Kreisdirektion Wolfenbüttel
1688-1964
Umfang: 70,3 lfdm
Inhalt u.a.: Landesverwaltung; Auswanderungen; Trau- u. Heimatscheine; Polizeisachen; Feuerwehr; Krüge, Gastwirtschaften, Branntweinverkauf; Gilden u. Handwerke; Gewerbekonzessionen; Hüttenwerke, Fabriken, Gruben, Salinen, Steinbrüche, Ziegeleien; Eisenbahnen; Gas-, Stromversorgung; Hochbau; Wegebau; Landwirtschaft; Kirchensachen; Grundstücks- u. Bausachen; Schulsachen; Stiftungen; Militaria.
Der Bestand ist aus verschiedenen Abgaben von 1921 bis 1956 formiert. Es lagen 4 handschriftliche Findbücher vor (Fb. 1, 2, 4, 5), die in der Zeit von 1925 bis 1956 erstellt wurden. In den sechziger und siebziger Jahren wurden die Akten von Archivoberinspektor Reinhard König und von Archivamtmann Christoph Wilczek neu signiert und verzeichnet. Diese Arbeit wurde von Dr. Dieter Matthes fortgeführt, der die Reinschrift des Findbuchs beaufsichtigte. Nachträge wurden vom Unterzeichneten eingearbeitet. Das Findbuch wurde von Herrn Rainer Kustak geschrieben.
Zusatz:
Übergroße Probleme ergaben sich für die Kreisdirektion/Landratsamt durch den Aufbau des im Jahre 1944 größten deutschen Konzerns, der Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten "Hermann Göring" (Sitz in Berlin, ab 1941 z. T. in Salzgitter) im großenteils im Landkreis Wolfenbüttel gelegenen Salzgitter-Gebiet seit Ende 1937 bis zur Gründung der Kreisfreien Stadt Watenstedt-Salzgitter am 31.03.1942 (seit 1951: "Salzgitter"). Durch die Gebietsbereinigung im Salzgitter-Gebiet zwischen Preußen und Braunschweig (RGBl I S. 357 f.) wurden am 01.08.1941 u. a. 10 Landgemeinden des preußischen Kreises Marienburg sowie die Stadt Hornburg und die Gemeinden Roklum und Isingerode in den Kreis Wolfenbüttel eingegliedert. Im Gegenzug fielen u. a. die Gemeinden Hessen und Pabstorf an Preußen. Verwickelte Gebietsverhältnisse und außerordentlich verwirrende Verwaltungszuständigkeiten bestanden im sogenannten "Aufbaugebiet" angesichts von rd. 45 dort zuständigen Behörden des Reiches (und der Partei) sowie der Länder Braunschweig und Preußen neben mehr als 30 dort amtierenden Gemeindebürgermeistern. Wichtigste Träger des Aufbaus im Salzgitter-Gebiet waren die Reichswerke-AG (mit ihren verschiedenen Teilkonzernen und Werksabteilungen) sowie deren Tochtergesellschaften, insbesondere die Wohnungs-AG der Reichwerke (für
Bauten der Infrastruktur wie Siedlungen, Verkehr, Versorgung usw.) und die "Großdeutsche Umsiedlungsgesellschaft mbH" (Landbeschaffung und Umsiedlung). Mehrere neue Behörden wurden nach 1937 im oder für das im Jahre 1941 zur Gänze braunschweigisch gewordene Salzgitter-Gebiet errichtet: u. a. Polizeiamt (1940), Gestapo-Außenstelle (1939), Preußisches Neumessungsamt (1939), Kanalbauamt II 1937), Arbeitsamt (1941), Kreisleitung der NSDAP (1941), Polizeidirektion Reichswerke (Januar bis Juni 1945). Die Stadt Watenstedt-Salzgitter war als Kommune von 1942 bis 1945 nicht mehr als ein Anhängsel der Reichswerke und ein kommunales Provisorium. Nach der Stadtgründung 1942 stellten die Landkreise Goslar und Wolfenbüttel und ihnen übergeordnete braunschweigische Landesbehörden ihre vorher von ihnen geleistete Verwaltungshilfe für die neue Stadt ein. - Wichtige archivische Parallelüberlieferungen zum Salzgitter-Gebiet seit 1937: Konzernarchiv der ehemaligen Reichswerke/Salzgitter-AG (jetzt größtenteils bei der Preussag AG in Hannover) [vgl. 37 Slg 116]; Bundesarchiv (Koblenz, Potsdam und Freiburg/Br.); Hauptstaatsarchiv Hannover; Stadtarchiv Salzgitter.
Weitergehende Hinweise zur überaus komplizierten und bislang nicht zusammenfassend dargestellten Verwaltungsgeschichte des Salzgitter-Gebiets seit 1937 siehe: 12 Neu Hilfsfindbuch F; W. Benz (Hrsg.): Salzgitter (1992); G. Pischke: "Europa arbeitet bei den Reichswerken" (1995). (Zusatz: Dr. Lent, 1998) Wolfenbüttel, im Februar 1994
(Dr. Ulrich Schwarz)
Nachtrag:
Im August 2002 wurden die Personalakten 127 Neu 5037-5042 (aus Zg. 21/1988) und die Akten 127 Neu Zg. 39/2002 Nr. 2-8 im Rahmen eines Archivpraktikums durch Herrn Markus Gröchtemeier, M.A., in diesen Bestand eingearbeitet. Weitere Personalakten aus Zg. 21/1988 und Zg. 39/2002 befinden sich im Bestand 95 N.
Wolfenbüttel, im Oktober 2002
Dr. Ulrike Strauß
(Archivoberrätin)
Abgeschlossen: Nein
teilweise verzeichnet
Kreis Wolfenbüttel Teil Bad Harzburg
1941
1972
19
1020
1020-19
Kreis Wolfenbüttel Teil Bad Harzburg
Kreis(direktion) Wolfenbüttel
1833
1941
2060544
20
20-2060544
Kreis(direktion) Wolfenbüttel Teil Harzburg
1890
1941
2535488
20
20-2535488
Kreis(direktion) Wolfenbüttel Teil Harzburg
Kreis(direktion) Wolfenbüttel Teil Pabstorf
1833
1941
2060480
20
20-2060480
Kreis(direktion) Wolfenbüttel Teil Pabstorf
Kreisdirektion Wolfenbüttel, Teil Harzburg
1833
1890
1
10420
10420-1
Kreisdirektion Wolfenbüttel, Teil Harzburg
Kreisdirektion Wolfenbüttel, Teil Ölsburg
1833
1850
2
10320
10320-2
Kreisdirektion Wolfenbüttel, Teil Ölsburg
Kreis Wolfenbüttel (westlicher Teil)
1941
1972
13
1020
1020-13
Kreis Wolfenbüttel (westlicher Teil)
Kreis Wolfenbüttel (östlicher Teil)
1941
1972
14
1020
1020-14
Link: http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b5101