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WirtA BS NWA 80

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Wilke-Werke, Braunschweig

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Bereits 1856 gegründete der Schlosser August Wilke in Braunschweig einen Schlossereibetrieb, der aufgrund der hohen Nachfrage in den kommenden Jahren ständig expandierte. 1865 zog das Unternehmen, das nun den Namen A. Wilke, Maschinenfabrik, Braunschweig trug, auf das Gelände an der Frankfurter Straße um. Als drei Jahre später W. Kemmer in die Firma eintrat, änderte sich der Name erneut, jetzt in A. Wilke & Comp., Maschinenfabrik, Braunschweig. Man befasste sich damals mit der Herstellung von Dampfkesseln, Gasbehältern, Stahlkonstruktionen und Brücken. Am 14. Juni 1881 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und hieß nun Dampfkessel- und Gasometerfabrik vormals A. Wilke & Comp.. Die Firma war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine der großen Braunschweiger Maschinenbauanstalten. Zusammen mit der heute noch existierenden Braunschweiger Maschinenbau-Anstalt (BMA), den Luther-Werken und der Fabrik Karges-Hammer bildeten sie das Industriegebiet im Südwesten Braunschweigs. Wie es der alte Name schon andeutet, produzierte man vor allem Gasbehälter. Aber auch das sogenannte Josephskreuz, ein kreuzförmiger Aussichtsturm in Stahlskelettbauweise bei Stolberg im Harz wurde von Wilke errichtet (1896). In den folgenden Jahrzehnten konnte das Unternehmen gute Erfolge verzeichnen und erweiterte seine Produktpalette (Ölverarbeitung). 1936 wurde der Name erneut geändert in Wilke-Werke AG. Damit einher ging der Ausbau des Werkes: von 1932 bis 1940 wurden insgsamt 2,25 Mio. Reichsmark investiert. Man produzierte vorwiegend Kessel und Tankanlagen, später auch Teile für den Brückenbau an den Reichsautobahnen und während des Zweiten Weltkriegs verschiedene Rüstungsgüter, darunter auch Druckkörper für U-Boote und Teile für Minensuchgeräte. 1943 arbeiteten in dem Betrieb über 1700 Menschen. Am Ende des Zweiten Weltkrieges sind zwei Drittel der Gebäude und ein Viertel der Maschinen zerstört. Auf die drohende Demontage weitere Anlagen wird verzichtet, da der Betrieb von den britischen Besatzungstruppen als wichtig eingestuft wird. Ende 1945 sind wieder 640 Arbeiter bei den Wilke-Werken beschäftigt. 1978 kam es zum Konkurs, die letzten 375 Arbeiter wurden entlassen. (Quelle: http://www.amaot.de/orte/wilke.htm)

Bestandsgeschichte

Der Bestand enthält derzeit lediglich eine Zeitungsausschnittsammlung über die Wilke-Werke im Zeitraum 1950-1975.

Wolfenbüttel, September 2016

Dr. Martin Fimpel

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: nein

teilweise verzeichnet