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NLA BU Dep. 11

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Schaumburg-Lippischer Heimatverein, Archivaliensammlung

Laufzeit

1379-2008

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Abteilung: Akten nichtstaatlicher Provenienz, Deposita, allgemein.
Inhalt: Sammlungsgut zu einem sehr breit gestreuten Themenkreis. Darin können sich viele Überraschungen verbergen. Für den Nachlass des Bückeburger Heimatforschers Hokamp wurde ein eigener Teilbestand (Dep. 11 H) gebildet.
Umfang: 9,13.
Erschließung: Findbuch, EDV.

Bestandsgeschichte

Der größte Teil der Archivaliensammlung des Schaumburg-Lippischen Heimatvereins gelangte im Herbst 1963 als Depositum in das Niedersächsische Staatsarchiv in Bückeburg und wurde im folgenden Jahr durch Friedrich-Wilhelm Schaer verzeichnet. Es handelte sich um Schriftgut vor allem folgender Provenienzen:
1. Akten des ehemaliegen Samtarchivs (L 1), der Alten Regierungsregistratur (L 2), der Registratur III der Hofkammer
und dem Jüngeren Kammerarchiv (K 2)
2. Sammlungen von Drucksachen und Gelegenheitsschriften
3. Schenkungen an den Verein
4. Zettelsammlungen und Nachlässe von Vereinsmitgliedern (Pastor Heidkämper, Prof. Koch, Prof. Westerich)

Schriftgut aus der Geschäftsführung des Vereins, d. h. das Vereinsarchiv im eigentlichen Sinne, befand sich nur in geringer Zahl darunter.
Bei der Verzeichnung von 1963 wurden durch Schaer 13 Sachgruppen gebildet. Die wissenschaftlichen Nachlässe der Vereinsmitglieder wurden auf die verschiedenen Sachbetreffe verteilt.
In der Folgezeit kam vor allem in drei Ablieferungen weiteres Schriftgut in das Archiv: acc. 31/85 (Dez. 1985), acc. 12/87 (März 1987) und acc. 5/88 (Febr. 1988). Die Verzeichnung der beiden kleineren Ablieferungen aus den Jahren 1985 und 1988 besorgte im Rahmen eines Praktikums Herr Ulrich Bartels im Juni 1988, die der weit umfangreicheren Akzession vom März 1987 erfolgte im Sommer 1989 durch den Unterzeichneten. In beiden Fällen wurde als Signatur die Bezeichnung der Akzession, ergänzt durch laufende Nummer, beibehalten; die Zuordnung zu den Sachgruppen erfolgte über die Klassifikation. Die von Schaer gefundene Ordnung nach Sachbetreffen wurde
im wesentlichen beibehalten. In einigen Punkten waren allerdings Änderungen unumgänglich. So wurden aufgrund der Zusammensetzung der Akzession 12/87 zwei neue Sachgruppen gebildet: 12 (Vereinsaktivitäten) und 13 Vorträge). Im ersten Falle handelt es sich

um Teile der Vereinsregistratur, im zweiten um Mitschriften von Vorträgen unterschiedlicher Personen vor dem Heimatverein. Der umfangreiche wissenschaftliche Nachlaß von Hans Rausch wurde, thematisch gegliedert (Heimatkunde, Sprache und Literatur, Vermischtes), nicht getrennt und in die Abteilung 9 (Familiengeschichte, Nachlässe) eingeordnet. Die in acc. 12/87 zahlreich vorhandenen Karten wurden den Akten entnommen und der Kartensammlung des Heimatvereins eingeordnet. Die ebenfalls gefundenen Siegel liegen bei der Siegelsammlung des Vereins, sind aber noch nicht verzeichnet. Die Herstellung des Findbuches wurde im wesentlichen von Frau Dagmar Köneke und Frau Iris Laue besorgt.

Ende 1994 wurden durch das Heimatmuseum zahlreiche Geschäftsbücher der ehemaligen Firma Altenburg an das Staatsarchiv abgegeben (Acc. 61/94). Die Unterlagen wurden, um die Benutzbarkeit zu erleichtern, im Findbuch zum Bestand Dep. 52 (Firma Altenburg) verzeichnet.

Sammlung Hokamp
1. Zur Person
Heinrich Hokamp wurde am 29. April 1908 in Winterberg/ Westfalen geboren. Als studierter Elektroingenieur lebte er später in Witten/Ruhr, bevor er sich in Bückeburg, dem Heimatort seiner Ehefrau, niederließ. Zuletzt war er bei der Bundeswasserverwaltung tätig. Zu Beginn der 1920er Jahre wurde sein Interesse an Familienforschung geweckt. Zunächst konzentrierte er sich dabei auf die Träger seines eigenen Namens Hokamp (und verwandter Schreibweisen), die er sämtlich auf eine aus den Niederlanden eingewanderte Urfamilie zurückführte. Die Kontaktaufnahme mit den noch lebenden Namensträgern hatte die Gründung eines "Familienverbandes Hokamp" zur Folge. Jahrzehnte später korrespondierte Hokamp mit etwa 1000 Angehörigen aus deutschen und amerikanischen Familien. Bald betrafen Hokamps genealogische Interessen aber nicht nur seine eigene Familie. Seit 1925 war er als "Sippenforscher" Mitglied im

