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NLA WO 184 N

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Zuckschwerdt-Rosesche Familienstiftung

Laufzeit

1582-1959

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Umfang: 0,3 lfdm
Wurde 1582 durch Elisabeth Rose, Witwe des Pastors der Brüdernkirche/St. Ulrici in Brsg, begründet zur Förderung des Theologiestudiums für Familienangehörige u. 1853 als milde Stiftung anerkannt. 1958 wurde die Stiftung aufgelöst. Inhalt: Urkunden; Verwaltung der Stiftung, Abrechnungsbücher, Stipendiaten, auch Stammtafeln der Familien Boiling, Boden Zuckschwerdt, Knauer, Westermeier, Lemme.

Bestandsgeschichte

Elisabeth Rose, Witwe des Pastors der Brüdernkirche/St. Ulrici in Braunschweig, Peter Netze, vermachte in ihrem Testament ein Kapital von 1.000 Gulden für eine nach ihrem Tod zu gründende Familienstiftung, deren Zweck die Gewährung von Stipendien an diejenigen Söhne der verwandten Familien Rose, Struwe und Boiling war, die Theologie studieren wollten. Falls keine studierfähigen Nachkommen dieser Familien mehr vorhanden sein sollten, schrieb die Stifterin die Vergabe von Stipendien an Bürgersöhne der Stadt Braunschweig vor. Das Kapital sollte so angelegt werden, dass durch die Zinsen die Stipendien gezahlt werden konnten. Das Testament trat am 25.06.1582 in Kraft.

Nachdem die männlichen Linie der Familie Rose ausgestorben war, fielen die Stipendien an die Nachkommen der weiblichen Linie (Familien Koch, Boden und Zuckschwerdt). Nur in den Jahren 1883-1894 kam eine Außenstehenden Person in den Genuss des Stipendiums, ansonsten blieb das Geld den Familienangehörigen vorbehalten.

Seit 1853 war die Stiftung als mildtätig anerkannt. Anfang des 20. Jahrhunderts erklärte das Finanzamt Braunschweig-Stadt, die Eigenschaften der Gemeinnützigkeit und Mildtätigkeit fehlten, da es sich um eine Familienstiftung handele. Daher waren auf die Zinsen des angelegten Geldes Kapitalertrags- und Körperschaftssteuer zu zahlen.

Am 12.06.1904 starb die ledige Elisabeth Zuckschwerdt und ihre Hinterlassenschaft in Höhe von 3000,- Reichsmark floss in die Stiftungskasse. Die Stiftung führte seitdem den Namen "Zuckschwerdt-Rosesche Familienstiftung".

Durch die Geldentwertungen in den Jahren 1923 und 1948 wurde auch das Stiftungsvermögen entwertet. Im Jahr 1958 wurde die Stiftung aufgelöst, da das Vermögen nur noch 202,- DM betrug. Das Geld wurde an die letzten Stipendiaten verteilt.

Einige Unterlagen der Stiftung sind während des 2. Weltkriegs in Magdeburg verloren gegangen (lt. Brief von Dieter Zuckschwerdt, Stuttgart 1955 in 184 N, Zg. 9/1999, Nr. 10).

1999 übergab Herr Dr. Müller, Behringstr. 1, 38302 Wolfenbüttel die restlichen Unterlagen dem Staatsarchiv. Eine erste Erfassung erfolgte durch die Archivangestellte Frau Weyershausen, die endgültige Verzeichnung und Eingabe
in die EDV geschah durch den Unterzeichnenden.

Wolfenbüttel, im März 1999
Rainer Lohlker
(Archivoberinspektor)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung

Braunschweig, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von

1

Zeit bis

1

Objekt_ID

5

Ebenen_ID

1

Geo_ID

1-5

Link

Braunschweig, Stadt [Wohnplatz]