorliegende Bestand enthält die älteren Akten des Gewerbeaufsichtsamtes in Emden, einschließlich einiger Akten des Gewerbeaufsichtsamtes in Aurich. Unter den in letzter Zeit übernommenen Genehmigungsurkunden und Erlaubnisscheinen des Gewerbeaufsichtsamts in Emden für gewerbliche Betriebe und technische Anlagen finden sich in der Regel nur solche größerer privater sowie kommunaler Betriebe, in denen sich neben den allgemeinen technischen Belangen für die jüngste Zeit auch die zunehmend an Bedeutung gewinnenden Fragen des Umweltschutzes dokumentieren lassen.

Der bisher durch ein Hilfsfindmittel erschlossene Bestand machte lediglich 1 Fach aus (9 Nummern) und umspannte lediglich den Zeitraum von 1899-1925. Das vorliegende Findbuch bietet nunmehr auch die jüngeren Aktenzugänge des Gewerbeaufsichtsamtes Emden (acc. 1972/8; 1972/17; 1973/3; 1973/7 und 1974/2).

Aurich, Juli 1988

Dr. Herbert Reyer

Das 1914 gegründete Gewerbeaufsichtsamt in Emden, das früher im Emder Handelshof, während des Zweiten Weltkrieges in der Friedrich-Naumann-Straße in Räumen von der Größe einer kleinen Privatwohnung und nach dem Krieg in einem Gebäude Am Delft (Nr. 29) untergebracht war, befindet sich seit 1983 in der Brückstraße (Nr. 38) in einem ehemaligen Polizeigebäude in der Nähe der Post und der Feuerwehr.

In der Registratur des Gewerbeaufsichtsamts Emden werden ca. 14.000 (Stand: 1994) sog. Betriebsakten (= Firmenakten) geführt. Daneben gibt es sog. Genehmigungsakten, die sich auf einzelne genehmigungspflichtige Projekte (Fabrikhallen usw.) beziehen. Sie enthalten heute in der Regel die von der zuständigen Kreisverwaltung erteilten "Genehmigungsurkunden". Bis 1992 wurden auch Schiffsakten geführt. Spezielle Sachakten entstehen außerdem z.B. zum Strahlenschutz, zur Flächennutzung und zur sog. Bauleitplanung.

Da die letzte Abgabe von 1974 stammt, muß davon ausgegangen werden, daß beim Umzug 1983 ein Teil der Altregistratur vernichtet wurde, darunter möglicherweise auch Akten zur Werft "Schulte & Bruns" nach 1939. Ein weiterer Teil aus dem Zeitraum von ca. 1895 bis ca. 1940 lag bis 1994 auf einem Seitenboden des Amts in 13 großen Kartons. Er enthielt eine große Zahl behörden-, firmen-, technik- und sozialgeschichtlich bedeutsamer Akten, darunter auch die ältesten Jahresberichte des Amtes, Akten über die Nordseewerke und über die für Ostfriesland so wichtigen Ziegeleien, oder auch Akten über Frauen- und Kinderarbeit oder zu Maßnahmen während des Ersten Weltkriegs. Die übernommenen Akten hatten einen Umfang von 3,5 lfm. und erhielten die Zugangsnummer 1994/15. Die Zahl der Akten im Bestand erhöhte sich von 78 auf 240.

Bei der Verzeichnung des Neuzugangs von 1994 wurde ich von Frau Hennings unterstützt. Die Gliederung des bisherigen Findbuchs wurde entsprechend den neuen Gegebenheiten verändert und das gesamte Findbuch einer Revision unterzogen. Dabei wurden u.a. die bislang fehlenden Vorprovenienzen "Gewerbeinspektion/-aufsichtsamt Aurich" und "Gewerbeinspektion/-aufsichtsamt Lingen" ergänzt, wobei jedoch auf eine Unterscheidung in Teil- und Vorprovenienz verzichtet wurde. Akten zur Geschichte des Ersten Weltkriegs und der Weimarer Republik wurden eingehender erschlossen und indiziert.

Heranzuziehen sind zu Fragen der Gewerbeaufsicht auch Akten der Regierung Aurich im Bestand 16/1 (Klassifikationsgruppe 11.5 = Gründung, Schriftwechsel, Jahresberichte, Personalia) und Rep. 17/3 (Gliederungspunkt 07 = Gewerbeaufsicht)

Aurich, Mai 1999

Dr. Wolfgang Henninger

Im Mai 2004 sowie erneut im Juni 2005 konnten weitere Altakten bewertet und übernommen werden, die noch zur Überlieferungsschicht 1895/1940 gehörten (acc. 2004/33 und 2005/42), außerdem Akten aus der jüngeren Registratur. Insgesamt ist jedoch zu beachten, dass die Aussagekraft der modernen Betriebsakten stark verringert ist und in der Regel nur noch Prüfungsergebniss enthält. In der qualitativen Bewertung mußte daher ein strenger Maßstab angelegt werden.

Folgende ältere Bücher des Gewerbeaufsichtsamts sind im Juni 2005 in die Dienstbibliothek übernommen worden:
1) Otto Wehn, Die Bekämpfung schädlicher Erwerbsarbeit von Kindern als Probelm der Fürsorge, Langensalz 1925 (Bibl. 2005/120);
2) Titel VI und VIa der Gewerbeordnung. In der Fassung des Gesetzes zur Änderung der Gewerbeordnung (Handwerksnovelle). Vom 11. Februar 1929 (...). Zusammengestellt und herausgegeben von der Geschäftsstelle des Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertages, Hannover 1929 (Bibl. 2005/119)

Aurich, Juni 2004 - Juni 2005

Dr. Wolfgang Henninger

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet