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NLA WO 231 N

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Familie von Löhneysen auf Neindorf

Laufzeit

1585-1869

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

Die Familie Löhneysen gehörte zum oberpfälzischen Uradel. 1583 trat Georg Engelhard von Löhneysen (1552-1622) aus Senkendorf bei Kemnath als fürstlicher Stallmeister zu Gröningen in den Dienst von Heinrich Julius, postulierter Bischof von Halberstadt und Sohn Herzog Julius' von Braunschweig-Wolfenbüttel. 1589 folgte er Heinrich Julius nach Wolfenbüttel, wo dieser die Nachfolge seines Vaters antrat. 1594 erfolgte seine Ernennung zu einem herzoglichen Berghauptmann. Der auch publizistisch tätige Löhneysen gelang es, durch seine Tätigkeiten umfangreichen Besitz zu erwerben, so u.a. ab 1589 in und um Remlingen von den Asseburgern, in Semmenstedt und schließlich das Dorf Neindorf südöstlich von Wolfenbüttel, das er 1605 mit allen Zubehörungen und Rechten erwarb.

Nach seinem Tod ging der Besitz an seine Söhne Wolf Ernst (gest. 1622) und Heinrich Julius (gest. 1627) über. Nach der Schlacht bei Lutter (1626) flohen Heinrich Julius' Ehefrau und der unmündige Sohn Friedrich Ulrich nach Preußen, letzterer kehrte 1643, um Neindorf, das zwischenzeitlich die Äbtissin von Gandersheim als erledigtes Lehen eingezogen hatte, wieder in Besitz zu nehmen. Andere Besitzungen bei Remlingen und Semmenstedt konnten dagegen nur noch bedingt wiedererlangt werden.

1653 teilten Friedrich Ulrich und sein Bruder Engelhard Christoph die Besitzungen der Familie; ersterer erhielt Remlingen, letzterer Neindorf. Die Remlinger Linie erlosch 1774, so dass der Besitz wieder in der Hand der Neindorfer Linie vereinigt werden konnte. Engelhard Christoph hatte nach 1648 den Familienbesitz in Neindorf bedeutend erweitern können. Sein Enkel Thedel Georg (1682-1751) wurde unter Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel 1706 Hofjagdjunker und 1713 Forstmeister in Walkenried. Herzog August Wilhelm beförderte ihn 1727 zum Oberforstmeister des Weserdistrikts. 1745 schied er aus dem herzoglichen Dienst aus und erbaute in Neindorf das Herrenhaus als Alterssitz.

Sein Haupterbe August Rudolf Heinrich (1734-1811) setzte die Karriere des Vaters im herzoglichen Dienst fort; er wurde 1764 als Forstmeister mit der Verwaltung der Harzforsten betraut. 1785 wurde er Oberforstmeister, 1790 Schatzrat und Hofjägermeister. Seine beiden Söhne Karl August Friedrich und August Friedrich Albrecht, die zwei neue Linien begründeten, erbten das Gut Neindorf, verkauften es zwischenzeitlich, erwarben es aber bereits 1819 wieder als gemeinschaftliches Eigentum zurück. Endlose und kostspielige Prozesse vor dem Oberappellationsgericht in Wolfenbüttel zwischen den Brüdern folgten, da es ihnen nicht gelang, gütlich eine Teilung herbeizuführen. Diese erfolgte erst nach ihrem Tod durch ihre Söhne 1828, wobei die jüngere Linie die Güter in Remlingen und Neindorf erhielt.

Stand: Januar 2020

Bestandsgeschichte

Das Familienarchiv wurde 1898 durch die Familie Löhneysen auf Neindorf im damaligen herzoglichen Haupt- und Landesarchiv in Wolfenbüttel hinterlegt. Es handelt sich größtenteils um Akten des adligen Gerichts Neindorf.

Die 175 Akten des Famlienarchivs waren bislang durch ein 1899 angefertigtes handschriftliches Findbuch erschlosen worden. Im Herbst 2019 wurde das Findbuch von Dr. Fimpel in Arcinsys übertragen.

Stand: Januar 2020

Enthält

Gut Neindorf; Remlingen (u.a. Erbregister, Vermessungsbeschreibung); Hedeper u. Hachum; Lehenssachen; Kirchen- u. Schulsachen Neindorf; adl. Gericht Neindorf; Zehnten; Dienste; Meier- u. Erbenzinssachen; Ablösungen; Bauten, Wege; Hude u. Weide; Steuern; Verpachtungen; Schulden; Erbsachen; Ehestiftungen; Testamente; Personalia; Genealogisches; Prozesse

Literatur

Hermann Eickenroth, Neindorf und die Familie von Löhneysen sowie einige alte Nachrichten über die Fährmühle. Zusammengestellt und bearbeitet aus den Schriften des Archivs der Familie von Löhneysen, sowie aus Kirchen-, Pfarr- und Schulakten, Wolfenbüttel 1901

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

3,9

Bearbeiter

Dr. Christian Helbich (2020)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: ja

Georeferenzierung

Bezeichnung

Neindorf (Denkte) [Wohnplatz]

Zeit von

1

Zeit bis

1

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2191

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Neindorf (Denkte) [Wohnplatz]

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Braunschweig, Stadt [Wohnplatz]

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5

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Braunschweig, Stadt [Wohnplatz]

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Remlingen, Gemeinde [Wohnplatz]

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Remlingen, Gemeinde [Wohnplatz]

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Hedeper, Gemeinde [Wohnplatz]

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Hedeper, Gemeinde [Wohnplatz]

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Hachum [Wohnplatz]

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Hachum [Wohnplatz]