Reichsverband der Sippenforscher und Heraldiker e. V. Auf Anfrage führte er genealogische Recherchen sowie solche zu Firmen und Höfen durch und erstellte Ahnenpässe, Stamm- und Ahnentafeln. Während seine Forschungsgebiete zunächst im heutigen Nordrhein-Westfalen lagen (Bochum, Herne, Wattenscheid, Hagen, Ennepe-Ruhr-Kreis, Witten, Dortmund, Hamm, Soest, Bielefeld, Herford und Minden), konzentrierte er sich nach seinem Umzug nach Bückeburg auf den Schaumburger Raum und Ost-Westfalen. In diesem Zusammenhang war er ein häufiger Benutzer der Bestände des Hauptstaatsarchivs Hannover, später des Staatsarchivs Bückeburg. In Bückeburg trat er dem Heimatverein bei und leitete hier die Arbeitsgruppe
Familienforschung. Daneben betrieb er Forschungen zur Heimat- und Stadtgeschichte, publizierte zahlreiche Artikel
in den "Schaumburg-Lippischen" Heimatblättern und nicht zuletzt ein Buch über die Bückeburger Häuser und ihre
Bewohner. Ein weiteres Forschungsinteresse, das in dem vorliegenden Nachlaß allerdings nur am Rande dokumentiert ist, betraf "Männer der Technik", vor allem Ballonfahrer und Astronauten. Am 4. Mai 1986 verstarb Heinrich Hokamp in Bückeburg.

2. Zum Bestand
Im Juni 1997 gelangten über Herrn Ptack (Landesmuseum /Heimatverein) die Reste der Hokampschen Sammlung, die ursprünglich über 200 Aktenordner und Bücher umfaßt haben soll, ins Staatsarchiv, wo sie dem Depositum Dep. 11 (Heimatverein) als Dep. 11 H, acc. 23/97 angegliedert wurden. Der größte Teil des Bestandes enthält genealogisches Material zu einzelnen Familien. In der Regel handelt es sich dabei um Auftragsarbeiten, die Hokamp gegen Unkostenerstattung übernahm. Sie bestehen aus Korrespondenzen, Fotokopien, Quellen- und Literaturexzerpten sowie Stamm- und Ahnentafeln, gelegentlich Zeitungsausschnitten und Fotos. Hervorzuheben sind die Unterlagen zur Familie Pestel, insbesondere zu den

Rintelner Professoren dieses Namens. Die Unterlagen aus den 1930/40er Jahren betreffen zwar nicht den Schaumburger Raum, sondern Gegenden außerhalb des Bückeburger Archivsprengels, wurden aber aufbewahrt, da sie interessante Zeugnisse über Familienforschung während des Dritten Reichs und vor allem während der Kriegszeit darstellen.
Im Sommer 1997 wurde der Bestand von Archivassessorin Dr. Silke Wagener verzeichnet. Kassiert wurden Dubletten sowie Fotokopien von Beständen des Staatsarchivs Bückeburg, ferner solche Kopien, deren Herkunft nicht mehr zu ermitteln war. Übrig blieben etwa 1,5 lfd. m Akten. Für die Benutzung gelten die allgemeinen Benutzungsbestimmungen für die niedersächsischen Staatsarchive.

Der zunächst unter der Bezeichnung "Dep. 11 H" aufgestellte Bestand wurde im September 2005 von Dr. Brüdermann dem Bestand Dep. 11 unter einem eigenen Gliederungspunkt zugefügt.

Anläßlich von Neuzugängen im Dezember 2006 wurde der Bestand von Dr. Stefan Brüdermann umgegliedert, so dass die eigenen Verwaltungsakten des Heimat- und Geschichtsvereins besser erkennbar werden.

Siegelsammlungen des Vereins (zum Teil in beklagenswertem Zustand) wurden unter S 3 gelagert.

Die in der Kartensammlung (S 1) des Staatsarchivs befindlichen Karten und Pläne wurden mit in diesem Findbuch aufgeführt (Abschnitt 4), die Urkunden des Vereins befinden sich in Orig. Dep. 11 und sind derzeit noch nicht in AIDA erfasst.

Zugänge bis 2009 wurden eingearbeitet, das Findbuch ist derzeit auf dem aktuellen Stand. Es umfasst folgende Akzessionen: 31/85, 12/87, 5/88, 61/94, 28/95, 23/97, 2006/016, 2009/007.

Literatur: Heinrich HOKAMP, Residenz Bückeburg. Einwohner, Hausbesitzer, Straßen und Häuser 1600 - 1880 (= Deutsche Ortssippenbücher Reihe B, Bd. 17), Frankfurt / Main 1981.

Dr. Stefan Brüdermann, August

Nachtrag: Zu diesem Bestand gehört auch eine unverzeichnete Siegel- und Stempelsammlung, die sich im Magazin OG 2 > Regalreihe 312, Zugang 1800/44 befindet. Ursprünglich war diesen unter S 3 unverz. Lagerungsbestand eingetragen.

2013

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

teilweise verzeichnet

Abgeschlossen: Nein

Georeferenzierung

Bezeichnung

Fürstentum/Land Schaumburg-Lippe

Zeit von

1815

Zeit bis

1946

Objekt_ID

3232256

Ebenen_ID

10

Geo_ID

10-3232256

Link

Fürstentum/Land Schaumburg-Lippe

Georeferenzierung

Bezeichnung

Kreis Schaumburg-Lippe

Zeit von

1948

Zeit bis

1955

Objekt_ID

1

Ebenen_ID

1320

Geo_ID

1320-1

Link

Kreis Schaumburg-Lippe

Georeferenzierung

Bezeichnung

Kreis Schaumburg-Lippe

Zeit von

1955

Zeit bis

1974

Objekt_ID

4

Ebenen_ID

1220

Geo_ID

1220-4

Link

Kreis Schaumburg-Lippe

Georeferenzierung

Bezeichnung

Kreis Schaumburg-Lippe

Zeit von

1974

Zeit bis

1977

Objekt_ID

9

Ebenen_ID

720

Geo_ID

720-9

Link

Kreis Schaumburg-Lippe