Gesamtbergamt Obernkirchen
1731-1929
Abteilung: Akten nichtstaatlicher Provenienz, Deposita, allgemein.
Inhalt: Unterlagen aus der Verwaltung des Steinkohlenbergbaus, eines der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Schaumburg bis zur Einstellung der Förderung im Jahr 1961.
Umfang: 11,2 m.
Erschließung: Findbuch, EDV.
Nach der Teilung der alten Grafschaft Schaumburg 1647 in die Grafschaft Schaumburg-Lippe und die hessische Grafschaft Schaumburg blieben die schaumburgische Steinkohlenbergwerke als Gesamtbergamt Obernkirchen in gemeinsamer Verwaltung der beiden Landesherren. 1866 ging der hessische Anteil auf den preußischen Staat über und wurde in die dortige Bergverwaltung eingegliedert. Auf schaumburg-lippischer Seite lag die Verwaltung der Kohlegruben bei der fürstlichen Rentkammer, bis es nach 1918 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung zwischen dem ehemaligen Fürstenhaus und dem neugeschaffenen Freistaat Schaumburg-Lippe zu einer Aufteilung kam. 1925 verkaufte das Fürstenhaus, 1940 der Freistaat Schaumburg-Lippe seine Anteile an die PREUSSAG, die daraufhin die Bergwerke Barsinghausen und Obernkirchen organisatorisch zusammenfaßte und die Verwaltung nach Barsinghausen verlegte. Ende 1960 wurde der schaumburgische Steinkohlenbergbau aus Rentabilitätsgründen eingestellt.
1872 wurden vom Gesamtbergamt Obernkirchen ältere Akten an das schaumburgische Samtarchiv in Bückeburg abgegeben. Diese Unterlagen gingen in das Eigentum des Landes Schaumburg-Lippe bzw. als dessen Rechtsnachfolger des Landes Niedersachsen über. Das gleiche gilt für die kleinere Ablieferung acc. 28/93, die das Staatsarchiv von Privat erhielt. Die restlichen Akten, die 1951 von der PREUSSAG dem Staatsarchiv Hannover auf dem Wege der Deponierung übergeben wurden, blieben dagegen weiterhin im Eigentum der PREUSSAG.
Die Springnummern erklären sich daraus, daß die Verzeichnung in den 50er Jahren anhand eines älteren Repertoriums erfolgte, in dem in der Zwischenzeit bereits kassierte Akten noch aufgeführt waren.
Die im Staatsarchiv Bückeburg vorhandenen Quellen zu Geschichte des Gesamtbergamts Obernkirchen und des schaumburgischen Steinkohlenbergbaus insgesamt werden weitgehend erfaßt durch das von Susanne RIEDMAYER bearbeitete sachthematische Verzeichnis: Quellen zur Geschichte des Schaumburgischen Bergbaus im Staatsarchiv Bückeburg (Inventare und kleinere Schriften des Staatsarchivs in Bückeburg 2), 1995. Die Erstellung des vorliegenden Findbuches erfolgte durch den Unterzeichneten.
Bückeburg, April 1995
gez. Dr. Böhme
Der Bestand H 45 (Gesamtbergamt Obernkirchen) wurde (wie früher schon der Bestand L 45 [Gesamtbergamt Obernkirchen]) aufgelöst und in den Bestand Dep. 1 überführt.
Bückeburg, im Februar 2002 gez. Dr. Höing
2003 wurden 169 Akten abgegeben, die in den Besitz des Kultur-Förderverein Schaumburger Bergbau e. V. gekommen waren (Acc. 2003/6). gez. Dr. Brüdermann
Abgeschlossen: Ja
abgeschlossen
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b786