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NLA WO 166 N

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Schützengesellschaft Seesen von 1428 e. V.

Laufzeit

1770-1944

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Umfang: 1,8 lfdm
Inhalt: Schützenrechnungen; Schießverzeichnisse; Vereinsakten; Protokollbücher; Königsscheibe, Mitglieder, Statuten, Korrespondenzen, Inventar, Bauwesen u.ä.

Bestandsgeschichte

Mit der Verleihung des Stadtrechts im Jahre 1428 erhielt die Bürgerschaft nicht nur besondere Rechte sondern auch die Verpflichtung zur Selbstverteidigung sowie zur Bereitstellung von Kampfaufgeboten für den Landesherrn in Notzeiten. Dies war die Geburtsstunde der Schützengesellschaft in Seesen.

Im Jahre 1514 existierte bereits ein Festplatz und ein Schießstand. In der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) kamen auch die Seesener Schützen zum Einsatz. Mitte des 18. Jahrhunders setzte dann die Entwicklung des Schützenwesens hin zum neuzeitlichen Sport- und Heimatverein ein; die Schützengesellschaft erlangte immer mehr Eigenständigkeit. Das Fest des Freischießens wurde 1741 neu geregelt. Fortan wurden alle Schützen untereinander gleich gestellt. Die älteste erhaltene Schützenordnung stammt aus dem Jahre 1784. Auch dort wird der Ablauf des Freischießens wieder ausführlich geregelt.

Die erste Satzung der Schützengesellschaft wurde 1860 verabschiedet. Mit Inkrafttreten der neuen Städteordnung im Jahre 1924 endete die Aufsichtspflicht der Stadt über die Schützengesellschaft. Doch während des Zweiten Weltkriegs geriet sie unter die Kontrolle der NSDAP-Kreisleitung. Auch wurde das Schützenhaus von der Heeresverwaltung zur Unterbringung französischer Kriegsgefangener beschlagnahmt.

Nach Kriegsende mußten Gewehre und Munition an die Alliierten abgeliefert werden; die Schützengesellschaft wurde als nichtdemokratische Organisation mit militärähnlichem Charakter angesehen und aufgelöst, ihr Vermögen unter Treuhandschaft gestellt. Erst im Juli 1949 wurde der Schützengesellschaft die Betätigung wieder erlaubt, zunächst allerdings noch unter Auflagen. Heute zählt sie über 250 Mitglieder.

Die Akten wurden im März 1974 von der Schützengesellschaft Seesen hinterlegt (Zg. 12/1974). Das Ablieferungsverzeichnis wurde im Staatsarchiv vervollständigt und verbessert.

Im Juni

2011 wurde das alte, archivisch überarbeitete Ablieferungsverzeichnis in die EDV eingegeben und eine Gliederung für den Bestand erstellt.


Wolfenbüttel, im Juni 2011




(St. Luttmer)
Archivoberinspektor





Literatur:
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Karl Heinz Appun: Das Schützenwesen in Seesen. In: Tausend Jahre Seesen 974-1974. Seesen 1974
(DiBi Zg. 142/76)

550 Jahre Schützengesellschaft Seesen. Hrsg.: Schützengesellschaft Seesen von 1428 e.V. Seesen 1978
(DiBi Zg. 300/78)



sonstige Archivalien:
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2 Alt, Nr. 7589
Vorstellungen der Stadt Seesen wegen Bau eines Schützenhauses und Anschaffung von Gewehren, 1568-1585

30 Neu Fb. 6, Nr. 852
Verfahren wegen beabsichtigter Brandstiftung im sogenannten Jagdwagenhaus auf dem Schützenplatz vor Seesen, 1828

12 Neu 13, Nr. 13607
Freischießen in Seesen, 1823-1928
Enthält auch:
Festschrift zum 500- jährigen Jubiläum der Bürger- Schützengesellschaft e.V. Seesen a. Harz vom 7.-11. Juli 1928

12 Neu 13, Nr. 16143
Korporationsrechte für die Schützengesellschaft Seesen, 1855-1935

68 Neu, Nr. 3374
Die der Schützengesellschaft in Seesen bewilligten Gnadengeschenke, 1830-1857

68 Neu, Nr. 3417
Gnadengeschenke für das Freischießen der Schützengesellschaft Seesen, 1899-1914

31 N, Zg. 46/1983, Nr. 146-147
Abhaltung von jährlichem Freischießen bzw. Schützenfesten in Seesen; Satzungen der Schützengesellschaft, 1898-1939

31 N, Zg. 46/1983, Nr. 149
Gründung einer zweiten Schützengesellschaft in Seesen, 1894-1904

131 N, Zg. 15/1989, Nr. 2146-143
Regulierung eines Brandschadens im Haus Vers.Nr. 1666 in Seesen (Schützengesellschaft),

04.04.1977

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung

Seesen, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von

1

Zeit bis

1

Objekt_ID

1111

Ebenen_ID

1

Geo_ID

1-1111

Link

Seesen, Stadt [Wohnplatz]