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WirtA BS NWA 11

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Bühler AG (ehem. MIAG)

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

1972 übernahm die schweizerische Bühler AG das traditionsreiche und ebenfalls weltweit agierende Braunschweiger Unternehmen MIAG (Mühlenbau und Industrie AG). Der Bestand enthält das historische Bildarchiv der MIAG.

Umfang: ca. 7000 Archivalien

Bestandsgeschichte

Die Bühler Holding AG mit Sitz in Uzwil ist ein international tätiger Schweizer Technologiekonzern. Das Familienunternehmen ist auf Verfahrenstechnik spezialisiert, insbesondere im Bereich der Produktionstechnologien zur Herstellung von Nahrungsmitteln und technischen Materialien. Die in über 140 Ländern tätige Bühler Gruppe beschäftigt weltweit knapp 6900 Mitarbeiter (Stand 2007).
1972 übernahm Bühler das traditionsreiche und ebenfalls weltweit agierende Braunschweiger Unternehmen MIAG Mühlenbau und Industrie AG. Die Mühlenbau und Industrie Aktiengesellschaft (MIAG), ist ein ehemaliges Maschinenbauunternehmen mit Schwerpunkt auf Getreidemühlen, Fahrzeugbau, Produktionsanlagen verschiedenster Art. Die Firma entstand am 1925 in Frankfurt/Main aus der Fusion der dort ansässigen Hugo Greffenius AG mit vier weiteren Getreidemühlenherstellern:

* Mühlenbauanstalt und Maschinenfabrik vorm. Gebrüder Seck - Dresden-Zschachwitz, gegr. 1873
* Maschinenfabrik für Mühlenbau, vorm. C.G.W. Kapler Akt.Ges. - Berlin
* G. Luther, Maschinenfabrik und Mühlenbau (Luther-Werke) - Braunschweig, gegr. 1875
* Braunschweigische Mühlenbauanstalt Amme, Giesecke & Konegen (AGK) - 1895 von den ehemaligen Luther-Mitarbeitern Ernst Amme, Carl Giesecke & Julius Konegen gegründet.

Anfang der 1931 Jahre wurde der juristische Firmensitz nach Braunschweig verlegt.

Nach der Übernahme durch Bühler hieß die Braunschweiger Niederlassung Bühler-MIAG GmbH. Nach einem Wechsel des Firmenleitbildes 1989 wurde der Zusatz "MIAG" entfernt und die Braunschweiger Niederlassung nennt sich fortan "Bühler GmbH". Die Bereiche Zementanlagen und Mischbetttechnik der Bühler-MIAG GmbH wurden 1981 bzw. 1984 durch Orenstein & Koppel übernommen, die heute zu ThyssenKrupp gehören.

Im Jahre 2007 übernahm das Niedersächsische Wirtschaftsarchiv das historische Bildarchiv als Depositum. Vermutlich handelt es sich dabei aber nur um einen größeren Teil des alten Bildarchivs, weil dieser Bestand knapp 7000 Einheiten umfasst,

die unternehmensinternen Altsignaturen aber einen ursprünglichen Umfang von knapp 20 000 Einheiten andeuten. Der Bestand verwahrt überwiegend Abbildungen aus dem Zeitraum 1900 bis 1930 und zeigt das enorme maschinenbauliche Spektrum des Unternehmens bzw. seiner Vorgängerunternehmen auf, die ihre Produktion in die ganze Welt lieferten.

Die Titelaufnahmen und die Indices des vorliegenden Bestandes wurden von Frau Margit Zeitl erstellt. Die Entstehungszeit der meist undatierten Abbildungen wurde pauschal mit 1900-1930 benannt. Selbstverständlich wäre bei einzelnen Bildern eine genauere Eingrenzung möglich gewesen. Andererseits ermöglichte die Pauschalisierung raschere Verzeichnungsfortschritte, weshalb dieses Verfahren gewählt wurde. Die Fachaufsicht und die Schlussredaktion nahm der Unterzeichnende vor. Am Anfang der Verzeichnung wurde Wert gelegt auf eine Provenienzbestimmung der einzelnen Vorgängerfirmen bzw. Teilbereiche des heutigen Unternehmens. Das erwies sich jedoch teilweise als schwierig und unergiebig, so dass im Laufe der Erschließung darauf verzichtet wurde. Aufgrund der Bedeutung des Weltunternehmens und aufgrund der bereits vorhandenen Objektbeschreibungen wurde entschieden, die Abbildungen einzeln zu verzeichnen, so dass der gezielte Zugriff auf die Einzelaufnahmen möglich ist.

Die Stiftung Niedersächsisches Wirtschaftsarchiv Braunschweig dankt der Bundesagentur für Arbeit für die bewilligten Fördermaßnahmen zur Erschließung dieses Archivbestandes.

Wolfenbüttel, im Februar 2009

Dr. Martin Fimpel

Am 9. Mai 2019 übertrug die Bühler GmbH mit Sitz in Braunschweig den Bestand in das Eigentum des Niedersächsischen Wirtschaftsarchivs.

Literatur:

MIAG Bühler 1846-1996. Chronik einer Maschinenfabrik von außergewöhnlicher Vielseitigkeit. Hrsg. v. Bühler GmbH, Braunschweig 1996

Ursula Wolfff, Wirtschaft und soziale Lage im Herzogtum Braunschweig, in: Jörg Leuschner, Claudia Märtl, Karl-Heinz Kaufhold (Hrsg.), Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Braunschweiger Landes vom Mittelalter bis zur Gegenwart Bd. 3 Neuzeit, hier S. 179 f.

Lit.: Rüdiger Hagen, Mühlenbau und Mühlen im

Braunschweiger Land, eine bemerkenswerte Brücke zwischen Tradition und Moderne, in: Braunschweigische Heimat 96. Jg., Heft 1/2010, S. 20-22

Einschlägiger Bestand des Staatsarchivs Wolfenbüttel

1008 N

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: nein

teilweise verzeichnet